30 Dezember 2013

Gail Jones - Ein Samstag in Sydney - Lesen macht klug und schoen 1087

»Ein Samstag in Sydney« ist ein tief berührender Roman über Liebe, Verlust und die Last der Vergangenheit.
Gail Jones - Ein Samstag in Sydney
Roman


Edition Nautilus, Hamburg 2013
ISBN 9783894017781
Gebunden, 256 Seiten,
24,00 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

An einem strahlenden Sommertag kreuzen sich die Wege von vier Menschen am Hafen von Sydney, in der Nähe der berühmten Oper. Scharen von Touristen vermischen sich hier mit Einwohnern der Stadt. Alle vier tragen an ihrer Geschichte: 
Ellie erinnert sich an ihre Liebe zu James als Vierzehnjährige in der kleinen Provinzstadt, in der sie aufwuchsen. James ist besessen von einer Tragödie, für die er sich verantwortlich glaubt. 
Catherine trauert um ihren Bruder Brendan, der vor einigen Jahren in Dublin starb. 
Und Pei Xing fährt jeden Samstag nach Sydney, um einer einstigen Lageraufseherin aus Pasternaks Doktor Schiwago vorzulesen.

Gail Jones folgt diesen Figuren durch Sydney, auf ihren eigenen und doch verbundenen Wegen, eingehüllt in Erinnerungen, Schuld und Bedauern, während die Stadt um sie herumwirbelt. Aber es ist eine fünfte Figur, ein Kind, dessen Anwesenheit am Hafen diesen Tag bestimmt.
»Ein Samstag in Sydney« ist ein tief berührender Roman über Liebe, Verlust und die Last der Vergangenheit.
Das Buch ist auf den Shortlists für den Victorian Premier’s Literary Award 2012 und den australischen Festival Award for Literature 2012 und auf der Longlist für die Australian Literary Society Gold Medal 2012.

Gail Jones, geb. 1955 in Westaustralien. Hat bisher zwei Erzählungenbände und fünf Romane veröffentlicht. Ihre Bücher sind im englischsprachigen Original mehrfach ausgezeichnet.
Ihr erster Roman, Black Mirror, wurde mit dem ›Nita B. Kibble Award‹ ausgezeichnet. Er war in der engeren Auswahl für den ›IMPAC Award 2004‹ und nominiert für den ›Age Book of the Year Award‹ und den ›Brisbane Courier Mail Book of the Year Award‹. Ihr zweiter Roman Sixty Lights erschien 2004 und war für den ›Booker Prize‹ nominiert. 
Perdita, im Original unter dem Titel ›Sorry‹ erschienen, stand 2008 auf der Shortlist des Miles Franklin Award und auf der Longlist des Orange Prize. Die französische Übersetzung wurde für den Prix fémina étrangère nominiert.
Ihren neuesten Roman Ein Samstag in Sydney schrieb sie nach einem erstmals ausgeschriebenen Stadtschreiber-Stipendium in Schanghai.
Derzeit lehrt sie als Professorin für Kreatives Schreiben an der University of Western Sydney und forscht über die sozialen Dimensionen des Lesens und Schreibens.
http://en.wikipedia.org/wiki/Gail_Jones



Presse:

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.12.2013:
Sehnsucht nach Sydney versprürt Juri Müller nach der Lektüre dieses Buches von Gail Jones. Die Autorin lässt darin vier Personen durch die australische Metropole spazieren und sich an ihr Leben erinnern. Das Können der Autorin liegt für den Rezensenten in der richtigen Dosierung der Erinnerungen, die dem Leser Raum für Vorstellung lässt. Außerdem schätzt Müller, dass Jones keine symbolischen Platzhalter für emotionale Regungen vorführt, sondern echte Persönlichkeiten, die auch eine Gegenwart besitzen. Das Buch erscheint dem Rezensenten als doppelte Reise - in die Vergangenheit und in das heutige Sydney.

