04 Mai 2016

Thea Dorn - Die Unglückseligen - Lesung und Gespräch mit R.Safranski im Literaturhaus München

Der große Roman über die Sehnsucht nach Unsterblichkeit
"Ein Paukenschlag in der deutschen Gegenwartsliteratur."
Lillemors macht im Literaturhaus einen Büchertisch :  Dienstag, 10.5.2016, 20.00 Uhr, Saal
Die Unglückseligen - Thea Dorn im Gespräch mit Rüdiger Safranski






Albrecht Knaus Verlag, München 2016
ISBN 9783813505986
Gebunden, 560 Seiten,
24,99 EUR
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Die Molekularbiologin Johanna Mawet lernt während eines Forschungsaufenthalts in den USA einen Mann kennen, der merkwürdig alterslos wirkt. Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, sagt er, geboren 1776. Starker Tobak für eine Wissenschaftlerin von heute! Und Johanna lässt nicht locker, sequenziert die DNA des Mannes und entdeckt Erstaunliches. Doch als ihre Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo wissenschaftliche Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer ein Stelldichein geben – nach Deutschland. 

In ihrem ersten Roman seit "Die deutsche Seele" nimmt Thea Dorn uns mit in die Extreme moderner Biomedizin und zieht uns zugleich in die Untiefen einer romantischen Seele. „Die Unglückseligen“ ist ein großes Lese- und Erkenntnisvergnügen, in dem sich die lange Tradition des Fauststoffes zeitgemäß spiegelt.

Thea Dorn zieht uns in ihrem lang erwarteten neuen Roman tief hinein in die Urgründe einer romantischen Seele. »Die Unglückseligen« (Knaus Verlag) ist ein großes Lese- und Erkenntnisvergnügen, in dem sich die lange Tradition des Fauststoffes zeitgemäß spiegelt. Im Gespräch mit dem Philosophen und großen Faust-Kenner Rüdiger Safranski stellt die Autorin (und ausgewiesene Faust-Expertin) ihr neues Buch vor.



Büchertisch: Lillemors
Veranstalter: Stiftung Literaturhaus
Eintritt: Euro 12.- / 8.-

Karten nur im Literaturhaus erhältlich


Thea Dorn, geboren 1970 in Offenbach, arbeitete als Dozentin für Philosophie an der Freien Universität Berlin und hielt Seminare zu Fragen der modernen Ethik und Ästhetik. Bisher veröffentlicht: die Kriminalromane "Berliner Aufklärung", "Ringkampf" und "Die Hirnkönigin". Thea Dorn wurde mit dem Raymond-Chandler-Preis und dem Deutschen Krimipreis 2000 ausgezeichnet. Ihr Theaterstück "Marleni" wurde im Januar 2000 in Hamburg uraufgeführt.




BuchLink. In Kooperation mit den Verlagen
Thea Dorn: "Die Unglückseligen" - Leseprobe bei Knaus
Ein Roman über die Sehnsucht nach Unsterblichkeit. Johanna Mawet ist Molekularbiologin und forscht an Zebrafischen zur Unsterblichkeit von Zellen. Während eines Forschungsaufenthalts in den USA gabelt sie einen merkwürdigen, alterslosen Herrn auf. Je näher sie ihn kennenlernt, desto abstrusere Erfahrungen macht sie mit ihm. Schließlich gibt er sein Geheimnis preis. Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, geboren 1776. Starker Tobak für eine Naturwissenschaftlerin von heute. Um seiner vermeintlichen Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen, lässt sie seine DNA sequenzieren. Als Johannas Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer gerne ein Stelldichein geben - nach Deutschland.



Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.05.2016
Was hätte diese Geschichte, die sich ganz der Forschung nach Unsterblichkeit widmet, für ein Potential gehabt, seufzt Rezensent Burkhard Müller. Thea Dorn ist thematisch am Puls der Zeit, weiß eindrucksvoll zu erzählen und scheitert dennoch mit diesem Roman, fährt der Kritiker fort, dem das Buch schlicht zu lang ist. Denn die Autorin packt es mit derart vielen absurden Wendungen voll, dass sich im Verlauf der Lektüre viele der bis dahin relevanten Erträge als redundant erweisen, moniert Müller. Dass die Autorin den hier auftretenden 1776 geborenen Naturforscher Johann Ritter mit einem von ihr eigens zusammengebastelten goethezeitlichen Altfränkisch ausstattet und einige "slapstickhafte" Auftritte, etwa an der Flughafenkontrolle, hinlegen lässt, findet der Rezensent allenfalls sympathisch, und so legt er das Buch nach der Lektüre schließlich ohne größere Nachwehen zur Seite.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.2016
In jedem Fall ist Rezensent Tilman Spreckelsen dankbar, dass Thea Dorn in ihrem neuen Roman "Die Unglückseligen" einen der faszinierendsten Wissenschaftler der Romantik wiederbelebt: Sie erzählt hier die Geschichte des Physikers Johann Wilhelm Ritter, der sowohl die Elektrizität erforschte als auch über das Wesen der Natur spekulierte und verbindet diese mit aktuellen molekularbiologischen Forschungen bis zum Okkultismus, informiert der Kritiker, der all das erhellend und unterhaltsam fand. Auch Dorns Idee, Ritter bis in die Gegenwart leben zu lassen, ihm die junge Wissenschaftlerin Johanna zur Seite zu stellen, die an ihm die Regenerationsfähigkeit des Körpers erforscht und interessante Diskussionen mit ihrem Versuchsobjekt führt, gefällt dem Rezensenten ausgesprochen gut. Allerdings wird man sich an Dorns Sprache gewöhnen müssen, warnt Spreckelsen: Textpassagen im Deutsch des 18. Jahrhunderts werden in den Roman montiert, nicht alle Wortspiele glücken, bisweilen "klappern" die Jamben und die konsequenten Verweise der Autorin auf die Zusammenhänge sind dem Lesefluss auch nicht immer dienlich, befindet der Kritiker.

'Ihr neuer Roman ist leicht, locker und graziös. Ein wunderliches Spiel mit Themen, Motiven und Figuren. Eine kammermusikalische Dichtung in Prosa. Thea Dorn ist ein Meisterin nicht nur der Menschenschilderung, sondern auch eine Stilistin, die der Sprache neue Nuancen abgewonnen hat. Sie liebt die tour de force, das Funkelnde, das Mehrdeutige, die versteckte Anspielung. Ein Dreifachhoch von mir.' Ingo Noczynski aus Wiesbaden

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