16 Mai 2016

Lesen macht klug und schoen 1225 - Lydia Tschukowskaja - Untertauchen

»Was werden die Ausgeschlossenen tun? Bücher schreiben.«
›Die Moralität eines Menschen zeigt sich in seinem Verhältnis zum Wort.‹ Diesen Satz Leo Tolstois hat die Autorin ihrem schrecklich schönen Buch vorangestellt. 

Lydia Tschukowskaja - Untertauchen
Roman




Dörlemann Verlag, Zürich 2015
ISBN 9783038200130
Gebunden, 256 Seiten,
18,90 EUR
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Aus dem Russischen von Swetlana Geier. Mit einem Nachwort von Hans Jürgen Balmes. Nina Sergejewna verbringt winterliche Wochen im Jahr 1949 in einem Sanatorium für Künstler auf dem Lande. Hier ist alles auf Vergessen gestimmt. 
Doch sie will mehr über die Vergangenheit, über ihr eigenes Leid und das ihrer Mitmenschen erfahren. Als sie Bilibin kennenlernt, der im gleichen Arbeitslager wie ihr Mann war, sucht sie seine Nähe. Es entspinnt sich eine zarte Zuneigung, doch enttäuscht wendet sie sich ab, als auch Bilibin nicht die Wahrheit, sondern das Verdrängen und Vergessen sucht.

Lydia Tschukowskaja geboren 1907 in St. Petersburg, musste mitansehen, wie ihr Mann und viele ihrer Kollegen während des Stalin-Terrors verhaftet und umgebracht wurden. Ihre Erlebnisse verarbeitete sie literarisch unter anderem in "Untertauchen" (1947). 1974 wurde sie aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. 
Erst 1988 konnten in Moskau "Untertauchen" und in Leningrad "Sofia Petrowna" erscheinen. Lydia Tschukowskaja starb 1996 in Peredelkino.


Presse:

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.05.2015
Hans-Jost Weyandt liest den Roman von Lydia Tschukowskaja bald 60 Jahre nach seinem Enststehen und knapp 30 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung in Russland als ein Vermächtnis aus finsterer Zeit an die Nachgeborenen. Auch wenn die Autorin ihre Erzählerin in eine Zauberbergkulisse versetzt, sie souverän durch die Landschaft gewordene russische Seele und russische Erzählwelten wandern lässt, entgeht dem Rezensenten nicht das geheime Zentrum des Textes: Die Abrechnung mit dem stalinistischen Terror, mit politischem Mord und Willkür und Antisemitismus. Die darin dem Rezensenten sich zeigende Freiheit einer Autorin, die weiß, worüber sie schreibt, und die sprachliche Meisterschaft machen das Buch für Weyandt zum Ereignis.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.04.2015
Als Zeugnis eines lebenslangen Ankämpfens gegen das Vergessen liest Rezensentin Nadja Erb Lydia Tschukowskajas Roman aus dem Jahr 1947. Dass der erst 1988 im Original erschienene Text jetzt in der Übersetzung von Swetlana Geier in einer "kleinen feinen" Ausgabe auf Deutsch erhältlich ist, stellt Erb mit Freude fest. Die Geschichte einer Frau auf den Spuren ihres im Gulag verschwundenen Mannes scheint der Rezensentin in Zeiten, da der Stalinkult in Russland wieder aufersteht, wichtiger denn je.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 14.03.2015
Mit Lydia Tschukowskajas bewegendem Roman "Untertauchen" von 1972, der nun in neuer deutscher Edition vorliegt, hat Rezensent Jörg Himmelreich eine ganz besondere "Perle" vergessener russischer Literatur entdeckt. Er folgt hier der mit Zügen der Autorin ausgestatteten Protagonistin Nina, die während ihres Aufenthaltes in einem Sanatorium für Schriftsteller in der Nähe von Moskau im Jahre 1949 in Tagebuchnotizen ihr unter dem Stalin-Regime widerfahrenes Leid analysiert, mit qualvollen Erinnerungen aber auch der Hoffnung auf das Überleben ihres im Jahre 1937 abgeholten Mannes, den eigenen Schuldgefühlen der Überlebenden und dem Dasein als alleinerziehende Mutter kämpft. Mit größter Bewunderung notiert der Kritiker, wie es der Autorin gelingt eindringlich und lyrisch, und nur in vorsichtigen Andeutungen vom sowjetischen Nachkriegsalltag, von Leid und Lebenswillen zu erzählen.


