22 Dezember 2014

Lesen macht klug und schoen 1152 - Güner Yasemin Balci - Aliyahs Flucht oder Die gefährliche Reise in ein neues Leben

Die bewegende Geschichte eines muslimischen Mädchens in Deutschland:
»Es gibt so viele Frauen, die wie ich keine Freiheiten haben. Das muss sich ändern!«
Aliyah

Güner Yasemin Balci - Aliyahs Flucht
oder Die gefährliche Reise in ein neues Leben

Aliyahs Flucht


S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2014
ISBN 9783100048165
Gebunden, 256 Seiten, 14,99 EUR
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Aliyah ist 23 und seit Jahren auf der Flucht. Unter falschem Namen versteckt sie sich in fremden Städten vor ihrer kurdischen Familie. Sie wollte das Doppelleben, die Heimlichtuerei um die verbotene Liebe zu ihrem Freund nicht mehr hinnehmen. Sie ist bereit, für ihre Freiheit und Selbstbestimmung zu kämpfen und hat akribisch den Ausbruch in ein neues Leben vorbereitet. Doch ihr neues Leben ist gefährdet und trotz ihres Mutes ist Aliyahs Zukunft nun ungewiss – vielleicht für immer.
Aliyah ist eine von vielen jungen muslimischen Frauen in Deutschland, denen die engagierte Journalistin Güner Yasemin Balci eindrucksvoll eine Stimme gibt. Eine bewegende Reportage über den Preis der Freiheit und ein leidenschaftliches Plädoyer für das Recht auf Selbstbestimmung.


Güner Yasemin Balci ist 1975 in Berlin-Neukölln geboren und aufgewachsen. Sie hat Erziehungs- und Literaturwissenschaft studiert und u.a. in einem Mädchentreff in Neukölln mit Jugendlichen aus türkischen und arabischen Familien gearbeitet. Sie war ZDF-Redakteurin und arbeitet heute als freie Autorin und Fernsehjournalistin. Ihre Bücher ›ArabQueen oder der Geschmack der Freiheit‹ und ›Arabboy. Eine Jugend in Deutschland oder Das kurze Leben des Rashid A.‹ waren auch im Theater sehr erfolgreich.
Presse:

»Ihre Thesen untermauert die in Neukölln aufgewachsene Journalistin mit einem reichen Erfahrungsschatz«
Constanze Nauhaus, Berliner Morgenpost, 28.10.2014

»Es ist eine vielschichtige Diskussion, die Balci da anstößt, und schon dafür lohnt sich die Lektüre«
Hülya Özkan-Bellut, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4.10.2014

»Spannend wie ein guter Thriller geschrieben und gleichzeitig bedrückend real.«
Brigitte,(›Die 30 besten Bücher für den Herbst‹), 8.10.2014

»Güner Balci […] nutzt das, was sie anderen voraushat: ihre Begabung, die Geschichten aufzuschreiben, wofür ihren tragischen Helden die Sprache fehlt.« 
Regina Mönch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.10.2014
Die hier rezensierende Fernsehmoderatorin und Krimiautorin Hülya Özkan-Bellut ist der Autorin dankbar, dass sie in ihrem Buch die Probleme junger muslimischer Migranten zwischen Anpassungsdruck und Tradition verhandelt. Dem Buch wünscht sie viele Leser, solche, wie Aliyah, einer jungen Kurdin, deren Geschichte Güner Yasemin Balci hier erzählt, eine Gejagte auf der Flucht vor Zwangsheirat und Ehrenmord. Laut Özkan-Bellut schafft es die Autorin, die Beklemmung spürbar zu machen und zugleich den Teufelskreis zwischen Tradition, Religion und Integration präzise aufzuzeigen und zu kritisieren. Was sie liest, ruft bei der Rezensentin einerseits Fassungslosigkeit hervor, andererseits entgeht ihr nicht das Problem des Buches, seine Anlage zwischen Fiktion und Dokumentation sowie Balcis mitunter allzu emotionale und pädagogisch gefärbte Argumentation. Eine wichtige Diskussion stößt die Autorin laut Özkan-Bellut aber in jedem Fall an.


Zitat zum Buch:
'Natürlich gibt es Menschen aus anderen Kulturen, die sich an die Grundwerte dieses Landes halten, zum Glück. Um die geht es mir auch nicht. Es gibt aber leider viel zu viele, die es nicht tun, mir ist egal ob die aus der Türkei kommen, aus Albanien oder Palästina, Tatsache ist, dass unter vielen Muslimen eine Geschlechtertrennung praktiziert wird, die gegen Menschenrechte verstößt."

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