»Jones` poetisch-sphärischer Stil ist bisweilen von beeindruckender Anschaulichkeit. Wie schon in ihrem herausragenden Episodenroman ›Sechzig Lichter‹, der 2007 auch auf Deutsch erschien, liegt die Stärke dieser Autorin einmal mehr in einzelnen Szenen und Bildern.«
Margret Fetzer, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»So ernst das Buch ist: die mehrfach ausgezeichnete Autorin findet eine schöne, leichte, manchmal lyrische Sprache. Und ›Perdita‹ tröstet den Leser damit, dass Literatur manche Wunden heilen kann.«
Martina Sulner, Hannoversche Allgemeine Zeitung

»Einen unbedacht hingeschriebenen Satz, die konventionelle Beschreibung des scheinbar Immergleichen wird man in einem Buch von Gail Jones – jedenfalls in Conny Löschs Übersetzungen – nicht finden. Die 1955 geborene Australierin ist Wort um Wendung auf Genauigkeit bedacht, auf Präzision, die das Besondere erfasst, aber auch das Ungewisse und Unfassbare von Situationen, Verhältnissen und Stimmungen toleriert. Empfindsamkeit und Kühle verbinden sich, als baue jemand aus sorgfältig ausgesuchten Scherben edlen Glases ein organisches Wesen nach, das dann tatsächlich zu atmen beginnt.«
Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Zeitung

»(...) eindrucksvolle Sprachbilder. (...) Es ist die Atmosphäre einsamer Existenzen in einer unsicheren Welt und die Perdita umgebende Aura, die das Buch tragen.«
Ellen Pomikalko, Buchmarkt

»Gail Jones hat als Thema die unwürdige, unmenschliche Behandlung der Aborigines aufgegriffen. Auf behutsame, poetische Weise nähert sich die Sprachjongleurin den Geschehnissen, schildert sensibel psychologische Zusammenhänge und wartet schließlich mit einem überraschenden Verlauf der Geschichte auf.«
Nürnberger Zeitung

»Der Roman der mehrfach ausgezeichneten Schriftstellerin ist (...) wieder ein sprachliches Meisterwerk mit tiefen Einblicken in die menschliche Psyche. (...) Deshalb ist dieser nachdenklich stimmende Roman nicht nur eindrucksvoll, sondern hochgradig spannend bis zur letzten Seite.«
Maria Panzer, Lesart

»Leise Töne sind es, die Gail Jones in ihrem dritten und bislang reifsten Roman trifft. Mit ihnen findet sie zwischen allen Grausamkeiten die Harmonie, um Bilder unter die Haut gehen zu lassen. (...) Die subtil geschilderte Reise durch eine Landschaft verschiedener Einsamkeiten wird zum Seelenkrimi.«
Andreas Kremla, Buchkultur (Wien)

»Gail Jones’ einfühlsame Sprache erkundet souverän die psychologischen Abgründe ihrer Protagonisten als auch die sozialen und kulturellen Verwerfungen im Australien der dreißiger/vierziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.«
www.kulturprodukt.com

»Im Originaltitel heißt dieser beeindruckende Roman ›Sorry‹.  Der Begriff ist nicht nur mit ›Entschuldigung‹ zu übersetzen, sondern beinhaltet vor allem Schuld. (...)›Sorry‹ in aller Vielschichtigkeit ist das Thema dieser spannenden Erzählung, die das Leben einer englischen Einwandererfamilie nachzeichnet. Gail Jones entwickelt voller Spannung und Mitgefühl das Leben der sonderbaren Familie. Vorurteile und gesellschaftliche Hierarchien, Außenseitertum, Liebe und Liebesmangel sind handlungstreibende Faktoren, die ein bewegendes Bild der australischen Gesellschaft Mitte des 20. Jahrhundert zeichnen.«
Kunst & Bücher


»Gail Jones ist eine der wichtigsten australischen Autorinnen. Ihr Roman ist auch ein Beitrag zur Debatte um die Wiedergutmachung der unmenschlichen Behandlung der australischen Ureinwohner.«
Wolfgang Bortlik, 20 min (Zürich)
»Jones' Schreiben ist mit Splittern von Poesie besetzt wie mit Diamanten.«
Independent

