29 Juli 2011

Lesen macht klug und schoen 410 - Katja Kullmann - Echtleben

»Wenn man Jahre damit verbracht hat, sich alle Optionen offen zu halten, Anstellungen zu vermeiden, Beziehungen zu managen, sich auszukennen und auch ironisch zu bleiben, wenn der eigene soziale Status prekär wird – dann wächst die Sehnsucht nach dem Echtleben.«

Katja Kullmann - Echtleben
Warum es heute so kompliziert ist, eine Haltung zu haben


Eichborn Verlag
ISBN-13 9783821865355
17,95 EUR
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Es geht um Werte, Baby! Katja Kullmann seziert den emotionalen Klimawandel bei den über 30-Jährigen. Sie zeigt, warum Vertrauen, Verbindlichkeit und Zusammenhalt immer wichtiger werden. Vor zehn Jahren hat sie uns die "Generation Ally" erklärt. Inzwischen hat sich die Welt mehrmals überschlagen: In der Gesellschaft geben Wirtschaftskrisen, Flexibilisierung, Erosion der Mittelschicht den Takt vor. Auf der persönlichen Ebene stellen sich die Fragen konkret: Bin ich noch bereit, meine Ideale zu verraten, um meinen sozialen Status zu halten? Was ist der Ausweg, wenn mein individualisiertes Lebenskonzept in die Sackgasse führt? - Da helfen Coolness, Ironie oder Flucht in Lifestyle-Marotten nicht weiter.




Klug und unerschrocken seziert Katja Kullmann den emotionalen Klimawandel bei den über 30-Jährigen. Sie zeigt, warum Vertrauen, Verbindlichkeit und Zusammenhalt immer wichtiger werden.
Vor zehn Jahren hat uns Katja Kullmann die Generation Ally erklärt. Inzwischen hat sich die Welt mehrmals überschlagen: In der Gesellschaft geben Wirtschaftskrisen, Flexibilisierung, Erosion der Mittelschicht den Takt vor. Auf der persönlichen Ebene stellen sich die Fragen konkret: Bin ich noch bereit, meine Ideale zu verraten, um meinen sozialen Status zu halten? Was ist der Ausweg, wenn mein individualisiertes Lebenskonzept in die Sackgasse führt? – Da helfen Coolness, Ironie oder Flucht in Lifestyle-Marotten nicht weiter.
Scharfsichtig und unterhaltsam zeichnet Katja Kullmann den emotionalen Klimawandel innerhalb ihrer Generation nach. Und sie zeigt, wie vermeintlich alte Werte mit neuem Leben gefüllt und vom Muff des Konservatismus befreit werden können. Sich einmischen, kämpfen für das, was wichtig ist, sich gegen den Wind stellen: Wie kann das heute aussehen? Wer soll es tun, wenn nicht wir selbst? Es gibt doch nichts zu verlieren.

»Wenn man Jahre damit verbracht hat, sich alle Optionen offen zu halten, Anstellungen zu vermeiden, Beziehungen zu managen, sich auszukennen und auch ironisch zu bleiben, wenn der eigene soziale Status prekär wird – dann wächst die Sehnsucht nach dem Echtleben.« Katja Kullmann



Katja Kullmann, geboren 1970, wohnt und schreibt in Köln. Sie hat Gesellschaftswissenschaften studiert und als Journalistin für Tageszeitungen, Presseagenturen und Magazine gearbeitet, darunter FAZ, taz, EMMA und dpa. Für ihr Buch "Generation Ally. Warum es heute so kompliziert ist, eine Frau zu sein" erhielt sie 2003 den Deutschen Bücherpreis.


Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.07.2011
Ja, die Boheme ist auch nicht mehr, was sie mal war. Frei will sie sein, das Risio des Scheiterns aber lieber nicht tragen, spottet der hier rezensierende Unternehmensberater und Journalist Jan Füchtjohann über die von Katja Kullmann porträtierten verarmten Kreativen aus der Generation der 30- bis 45-Jährigen. Ihn nervt das Gejammer. Außerdem habe Kullmann oberflächlich recherchiert und argumentiere mit wenig intellektueller Schärfe: Füchtjohann vergleicht das Buch mit einer "wütend zusammengerollten Frauenzeitschrift". Da haben Ingo Niermann ("Minusvisionen: Unternehmer ohne Geld") und Rafael Horzon ("Das Weisse Buch") Gehaltvolleres zum Thema beigetragen, findet er.

