26 Mai 2014

Natasa Dragnic - Jeden Tag, jede Stunde - Lesen macht klug und schoen 1125

Das perfekte Buch für die Strandtasche.
Natasa Dragnic - Jeden Tag, jede Stunde 
Roman

Nataša  Dragnić - Jeden Tag, jede Stunde

btb
Taschenbuch, Broschur,
288 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-74397-1 9,99 Euro
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


Sechzehn Jahre haben Dora und Luka sich nicht mehr gesehen, obwohl sie einmal unzertrennlich waren: Wunderschöne Sommertage verbrachten sie als Kinder miteinander, am Felsenstrand des kleinen kroatischen Fischerdorfes, in dem sie aufwuchsen. 
Doch dann zogen Doras Eltern nach Frankreich, und Luka blieb allein zurück. 
Als Mittzwanziger treffen sie sich nun überraschend in Paris wieder, und es ist klar: 
Sie gehören zusammen. Drei glückliche Monate folgen, aus denen ein gemeinsames Leben werden soll; nur kurz will Luka in die Heimat zurück, um ein paar Dinge in Ordnung zu bringen und dann meldet er sich nicht mehr.


Nataša Dragnić wurde 1965 in Split, Kroatien, geboren. Nach dem Germanistik- und Romanistikstudium in Zagreb schloss sie eine Diplomatenausbildung ab. Seit 1994 lebt sie in Erlangen und war viele Jahre als freiberufliche Fremdsprachen- und Literaturdozentin tätig. Ihr Debütroman "Jeden Tag, jede Stunde" fand viele begeisterte Leser und war national wie international ein Bestseller; das Buch erschien in rund 30 Sprachen.

21 Mai 2014

Elizabeth Strout - Mit Blick aufs Meer - Lesen macht klug und schoen 1124

Sie kann manchmal eine rechte Nervensäge sein: Olive Kitteridge, die pensionierte Lehrerin. Weil sie zu allem, was in dem Städtchen Crosby geschieht, eine dezidierte Meinung hat, halten sie einige für überkritisch.

Elizabeth Strout - Mit Blick aufs Meer 
Roman

Elizabeth  Strout - Mit Blick aufs Meer

Taschenbuch, Broschur, 
352 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-74203-5
9,99 Euro
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

In Crosby, einer kleinen Stadt an der Küste von Maine, ist nicht viel los. Doch sieht man genauer hin, ist jeder Mensch eine Geschichte und Crosby die ganze Welt. 
Und Olive Kitteridge, eine pensionierte Mathelehrerin, sieht sehr genau hin. Sie kann stur und boshaft sein, dann wieder witzig, manchmal sogar eine Seele von Mensch. Auf jeden Fall kommt in Crosby keiner an ihr vorbei 
Mit liebevoller Ironie und feinem Gespür für Zwischenmenschliches fügt die amerikanische Bestsellerautorin die Geschichten um Olive und Crosby zu einem unvergesslichen Roman. 


Originaltitel: Olive Kitteridge
Originalverlag: Random House Inc. USA, New York
Aus dem Englischen von Sabine Roth 

Elizabeth Strout wurde 1956 in Portland, Maine, geboren und wuchs in Kleinstädten in Maine und New Hampshire auf. Nach dem Jurastudium begann sie zu schreiben. Ihr erster Roman „Amy & Isabelle“ (1998) wurde für die Shortlist des Orange Prize und den PEN/Faulkner Award nominiert. „Bleib bei mir“ war ihr zweiter Roman (2006) und wurde hoch gelobt. Für „Mit Blick aufs Meer“ bekam sie 2009 den Pulitzerpreis. Alle ihre Romane, auch „Das Leben, natürlich“, waren Bestseller. Elizabeth Strout lebt in Maine und in New York City.


Leseprobe

Presse:

„Witzig, klug und wunderbar!“
Für Sie

„Ein feines literarisches Buch. Eine Perle.“
WDR 5

„Warmherzig, anrührend, lebensklug.“
FAZ

"Ein wunderbares Buch."
Elle


Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung,24.07.2010:
"Konservativ im besten Sinne" ist Elizabeth Strouts 2009 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneter Roman, schreibt Rezensent Martin Halter. Wobei dies eigentlich kein Roman ist, sondern eher eine Sammlung von Geschichten rund um die scharfzüngige Mathematiklehrerin Olive Kitteridge, die mit ihrer Familie in einem idyllischen Küstenstädtchen in Maine lebt. Viel los ist da nicht, so Halter. Aber Strout erzählt so "lebensklug" von Familien, Liebe und Alter, dass sich dem Rezensenten doch eine ganze Welt erschlossen hat.


Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.07.2010:
Klassisches Leseglück gibt Eva Menasse nach Lektüre dieses Romans zu Protokoll, der aus ihrer Sicht nichts weniger ist als eine 21.-Jahrhundert-Version von Sherwood Andersons Geniestreich von 1919 "Winesburg, Ohio". Denn dieses pulizerpreisgekrönte Buch amalgamiert für die Kritikerin das Genre Roman mit der Erzählung und gibt ihr so ein "flirrendes Bild vom zusammenhangslosen Zusammemhang der Welt". Dicht fand sie darüber hinaus in dieser Kleinstadtgeschichte gute und böse Formen menschlichen Verhaltens ausgeleuchtet. Zwischen den Szenen mäandere Elisabeth Strout in ganz andere Regionen des Lebens und der Welt, erspare den Lesern wenig an Abgründen und unglücklichen Einsichten. Das Wunder jedoch bestehe darin, dass die Lektüre den Leser gleichzeitig mit dem Fatalismus versöhne. Allerdings bedauert die Kritikerin, dass der im Original als "Olive Kitteridge" erschienene Roman auf Deutsch mit einem so verwaschenen Titel herausgekommen ist, der klar auf das Frauenzeitschriftenpublikum zielt.

»Ich liebe den Blick aufs Wasser, auf die Schiffe.« Elizabeth Strout im Interview 
© Heike Steinweg: Hat sich Ihr Leben durch den Pulitzerpreis und den großen Erfolg, den Ihr Roman „Mit Blick aufs Meer“ hatte, sehr verändert?

Zitat zum Buch: 
"ich will meinen Lesern Hoffnung geben. Aber so, dass diese Hoffnung verdient ist und ehrlich. Ich will keine sentimentalen Geschichten schreiben, und damit meine ich unverdientes Gefühl. Meine Leser sollen mit meinen Figuren eine Erfahrung machen, die schmerzhaft sein mag, aber letztendlich – falls sie die Fähigkeit haben, und da gibt es viele Leute – können sie daran wachsen."




Bücher von Elizabeth Strout bei Lillemors:



Strout, Elizabeth
In Crosby, einer kleinen Stadt an der Küste von Maine, ist nicht viel los. Doch sieht man genauer hin, ist jeder Mensch eine...  
btb
9,99 €
Strout, Elizabeth
Eine aufwühlende Familiengeschichte, vollkommen unsentimental und dabei tief berührend.  
Luchterhand
19,99 €

Bereits in Lillemors Blog vorgestellt:
Elizabeth Strout - Das Leben, natürlich - Lesen macht klug und schoen 1108

Nichts zieht sie mehr nach Shirley Falls zurück.
Aber natürlich folgen sie dem Hilferuf der Schwester, nicht ahnend, dass ihre Rückkehr nach Maine ihr bisheriges Leben vollkommen umkrempeln wird...

Elizabeth Strout - Das Leben, natürlich
Roman
Cover: Das Leben, natürlich
Luchterhand Literaturverlag, München 2013
ISBN 9783630873442
Gebunden, 400 Seiten, 
19,99 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