»Kraftvoll und ergreifend ...«
The Guardian

»Vier Menschen, ein Tag, eine Stadt. (...) Die vier begegnen sich nur flüchtig, doch ihre Gedanken kreuzen sich häufiger: Mal sind es Erinnerungen an russische Literatur, dann Themen wie Tod, Vergebung und Schuld, manchmal ist es einfach der Anblick des Opernhauses. Verstreute Berührungspunkte, die die Geschichten dezent und elegant zusammenhalten.«
Maren Keller, KulturSPIEGEL

»Eine grandiose Erzählung über das Gewicht der Erinnerung, zart und anrührend.«
Ilija Trojanow

»Ich halte Gail Jones für eine der weltweit besten Schriftstellerinnen meiner Generation. Ich sehe in ihrer Arbeit eine Wesensverwandtschaft zu meiner: in ihrem poetischen Umgang mit Sprache, der in dieser Form selten ist; in ihren breiten Interessen an allem, was es in der Welt nur gibt. Gail Jones ist nicht nur eine sehr kluge und neugierige Schriftstellerin, sondern noch dazu eine herausragende und spannende Erzählerin.«
Raoul Schrott

»Ein emotionaler Roman, der den Leser zutiefst berührt und nachdenklich zurücklässt. Lesenswert!«
Lesen und Hören

»Gail Jones, 1955 geboren, ist eine der wichtigsten australischen Autorinnen, hier erzählt sie zart und liebevoll über das Gewicht der Erinnerung.«
20 Minuten.ch

»Zart, fast zärtlich erzählt Gail Jones in diesem Roman, was Menschen miteinander verbindet, was sie trennt. Wörter, Sätze, Beobachtungen werden rückblickend zu Aussagen, Hinweisen. Die Leben dieser Menschen entfalten sich, wie es der Fächer der Oper von Sydney zu tun scheint.«
Susanne Rikl, kommbuch

»Ein zitat- und bilderreicher Roman, in dem die Fiktion das Leben übersteigt, voller präzise geschilderter Augenblicke.«
Freya Ricke

»Einen unbedacht hingeschriebenen Satz, die konventionelle Beschreibung des scheinbar Immergleichen wird man in einem Buch von Gail Jones nicht finden. Die 1955 geborene Australierin ist Wort um Wendung auf Genauigkeit bedacht, auf Präzision, die das Besondere erfasst, aber auch das Ungewisse und Unfassbare von Situationen, Verhältnissen und Stimmungen toleriert. Empfindsamkeit und Kühle verbinden sich, als baue jemand aus sorgfältig ausgesuchten Scherben edlen Glases ein organisches Wesen nach, das dann tatsächlich zu atmen beginnt.«
Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Nachrichten Zeitung über »Perdita«

AVIVA-Tipp: Während des letzten Jahrzehnts hat sich Gail Jones zu einer wichtigen Präsenz in der zeitgenössischen Literatur gemausert. Tiefsinnig, intelligent und poetisch verschaffen ihre Romane Einblicke in die Gegenwarts- und Zeitgeschichte und öffnen gleichzeitig die Gefühlswelt ihrer Figuren, erzählen von persönlichen Geschichten wie Verlust, Erinnerung und Transformationen. "Ein Samstag in Sydney" erforscht in eben dieser wunderbaren Form die Zeit und unsere Art und Weise, uns darin zu bewegen.
http://www.aviva-berlin.de/aviva/Found.php?id=1418664

"Am Ende wird die heitere Fassade, vor der sich ihre Wege kreuzen, gar von einem Verbrechen, von Hilflosigkeit und Tod erschüttert, während, davon ganz unberührt, das An- und Ablegen der Schiffe weitergeht.
Obwohl der fünfte Kontinent so vielen eine neue Zukunft verspricht, kommt doch niemand hierher, ohne die Last der Vergangenheit im Gepäck. Der weit gereiste Ilja Trojanow bescheinigt seiner Schriftstellerkollegin Gail Jones im Klappentext „eine grandiose Erzählung über das Gewicht der Erinnerung, zart und anrührend“. Dem ist nichts hinzuzufügen."
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=18519