»Tschukowskaja charakterisiert ohne Pathos diese abgründige, düstere Zeit [...] Als Kontrapunkt setzt die Autorin Sprache, Freundschaft und radikale Humanität. Ihre Sprache ist poetisch und präzise. [...] Das Buch ist ein Zeugnis von Klarsicht und Mut«
Yvonne de Andrés, Bücherfrauen
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»›Die Moralität eines Menschen zeigt sich in seinem Verhältnis zum Wort.‹ Diesen Satz Leo Tolstois hat die Autorin ihrem schrecklich schönen Buch vorangestellt. Wenn je ein Mensch den unausgesprochenen Anspruch eines solchen Satzes erfüllt hat, dann Lydia Tschukowskaja.«
Andreas Nentwich, Doppelpunkt Das evangelische Wochenmagazin

»Mehr als 40 Jahre nach seinem Erscheinen wird Tschukowskajas Roman, der erst Ende der 80er Jahre in der Sowjetunion veröffentlicht wurde, wieder in das öffentliche Bewusstsein gerückt; sowohl als literarisches Meisterwerk als auch herausragendes Zeitzeugnis. Innerhalb der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts sollte es deshalb einen besonderen Platz erhalten. Weil es Mahnung und Erinnerung zugleich ist und beweist, welche Macht die Sprache hat und welche Verantwortung dem Menschen damit zufällt.«
Zeichen und Zeiten
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»Ein Buch voller Poesie«
muromez
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»Großartig, was sich der Dörlemann Verlag hier wieder getraut hat!«
Kulturbuchhandlung Jastram
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»Untertauchen ist ein bitteres Zeitportrait. Dass man es trotzdem mit großer Freude liest, verdankt sich Tschukowskajas ruhiger, schnörkelloser und doch poetischer Sprache«
Ruth Roebke, kommbuch
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»Entstanden ist eine Geschichte, die von einer feinen, nicht korrumpierten, dabei zerbrechlichen Erzählerin erzählt wird, die weiß, dass auch diese Ruhepause – wie alles andere auch – zu Ende gehen wird.«
buchpost
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»Eine bedeutende Autorin ist so zu entdecken, die undramatisch und unpathetisch von den Schrecken des Stalinismus erzählt, die auf Worte, auf die Sprache setzt, auf das, was überdauern wird.«
Stefanie Hetze, Dante Connection

»Es ist ein Verdienst des Dörlemann Verlags, dieses Werk wieder zugänglich zu machen.«
Dorothea Trottenberg, ekz.bibliotheksservice

»Ein Buch, das bleibt.«
masuko13
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»Es gibt Bücher, die leuchten. Dieses strahlt hell und warm.«
Susanne Bader, Wetzsteinbrief

»Untertauchen ist ein äußerst intensives und atmosphärisch dichtes Leseerlebnis. Einerseits zutiefst erschütternd, andererseits umwerfend schön.«
wereadindie
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»notwendig wie die Luft zum Atmen.«
Volker Strebel, die Drei

»Ein Roman, der niemals pathetisch und kitschig wird, und auch durch seine oft poetische Sprache besticht.«
Rudolf Mottinger, mottingers-meinung.at
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«Es ist ein berührender, poetischer Roman….«
monalisablog.de
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«ein Buch gegen das Vergessen«
Marina Krauth, Deutschlandradio Kultur

«Tschukowskajas Untertauchen überzeugt in mehrfacher Hinsicht«
Daniel Henseler, literaturkritik
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«leise, ungemein poetisch, sanft, getragen von einer wunderbar klaren, schnörkellosen Sprache.«
Neue Buchtipps
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»Ein beklemmendes Porträt dieser Zeit und ein mutiges Bekenntnis zur Wahrheit und künstlerischen Freiheit«
Elisabeth Langohr, Ruhr Nachrichten

»Dieses Buch ist ein großartiges Dokument des Mutes und der Unbeugsamkeit.«
Peter Raue, Berliner Zeitung

«Wer mehr über die russische Seele erfahren will, findet kaum eine bessere, scharfsichtigere und bedeutsamere Autorin, die den Weg dorthin weist.«
Kleine Zeitung

»Ein weiteres Juwel russischer Literatur im Zürcher Dörlemann Verlag.«
Erika Achermann, St. Galler Tagblatt

»Den ganzen Stalinismus kann man aus ihrer Erzählung herauslesen, die 25 Tage Einsamkeit in winterlicher Natur schildert«
Ellen Pomikalko, BuchMarkt

»subtile wie brillante Abrechnung mit dem stalinistischen Terror und [...] eines der erstaunlichsten Sprachkunstwerke, das dem sowjetischen Permafrost abgetrotzt worden ist«
Hans-Jost Weyandt, taz.die tageszeitung
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»ein lichtes Manifest radikaler Selbstbehauptung im Geiste der Humaität.«
Christine Hamel, WDR3
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»Ein innerer Konflikt, in dem sich eine ganze Generation aufrichtig Empfindender und Denkender befunden hat: Lydia Tschukowskaja hat ihm inUntertauchen ein erschütterndes Denkmal gesetzt.«
Gudrun Braunsperger, Ö1 ORF
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»Ein Klassiker der russischen Samisdat-Literatur erfährt in der Übersetzung von Swetlana Geier nun eine deutschsprachige Neuauflage.«
ORF Bestenliste April 2015
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»Swetlana Geier, die Grande Dame der russischen Übersetzungskunst, hat ihn noch zu Lebzeiten übersetzt. Ein Glücksfall, denn selten wurde so eindringlich von entschlossener Selbstbehauptung in Zeiten der Diktatur erzählt.«
Christine Hamel, WDR 5
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»Von diesem Buch geht ein helles Licht aus, es ergreift durch seine radikale Humanität.«
Claus-Ulrich Bielefeld, rbb Kulturradio
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»Die einfache Sprache, der schnörkellose Stil, die eindringlichen Bilder – sie schaffen trotz der darin geschilderten Kälte, Lügen und Grausamkeiten das Kunstwerk Untertauchen, das zwar erst 1988 erscheinen konnte, aber doch wie von Tschukowskaja prophezeit, in die Literaturgeschichte eingehen wird.«
Voralberger Nachrichten
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»Der Roman Untertauchen der russischen Schriftstellerin Lydia Tschukowskaja schildert meisterhaft die Ängste und Beengungen, denen Menschen in der Sowjetunion unter Stalin ausgesetzt waren.«
Felix Münger, Radio SRF1
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»... das Werk ihres [Lydia Tschukowskajas] Lebens.«
Nadja Erb, Frankfurter Rundschau Online
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»Lydia Tschukowskaja gelingt es, mit menschlicher Wärme und Einfühlungsvermögen das Funktionieren eines totalitären Systems - aber auch den unerschrockenen Widerstand dagegen - am Verhältnis der Menschen zur Sprache zu zeigen.«
Karla Hielscher, Deutschlandfunk
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»Eine wichtige und höchst eindrucksvolle literarische Aufarbeitung des Stalinismus«
Felix Münger, Radio SRF2 Kultur
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»Untertauchen handelt von Aufrichtigkeit. Von der Angst. Und vom allgegenwärtigen Tod. Dass dieses von einer sanften Poesie getragene Buch geschrieben, dass es tatsächlich veröffentlicht wurde, ist ein Zeugnis für den großen Mut der Autorin selbst.«
Ulrich Rüdenauer, SWR 2
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»Voller Liebe zur Literatur und mit großer Herzensbildung beschreibt Lydia Tschukowskaja in ihrem Roman das Ringen um Wahrheit und Würde inmitten staatlicher Willkür.«
Olga Hochweis, Deutschlandradio Kultur
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»Ein Klassiker der oppositionellen russischen Samisdat-Literatur.«
SWR-Bestenliste März 2015
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»Die Geschichte spielt im Februar 1949; sie handelt vom stalinistischen Terror und vom aufkommenden Antisemitismus ebenso wie von der materiellen Not der Bevölkerung.«
Regula Freuler, NZZ am Sonntag
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»Untertauchen ist ein Roman der fast lyrischen Poesie, darin besteht seine ergreifende Meisterschaft.«
Jörg Himmelreich, NZZ
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»Ein zugleich ganz starkes und ganz zartes Buch.«
Elke Heidenreich, Literaturclub SRF
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