18 Dezember 2013

Jana Simon - Sei dennoch unverzagt Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf - Lesen macht klug und schoen 1083

Zwei Generationen, zwei Wirklichkeiten:
Jana Simon - Sei dennoch unverzagt
Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf



Ullstein Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783550080401
Gebunden, 288 Seiten,
19,99 EUR
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Über zehn Jahre hinweg sprechen Enkelin und Großeltern über Politik, Liebe, Freundschaft, Literatur, Emanzipation, Sex, Geld, Erfolg, Enttäuschungen und Verrat. Es beginnt im Sommer 1998. Die Enkelin ist 25, wird gerade Journalistin und fängt an, ihre Großeltern über die Vergangenheit zu befragen. 
Es geht um die Herkunft und die Familie, um die Zeit des Nationalsozialismus und die DDR – aber auch immer wieder um das, was heute ist. Über die Jahre entwickelt sich so ein Dialog der Generationen: 
Sie sprechen über das politische Engagement des Schriftstellerpaars, die Kämpfe der Großeltern, die in ihrer Radikalität und Existenzialität für die Enkelin kaum noch zu begreifen sind, sowie über verlorene Freundschaften und Verrat. 
Es geht um die mehr als sechzig Jahre andauernde Liebe des Ehepaars Wolf. 
Und es geht um das Schreiben, das gemeinsame Glück und Unglück im neuen vereinten Land. Die Gespräche reichen bis zum Tod Christa Wolfs 2011 und darüber hinaus. 
Am Ende treffen sich Enkelin und Großvater noch einmal allein.

Jana Simon

Jana Simon, geboren 1972, studierte Osteuropastudien in Berlin und London, fing 1998 an, beimTagesspiegel zu arbeiten, und ist seit 2004 Autorin bei der Zeit. Sie hat zahlreiche Journalistenpreise gewonnen und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Jana Simon wuchs in Ostberlin auf. Sie studierte in Berlin und London Osteuropastudien. Seit 1998 ist sie Reporterin beim Tagesspiegel in Berlin und schreibt auch für die Zeit und für Geo Saison. 
2001 erhielt sie für ihre Reportagen den Axel-Springer-Preis und den Theodor-Wolff-Preis.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jana_Simon
Presse:

"Ein Stück Zeitgeschichte und das sehr persönliche Porträt eines außergewöhnlichen Künstlerpaares."
Sächsische Zeitung, Rainer Kasselt, 28.09.2013

"Ich habe Jana Simons Buch nicht gelesen. Ich habe es in einer Nacht verschlungen:"
Berliner Zeitung,  Arno Widmann, 07.10.2013