»Ein Samstag in Sydney ist ein brillantes Werk, gleichermaßen australisch und kosmopolitisch.« Stella Clarke, The Australian

Gail Jones Interview: Sunday, December 9, 2012 |
http://www.cbc.ca/writersandcompany/popupaudio.html?clipIds=2313221830

Leseprobe:
Unvermittelte Freude war heutzutage nicht mehr angesagt. Ganz zu schweigen von der banalen Begeisterung für das berühmte Wahrzeichen einer Stadt. Aber Ellies Herz ging auf wie jene Form, die sich ins Blau hinein entfaltete; sie war erfüllt von kitschigem Entzücken und primitiver Euphorie. Hoch oben hinter ihr verhallte das Geräusch eines Zuges und das Didgeridoo setzte inzwischen kaum noch hörbar sein sanftes Klagen fort. Ein Kind stieß einen spitzen Schrei aus. Eine Fähre legte ab. Von einer anderen Seite kam das Geräusch einer fallenden Gangway, dann die Schritte der von Bord gehenden Passagiere. Irgendwo hinter ihr die Rolling Stones – »Jumping Jack Flash« –, ein blecherner Klingelton. Das jetzt weit entfernte bumm-bumm, bumm-bumm, bumm-bumm und über all dem eine Melodie an Stimmen, die dem Wasser zu entsteigen schien.
Und mehr...: Leseprobe Samstag in Sydney


Zitat zum daily book heute:

"I am attracted to poetry, and as a novelist I read a lot of poetry. What I love about poetry is its quality of intensification and condensation, and the fact that it gives a privilege to metaphor. When I write prose, I am not thinking so much about the forward movement of the story, about the unfolding of the plot. I am thinking more about the texture of language because it is a more complicated kind of aesthetic compulsion. So I am delighted that you have pleasure from my work. It is always gratifying for a writer to hear that. However, there is still a mystery in the texture of language, of words put together in a particular way. I suppose I’m aiming for a kind of prose poetics. "
Gail Jones

"Ich fuehle mich als Schriftstellerin zur Poesie  hingezogen , ich lese viel Gedichte. 
Was ich an der Poesie liebe ist die Qualität der Intensivierung und Verdichtung und die Tatsache, dass sie die Metapher privilegiert....Wenn ich Prosa schreibe, denke ich nicht so viel über die Bewegung in der Geschichte nach oder über die Entfaltung der Handlung. 
Ich denke mehr über die Struktur der Sprache nach, weil das eine kompliziertere Art ästhetischen Zwangs darstellt. Also ich freue mich, wenn Ihnen meine Arbeit gefaellt. Es ist immer erfreulich für eine Schriftstellerin sowas zu hören. 
Es ist jedoch noch immer ein Geheimnis wie die Struktur der Sprache und der Wörter sich zusammefuegen. Daher ist es mein  Ziel eine Art poetische Prosa zu entwickeln. "
Gail Jones

Bücher von Gail Jones bei Lillemors:
Jones, Gail
Alice Black, aufgewachsen im ländlichen Australien, galt schon als Kind als "die Schlaue". Auf einer Studienreise in Paris...  
Edition Nautilus
22,00 €
Jones, Gail
...  
DTV
8,90 €
Jones, Gail
Perdita
Roman
 
Perdita
Perdita wächst in den Dreißigerjahren des 20.Jahrhunderts bei sonderbaren Eltern frei und abenteuerlich in der australischen...  
Edition Nautilus
19,90 €
Jones, Gail
Der Roman erzählt am Verlauf eines einzigen Tages vier Lebensgeschichten, die ineinander klingen und widerhallen.  
Nautilus
22,00 €


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen