28 August 2013

Lesen macht klug und schoen 1042 - Silvia Bovenschen - Nur Mut

Silvia Bovenschen schreibt eine schwarze Komödie übers Älterwerden:
Silvia Bovenschen - Nur Mut
Roman

Nur Mut

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013
ISBN 9783100035233
16,99 EUR
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Eine weiße Villa. Vier alte Frauen erwarten Herrenbesuch. Im Laufe des Nachmittags geschehen zahlreiche Merkwürdigkeiten, auch die Damen werden von Stunde zu Stunde witziger, irrwitziger und bösartiger. Sie nehmen kein Blatt mehr vor den Mund. Sie kennen kein Gesetz mehr. Alles endet in einem furiosen Zerstörungsballett. Und dann erscheinen noch überraschend seltsame späte Gäste.
Silvia Bovenschen erzählt in diesem Roman auf unerhörte Weise von letzten Freiheiten, rasendem Zorn und dem Gelächter der Alten. Philosophie und Oper, Orgie und Edgar Wallace vereint sie zu einer grimmigen Komödie.

Silvia Bovenschen

Silvia Bovenschen, geboren 1946, lebt als Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Essayistin in Berlin. 
2000 wurde sie mit dem Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim und dem Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik und 2012 den Schillerpreis der Stadt Mannheim. 
Zuletzt erschienen ›Wie geht es Georg Laub‹ (2011), ›Wer Weiß Was‹ (2009), ›Verschwunden‹ (2007), ›Älter werden‹ (2006), ›Schlimmer machen, schlimmer lachen‹ (1990) und ›Über-Empfindlichkeit. Spielformen der Idiosynkrasie‹ (2000).


Pressestimmen:
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.08.2013:
Mit Silvia Bovenschens neuem Roman "Nur Mut" hat Rezensent Lothar Müller eine ganz wunderbare "Salonkomödie" gelesen, die die Geschichte von vier alten Damen erzählt, die in einer altersgerecht hergerichteten Villa dem drohenden Ableben zu entfliehen versuchen. Amüsiert liest der Kritiker die "spitz-elganten" und zugleich "derb-unverblümten Sottisen" der alten Damen, die über verflossene Verehrer, die luxusverwahrloste Jugend, nicht bewältigte Traumata oder Kulturpessimismus plaudern. Bewundernd bemerkt der Rezensent, wie es der Autorin einmal mehr gelingt die Grenzen der literarischen Genres und Sprachformen auszureizen: In diesem Fall lässt sie die Geschichte der alten Damen von einem in Malibu lebenden Drehbuchautor erzählen, der das Geschehen mal dramatisiert, mal ironisiert und mit fantastischen Elementen anreichert. Insbesondere das Finale wird den explosiven Dialogen der Damen gerecht, lobt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.08.2013:
Die Literaturwissenschaftlerin Silvia Bovenschen ist unter anderem für ihre Dissertation "Die imaginierte Weiblichkeit" aus den Siebzigern bekannt, in der sie sich mit dem Problem auseinandersetzt, als Frau ein Konzept von Weiblichkeit zu formulieren, weiß Marie Schmidt. Auch in ihrem neuen Roman "Nur Mut" geht es um eine gesellschaftliche Gruppe, deren Stimme ungebührlich ignoriert wird, um die Alten, berichtet die Rezensentin. Bovenschen skizziert mit ihrer Wohngemeinschaft vierer alter Frauen eine kleine Typologie der Alten, wenigstens der großbürgerlichen, erklärt die Rezensentin: die elegante Akademikerin, die Kranke, die Witwe, die unermüdliche Journalistin. Ihr Alter ermöglicht den Frauen "ein Sprechen ohne Zukunft", also auch ohne Hemmungen oder Scheu vor Konflikten, und gemeinsam feiern sie eine Art "Abrissparty des Lebens", fasst Schmidt zusammen. Solche Freundinnen wünscht sich auch die Rezensentin im Alter.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung,27.07.2013:
In ihrem neuen Roman "Nur Mut" bietet Silvia Bovenschen in "grimmer Heiterkeit" alles auf, was Lektoren bemängeln, meint Rezensent Friedmar Apel, der zugleich ein großes Lesevergnügen verspricht: Roman im Roman im Drehbuchentwurf, unzuverlässiger Erzähler, Fiktionsbrüche, Ironie, gelehrte Anspielungen und kulturkritische sowie philosophische Reflexionen. Und so folgt der begeisterte Kritiker hier einem jungen Drehbuchautor, der eine Geschichte um vier alte Damen ersinnt, die sich zurückgezogen in einer weißen Villa über die Jugend mokieren und in immer "bizarreren" Dialogen über das Leben und den Tod sinnieren und dabei ihre "Ich-Legenden" demontieren. Bovenschen gelinge es dabei brillant, jede Person mit einer "spezifischen Sprachbiografie" auszustatten, lobt Apel, der nicht nur einen wunderbaren Roman über das Altern gelesen hat, sondern auch ein ganz "furioses Zerstörungsballett".
»Dazu fügt sich die ironische Grandezza, mit der sie das Milieu der Damenriege zeichnet. Unschwer zu erraten, dass es – wenn auch überzeichnet – ihr eigenes ist.«
Gunda Bartels, Der Tagesspiegel, 9.8.2013

»Ihr neuer Roman ist eine wilde Mischung aus Philosophie, Orgie und Edgar Wallace.«
zitty, 8.8.2013

»Entstanden ist ein Roman, der lustvoll mit Regeln bricht und mit dem Bovenschen erneut das Alter(n) untersucht.«
Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 6.8.2013

»Und so ist Bovenschens heiterer, weiser Roman als Erzählung über die Vergänglichkeit lesbar.«
Maren Keller, Spiegel Online, 5.8.2013

»Silvia Bovenschen schreibt bissig, aber nie verbissen. Das macht den souveränen Ton ihrer Bücher aus, die vergnügen, weil sie nicht vergnüglich sein wollen, sondern geistreich sind.«
Dorothee Krings, Rheinische Post, 5.8.2013

»Aus reichlich intellektueller Sehkraft speist sich das Vergnügen an diesem verhalten optimistischen Roman.«
Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung, 5.8.2013

»ein beglückendes Leseerlebnis.«
Antje Ravic Strubel, rbb Radio Eins, Literaturagenten, 4.8.2013

»Ohnehin ist auch dieses Buch der Autorin eine ebenso muntere wie souverän ausformulierte Mischung aus Wirklichem, Verfremdetem und frei Erfundenem.« Mannheimer Morgen, 3.8.2013

»Das ist alles überhaupt nicht stringent und plausibel, aber mit Lust ausgedacht und ergibt eine witzige Etüde über das unmögliche Thema Weibersterben.«
Marie Schmidt, Die Zeit, 1.8.2013

»Hinter dem schwarzen Humor verbergen sich Weisheit, eine genaue Beobachtungsgabe und eine bestrickende Lust am Doppelsinn.«
Buchempfehlung von Deutschlandradio Kultur für den Monat August 2013

»Mit ›Nur Mut‹ hat Silvia Bovenschen wieder tief in ihre reich gefüllte Trickkiste gegriffen.«
Friedmar Apel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.7.2013

»hinter seiner (des Romans) Prosa verbergen sich viel Weisheit, eine genaue Beobachtungsgabe und eine bestrickende Lust am Doppelsinn«
Irene Binal, Deutschlandradio Kultur, 26.7.2013

Zitat zum daily book heute: “Eleganz und Jugend" Ganz junge Leute sind nie wirklich elegant. Zur Eleganz gehört nach meinem Dafürhalten eine gewisse (Nach-)lässigkeit, die zur Müdigkeit tendiert. Sie ist den ganz Jungen nicht angemessen. Ältere Leute dagegen müssen sich Mühe geben, eine „natürlich”  wirkende Eleganz (nichts ist unnatürlicher als Eleganz – außer bei Raubkatzen und Pferden), die den Anzeichen des Verfalls entgegenwirkt, herzustellen. Eleganz ist eine Balancefrage. Eleganz arbeitet (in bewusster Vergeblichkeit) gegen den Tod, ohne sich auf Jugend zu abonnieren.”  Aus: Silvia Bovenschen: Älter werden. 

Leseprobe: http://www.fischerverlage.de/media/fs/308/LP_978-3-10-003523-3.pdf

Mehr Literatur der Autorin bei Lillemors: 

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