Aus der Presse
Unter erfolgreichen freien Kulturschaffenden [...] zieht die soziale Herkunft eine harte Grenze, sie schafft eine Zwei-Klassen-Bohème, wie Kullmann in ihrem sehr gelungenen Buch eindringlich analysiert."
(Alexander Schimmelbusch, Die Welt, 13. Juli 2011) "ECHTLEBEN ist ein wichtiges soziologisches, politisches Buch, das man immer amüsiert liest und das manchmal zum Lachen reizt, obwohl es eigentlich eine traurige Geschichte erzählt. (…) Mit poetischer Genaugikeit erzählt. (…) Es ist ein die ,Alles-wird-gut-Rhetorik’ der Merkel-Jahre widerlegendes Buch, das die individuellen Kosten eines politischen Schwindels vorrechnet."
(Nils Minkmar, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung , 19. Juni 2011)

"Kullmann hat ihre Analyse der Arbeitswelt für die etwas angegrauten ,Neuen Erwachsenen’ wie einen soziologischen Thriller geschrieben. Sie  schont sich in ihrer geschliffen formulierten Ursachenforschung selbst am wenigsten. (…) Sowohl in der Methode, als auch stilistisch hebt sich das Buch  wohltuend von den üblichen, oftmals unerträglichen Lifestyle-Theoretikern  aus der Zukunftsforscher-Zunft ab. Kullmanns ECHTLEBEN ist echt, weil selbst erlebt, aus nächster Nähe  beobachtet, dann messerscharf analysiert und in große, oft beängstigende  Zusammenhänge gesetzt."
(Angelika Hager, profil , 6. Juni 2011)

"Das Nervende an Generationenbüchern ist ja, dass sie eine Generation ausrufen (Umhängetasche / X / Golf). Umso interessanter ist es, dass   ausgerechnet ein Buch, das erst gar nicht den Versuch unternimmt, solch ein ,Wir’ zu behaupten, einem verbreiteten Lebensgefühl so nahekommt."
(KulturSPIEGEL, 30. Mai 2011)

"Ein ebenso kluger wie eigenwilliger Faktencheck des neuen Kapitalismus und seiner Kulturen - amüsant und brillant geschrieben. Wir wollen uns die Autorin wie eine moderne Holly Golightly vorstellen, die sich weniger für die Juwelen bei Tiffanys interessiert und mehr für die Haltungen und Werte unserer Zeit."
(Jürgen Ziemer, ROLLING STONE, Juli 2011)

"ECHTLEBEN wühlt auf. Kullmanns  Buch ist keine leichte Kost, es ist  zuweilen sogar sehr  frustrierend.  Vor allem Angehörige der sogenannten  kreativen Berufe  werden beim Lesen  immer wieder die Faust ballen.  (…) Eindringlich, bewegend."
(dpa, 5. Juni 2011)

"Diesmal kein Generationen-Buch, eher ein Epochen-Buch: punktgenau und vergnüglich, die deutsche Antwort auf Stéphane Hessel, nur jünger, konkreter, origineller."
(Luzia Braun, ZDF Aspekte, Juni 2011)
"Eine gelungene Gesellschaftskritik über eine Generation, die eigentlich am Drücker sein sollte, die aber immer wieder erfährt, dass sie nicht gebraucht wird."
(Margarete Kreuzer, RBB Stilbruch, 9. Juni 2011)

Katja Kullmann, Eichborn und das Pech der Kreativen
Montag, 20. Juni 2011 11:36  - Von Matthias Wulff
Der Verlag von Bestsellerautorin Katja Kullmann ist insolvent. Das passt zu ihrer Lebensgeschichte, die von Erfolg bis Hartz IV reicht. Ihr neues Buch "Echtleben" dreht sich passenderweise um Unabhängigkeit und Flexibilität.
Katja Kullmann hat einige wechselreiche Jahre hinter sich. 2002 schrieb sie den Bestseller „Generation Ally“, arbeitete als freie Journalistin, doch als 2008 zwei Aufträge platzen, wurde sie auf einmal Hartz-IV-Empfängerin in Berlin. Dieser Tage ist ihr neues Buch erschienen „Echtleben. Warum es heute so kompliziert ist, eine Haltung zu haben“. Sie schreibt über die Generation der 30- bis 45-Jährigen, die sich erst nach Unabhängigkeit und flexiblen Arbeitsverhältnissen sehnte und nun merkt, dass ihnen jede Sicherheit flöten gegangen ist. Und wie zum Beweis ihrer Thesen, meldete ihr Verlag – der Eichborn Verlag – vergangenen Donnerstag Insolvenz an. Über Treppenwitze der Geschichte sprach sie mit Matthias Wulff.
Morgenpost Online: Was haben Sie gedacht, als Sie hörten, dass der Eichborn Verlag, bei dem Sie gerade ein Buch herausgebracht haben, in die Insolvenz geht?
Katja Kullmann: Schade, habe ich gedacht, dass es nicht ein halbes Jahr später passiert ist. Dann hätte ich noch ein interessantes Schlusskapitel gehabt.
Morgenpost Online: Aber vielleicht ja keinen Verlag mehr. weiterlesen im link:


Autorin Katja Kullmann "Ich hab wenig gegessen und Kontakte gepflegt"
Die Autorin Katja Kullmann über ihre Zeit als Hartz-IV-Empfängerin
ZEITmagazin: Frau Kullmann, 2002 waren Sie Bestsellerautorin, 2008 Hartz-IV-Empfängerin. Wie verlief der Absturz ins Prekariat?
Katja Kullmann: Das ging langsam. Ich war als junge Journalistin in der New Economy bei einem Wirtschaftsmagazin tätig und habe 2001 gekündigt. Meine erste Amtshandlung als Freie war, ein Buch zu schreiben, mit ganz kleinem Vorschuss. »Generation Ally« wurde ein Bestseller, und ich hatte auf einen Schlag sehr viel Geld.
ZEITmagazin: Was haben Sie mit dem Geld gemacht?
Kullmann: Ich habe es ganz ordentlich auf ein Sparkonto gelegt für schlechtere Zeiten und beschloss, frei zu bleiben. Im Grunde habe ich mir sieben Jahre lang die Freiberuflichkeit finanziert und es mir erlaubt, sehr wählerisch zu sein. weiterlesen im link:




Bücher von Katja Kullmann

Kullmann, Katja: Fortschreitende Herzschmerzen bei milden 18 Grad. Eine Erzählung

Cover: Fortschreitende Herzschmerzen bei milden 18 Grad
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2004, ISBN 3462034049, Gebunden, 174 Seiten, 14,90 EUR

Ein großartiger Neuanfang soll es sein: Simone kommt aus dem Dorf in die Stadt, mit kleinem Gepäck, großen Hoffnungen und ein paar Erinnerungen, die sie dringend loswerden will. Bloß keine Schinkenbrote mehr essen und nicht mehr "Fräulein" genannt werden. Die bunte Illustriertenwelt ist die Vorlage für ihren Traum. Sie ... mehr lesen

Kullmann, Katja: Generation Ally. Warum es heute so kompliziert ist, eine Frau zu sein

Cover: Generation Ally
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 382183918X, Gebunden, 224 Seiten, 14,90 EUR 

Sie sind erfolgreich im Job, kennen sich aus in Sachen Karriere, Lifestyle und Sex. Und Ally McBeal, die neurotische Anwältin aus der gleichnamigen Kult-Fernsehserie, ist ihre Heldin. Denn sie trifft genau das Lebensgefühl der Frauen um die 30. Die Generation Ally weiß vor allem, was sie nicht will: weder Karrieremonster sein, noch eine ... mehr lesen  

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