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.11.2013
Die sechs Gespräche, die die Journalistin Jana Simon mit ihren Großeltern Christa und Gerhard Wolf führte, hat Rezensentin Antje Ravic Strubel mit Gewinn gelesen. Denn neben bekannten Tatsachen aus Christa Wolfs Tagebüchern und Biografien über die Autorin, erhält die Kritikerin hier doch private, beinahe intime Eindrücke. Die Gespräche erscheinen der Rezensentin als interessanter Blick der einen Generation auf die andere, insbesondere wenn die drei Gesprächspartner über den einstigen Glauben an den Aufbau eines besseren, sozialistischen Staates sprechen. In den familiären Gesprächen liest Strubel auch die ein oder andere interessante Anekdote: So erfährt sie etwa, dass Honecker Christa Wolf nahezu anflehte, die DDR nicht zu verlassen. Zugleich muss sie ein wenig enttäuscht feststellen, dass die meist spannenden Dialoge durch die große Nähe bisweilen an der Oberfläche bleiben. Während die Rezensentin oft das Gefühl hat, Simon begnüge sich damit, dass sie die Handlungen der Großeltern nicht immer verstehen könne, hätte sie sich auch von den Wolfs bei angeschnittenen Themen wie Globalisierung, Islamismus oder Feminismus deutlichere Standpunkte gewünscht. Nichtsdestotrotz kann sie dieses eindrucksvolle Buch unbedingt empfehlen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.10.2013
Ungewohnt private Einblicke erhält Rezensent Helmut Böttiger in den nun erschienenen Gesprächen der Journalistin Jana Simon mit ihren Großeltern Christa und Gerhard Wolf. Der Kritiker findet es ein wenig "prekär", in den so geschützten privaten Raum des Ehepaares Wolf einzudringen, liest aber interessiert und berührt, wie sich die beiden ihrer Enkelin gegenüber immer weiter öffnen und etwa von ihrem ersten Zusammentreffen in der Mensa der Uni Jena oder von gemeinsamen weinseligen Abenden in ihrem Sommerhaus in Mecklenburg-Vorpommern berichten. Darüber hinaus erfährt Böttiger auch brisante politische Informationen, etwa wie sich das junge, begeisterungsfähige Paar im DDR-Sozialismus engagierte und anfangs schnell eine steile Karriere machte oder wie Erich Honecker Christa Wolf nach der Biermann-Ausbürgerung bat, in der DDR zu bleiben. Vor allem aber erkennt der Rezensent hier ein "geglücktes" Leben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.10.2013:
Jana Simons Gespräche mit ihren Großeltern Christa und Gerhard Wolf haben für Cornelia Geissler doppelten Erkenntniswert. Zum einen gehen sie in ihren Erkundungen über das Werk der beiden Schriftsteller hinaus und erzählen vom gesellschaftlichen Wandel, von Freundschaften und von den Konflikten mit der SED. Zum anderen geben sie Einblick in Simons persönliche Interessen, etwa am Schriftstellerdasein in der DDR oder an den Auswirkungen der Zensur. Dass die chronologisch vorgehenden Gespräche von einem großen Vertrauensverhältnis geprägt sind, ist ein weiterer von der Rezensentin gern gesehener Vorzug.
Jana Simon: Gespräche mit Christa und Gerhard Wolf:
Im Literaturforum hören Sie ein Gespräch mit der Journalistin und Autorin Jana Simon über ihr Buch "Sei dennoch unverzagt: Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf".
Autor/-in:Elke Schlinsog
Länge:40:25 Minuten
Datum:Samstag, 19. Oktober 2013
Sendereihe:Literaturforum | Nordwestradio

Gläubige und Skeptikerin
Jana Simon über ihre Großmutter Christa Wolf
Gut zehn Jahre lang hat die Journalistin Jana Simon, Enkelin von Gerhard und Christa Wolf, mit ihren Großeltern Gespräche geführt, meist am Küchentisch. Über das, was das Leben ausmacht und worauf es ankommt. Daraus ist das Buch "Sei dennoch unverzagt" entstanden.
Immer wieder ging es in den Gesprächen um eine alte zeitlose Frage: Lohnt sich Engagement? Ihren Träumen blieb die Schriftstellerin Christa Wolf bis zuletzt treu. Einer davon war der von einer gerechteren Gesellschaft. Dafür wurde sie wie keine andere geschätzt, gegängelt und als "DDR-Staatsdichterin" geschmäht. Dabei war die Schriftstellerin im geteilten Land eine moralische Instanz. Ihre Bücher prägten Generationen.
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/lesezeit/173686/index.html
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/131762/index.html

Christa Wolf bereits bei Lillemors vorgestellt:
Christa Wolf - August - Lesen macht klug und schoen 871 -
August

Zitat zum daily book heute:
"Mir wurde bewusst, dass es diese Generation bald nicht mehr geben würde",
Jana Simon


"Wer selbst sein Meister ist und sich beherrschen kann,dem ist die weite Welt und alles untertan."
Christa Wolf



Jana Simon: Gespräche mit Christa und Gerhard Wolf
Im Literaturforum hören Sie ein Gespräch mit der Journalistin und Autorin Jana Simon über ihr Buch "Sei dennoch unverzagt: Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf".
http://www.radiobremen.de/nordwestradio/sendungen/literaturforum/audio119766-popup.html


podcast HR2 zum Buch:
http://dl-ondemand.radiobremen.de/mediabase/097124/097124_328654.mp3


Zu Gast: Jana Simon, Journalistin:
Sie hat mit ihren Großeltern Christa und Gerhard Wolf über mehrere Jahre Interviews geführt, die eigentlich für die Familienchronik gedacht waren. Aber die langen Gespräche über die deutsche Geschichte, über Hoffnungen und Enttäuschungen in der DDR und die unterschiedlich empfundene Gegenwart des vereinten Deutschland erschienen ihr so spannend und wertvoll, dass sie die Abschriften nun als Buch veröffentlicht hat. http://www.diapod.de/cms/?p=27880

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