Elizabeths Strouts neuen Roman "Das Leben, natürlich" kann Rezensent Thomas Leuchtenmüller nur unbedingt empfehlen. Den Ausgangspunkt dieses packenden Buches bildet der reale Fall eines Mannes, der 2006 den gefrorenen Kopf eines toten Schweins in eine Moschee in Lewiston wirft, in der somalische Immigranten beten, berichtet der Rezensent. Von da aus erzähle Strout die komplexe Familiengeschichte des Täters, richte aber den Fokus bald ganz auf das Beziehungsgeflecht zwischen seiner Mutter Susan, ihrem Zwillingsbruder Bob, der als perfekter, aber bemitleidenswerter Jurist auftritt, und dem Bruder Jim, dem erst spät ein wenig Glück zuteil wird. Leuchtenmüller attestiert der Autorin nicht nur einen herausragenden Sinn für Details und Tiefgründigkeit, sondern bewundert auch ihr Gespür für "zart Empfundenes". Darüber hinaus gelinge es ihr auf eindrucksvolle Weise, menschliche Themen wie Einsamkeit, Betrug, Krankheit, Therapie und Tod mit einem Skandal und beeindruckenden Naturimpressionen zu verbinden. Ein liebevoller, fesselnder und einfühlsamer Roman, der sich mit gutem Gewissen und einer eigenen Stimme in die Tradition des Regionalismus eines Mark Twain, William Faulkner oder John Updike einreihen kann, urteilt der Rezensent.

16 Mai 2014

Donna Tartt - Der Distelfink - Lesen macht klug und schoen 1123

Meisterlich: Frisch mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet ist der Kunstraubkrimi und Psychobildungsroman dieser amerikanischen Autorin. Beste amerikanische Erzähltradition mit rasanter Dramaturgie:

Donna Tartt - Der Distelfink
Roman




Goldmann Verlag, München 2014
ISBN 9783442312399
Gebunden, 1024 Seiten,
24,99 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Es passiert, als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist. An dem Tag, an dem er mit seiner Mutter ein New Yorker Museum besucht, verändert ein schreckliches Unglück sein Leben für immer. Er verliert sie unter tragischen Umständen und bleibt allein und auf sich gestellt zurück, sein Vater hat ihn schon lange im Stich gelassen. 
Theo versinkt in tiefer Trauer, die ihn lange nicht mehr loslässt. Auch das Gemälde, das seit dem fatalen Ereignis verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. 
Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Und das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, scheint ihn geradezu in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen zu ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich reißt ...
Aus dem Amerikanischen von Rainer Schmidt und Kristian Lutze.

Donna Tartt wurde 1963 in Greenwood, Mississippi, geboren. Noch während ihres Studiums am Bennington College in Vermont begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Roman "Die geheime Geschichte" und schrieb sich damit unter die wichtigsten zeitgenössischen Autorinnen Amerikas.
http://www.goodreads.com/interviews/show/893.Donna_Tartt

13 Mai 2014

Katja Petrowskaja - Vielleicht Esther - Lesen macht klug und schoen 1122

Das neue Buch der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2013
Eine unabgeschlossene Familiengeschichte erzählt in kurzen Kapiteln, der ein tragischer Epochenroman  hätte werden können:

Katja Petrowskaja - Vielleicht Esther
Roman

Vielleicht Esther

Suhrkamp Verlag
Gepl. Erscheinung: 10.03.2014
Gebunden, 285 Seiten
ISBN: 978-3-518-42404-9
19,95 Euro
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Statt ihren gewaltigen Stoff episch auszubreiten, schreibt die Autorin von ihren Reisen zu den Schauplätzen, reflektiert über ein zersplittertes, traumatisiertes Jahrhundert und rückt Figuren ins Bild, deren Gesichter nicht mehr erkennbar sind. Ungläubigkeit, Skrupel und ein Sinn für Komik wirken in jedem Satz dieses eindringlichen Buches.

Hieß sie wirklich Esther, die Großmutter des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein in der Wohnung der geflohenen Familie zurückblieb? Die jiddischen Worte, die sie vertrauensvoll an die deutschen Soldaten auf der Straße richtete – wer hat sie gehört? Und als die Soldaten die Babuschka erschossen, »mit nachlässiger Routine« – wer hat am Fenster gestanden und zugeschaut?

Die unabgeschlossene Familiengeschichte, die Katja Petrowskaja in kurzen Kapiteln erzählt, hätte ein tragischer Epochenroman werden können: 
der Student Judas Stern, ein Großonkel, verübte 1932 ein Attentat auf den deutschen Botschaftsrat in Moskau. 
Sterns Bruder, ein Revolutionär aus Odessa, gab sich den Untergrundnamen Petrowski. Ein Urgroßvater gründete in Warschau ein Waisenhaus für taubstumme jüdische Kinder.
Wenn aber schon der Name nicht mehr gewiß ist, was kann man dann überhaupt wissen?

Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, studierte Literaturwissenschaft in Tartu (Estland) und promovierte in Moskau. Seit 1999 lebt sie in Berlin und arbeitet als Journalistin für russische und deutsche Print- Netzmedien. Seit 2011 ist sie Kolumnistin bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Für ihre Erzählung Vielleicht Esther erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis 2013.
Der Roman Vielleicht Esther von Katja Petrowskaja sowie Robin Detjes Übersetzung von William T. Vollmanns Europe Central sind für den Preis der Leipziger Buchmesse 2014 nominiert.


Zitat aus dem Buch
»Der eigentliche Held meines Buches ist die deutsche Sprache, die ich erst als Erwachsene zu lernen begonnen habe. Durch den Sprachwechsel entkomme ich der Identität, die mir die russische Sprache zuschreibt. Auf Deutsch bin ich nicht mehr von vornherein im Recht, hier spreche ich weder in der Rolle des Siegers noch des Opfers (wozu mich meine osteuropäisch-jüdische Geschichte ohnehin zwingt). Es entsteht eine Art Stereo-Effekt. Historisch freigesprochen, kann ich mich der Frage zuwenden, wo wir heute als Menschen stehen – unabhängig davon, wer unser Großvater war.«
Katja Petrowskaja - Vielleicht Esther

Pressestimmen:

»Katja Petrowskaja, Siegerin von Klagenfurt, Geschenk für eine Literatur, die versteht, wie viel Kraft in einer fremden Sprache steckt.«
Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Schon jetzt ist die deutsche Gegenwartsliteratur um eine kluge, flamboyante und höchst eigenständige Stimme reicher.«
Ijoma Mangold, DIE ZEIT




Proteste in Kiew : "Es gibt kein Zurück!" - Die Schriftstellerin Katja Petrowskaja über die Gewalt in der Ukraine
Die Gewalt in der Ukraine nimmt zu: Aus den friedlichen Protesten gegen die Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch sind brutale Straßenschlachten geworden. Wie erlebt die ukrainisch-deutsche Autorin Katja Petrowskaja die Situation in ihrer Heimat?



"Katja Petrowskaja geht all diesen Spuren nach, besucht die Schauplätze, aber schreibend dramatisiert sie nichts. Sie benennt die Gräueltaten, sie malt Grausamkeiten und Unmenschlichkeit jedoch nicht extra aus. Da bleibt sie ganz lapidar. - "
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/lesezeichen/katja-petrowskaja-106.html

"2013 gewann sie mit einem Auszug aus ihrem Text "Vielleicht Esther" den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt. Das Komplettwerk der ukrainisch-stämmigen Katja Petrowskaja ist nun für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Darin befasst sie sich mit der Vernichtung der Juden von Kiew durch die Nazis im Jahr 1941.
"Vielleicht Esther" - der Titel von Katja Petrowskajas erstem Roman steht frei im Raum, lässt den Leser spekulieren: Wer ist Esther,"
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/lesezeit/175432/index.html




ZDF Interview mit Katja Petrowskaja v.24.01.2014:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2074864/Interview-mit-Katja-Petrowskaja


Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2014:
Ein Märchen, ein Roman? Für Samuel Moser ist das Buch von Katja Petrowskaja beides, und zwar im besten Sinne. Wie die Autorin durch das 20. Jahrhundert hindurch, durch Kiew, Berlin, Warschau, Moskau, unerschrocken und unvoreingenommen die Spuren ihrer Vorfahren, besonders derer, die dem Holocaust zum Opfer fielen, verfolgt, findet Moser bewundernswert. Beeindruckend scheint ihm, wie die genauen Bilder, die Petrowskaja findet, metaphysische Horizonte eröffnen, sodass Gewalt und Tod erahnbar werden und das Verschwinden in der Geschichte reversibel scheint. Dass die Autorin bei aller Genauigkeit keine Antworten anpeilt, sondern Nichtwissen und Leere zulässt, macht die Lektüre für Moser zu einer buchstäblich traumhaften Erfahrung.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 29.03.2014:
So hervorragend findet Ulrich Gutmair Katja Petrowskajas Roman über ihre Familiengeschichte in der Ukraine, dass er über Wesen und Zweck von Überlieferung zu philosophieren beginnt. In der Unklarheit darüber, wie die eigene Urgroßmutter tatsächlich geheißen hatte - "vielleicht Esther", aber alle nannten sie Babuschka - liegt für den Kritiker auch ein Wissen darüber verborgen, dass Überlieferung und Erinnerung immer lücken- und fehlerhaft, beschönigt oder rhetorisch überspitzt sind. So handelt auch der vorliegende Roman davon, welche Sprache Überlieferung für sich findet, und ist somit trotz seines dokumentarisch erzählenden Charakters "Literatur im besten Sinne", erklärt der Rezensent. Auch geht es in Petrowskajas Roman darum, welche Zuordnungen die Ideologien des 20. Jahrhunderts "auf die Körper gestanzt" haben und kommt zu dem Schluss: wir sind nicht Deutsche, Russen, Kommunisten oder Faschisten, wir sind alle Kinder von Kain, führt Gutmair weiter aus und meint: Auch darin artikuliert sich, welche Aufgabe und Funktion die Überlieferung für die Nachgeborenen hat.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.03.2014:
Helmut Böttiger hat die aus der Ukraine stammende und auf Deutsch schreibende Katja Petrowskaja in Berlin getroffen und mit ihr für den Aufmacher der Literaturbeilage über ihren jüngst erschienenen Roman "Vielleicht Esther" gesprochen. In dieser Spurensuche in der eigenen Familiengeschichte lässt die seit 1999 in Berlin lebende Autorin ihre Ich-Erzählerin in ein polnisches Dorf reisen und dort nach ihren sowjetisch-russisch-jüdischen Wurzeln forschen. Für den Rezensenten manifestiert sich in der sprunghaft-assoziativen Wahrnehmung und Sprache Petrowskajas, die durch eindrucksvolle Bilder besticht, ein spezifisch "osteuropäisches Netz aus literarischen Sprachen und Bezügen". Damit wird diese Erforschung der eigenen Familiengeschichte, die genauso in die Vergangenheit wie in die Gegenwart zielt, zu "Literatur", wie Böttiger betont.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.03.2014:
Schön unroutiniert erscheinen Jens Bisky Katja Petrowskajas Geschichten. Dass sie von Tod und Verschwinden handeln, vom Aufzehren der Familie durch Krieg und Verfolgung und Flucht und der Suche nach Spuren in entsetzlicher Vergangenheit, erfordert laut Bisky Behutsamkeit beim Erzählen. Darüber wie auch über Takt verfügt die Autorin, schreibt Bisky. Für den Rezensenten entsteht so Familiengeschichtsliteratur, aber ohne die üblichen Routinen dieses beliebten Genres, atemberaubend unbefangen recherchiert mit Hilfe von Suchmaschinen und in Familienüberlieferungen und Archiven zwischen Kiew, Berlin, Warschau und Mauthausen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung,08.03.2014:
Mit diesem Buch sieht Rezensent Jan Wiele neueste Vorwürfe an die Gegenwartsliteratur widerlegt. Was die Autorin Katja Petrowskaja hier unternimmt, stuft Wiele zwar als autobiografische, mythologisch und durch Fotos und Archivfunde angereicherte Metafktion ein, allerdings liegt dem Text laut Wiele auch ein erzählerisches Prinzip zugrunde, dass ganz und gar literarisch ist. Das ist der Versuch zu erzählen, was eigentlich nicht kommunizierbar ist. Hier: Die vom Holocaust geprägte Familiengeschichte der aus Kiew stammenden Autorin. Der Wechsel zwischen leichtem Ton, jähen Abgründen und bitterer Ironie ist für den Rezensenten dabei von erheblichem Reiz.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.03.2014:
Katja Petrowskajas neuer Roman "Vielleicht Esther" hat Rezensentin Cornelia Geissler tief beeindruckt. Denn obwohl die Autorin hier ihre eigene Familiengeschichte niederschreibt, hat die Kritikerin bald das Gefühl bei der Recherche dabei gewesen zu sein. So packend, so nahe berichte die in Kiew geborene und auf Deutsch publizierende Schriftstellerin von den lebenden, vor allem aber den toten Mitgliedern ihrer Familie, dass Geissler sich dem Bann dieser Geschichte nicht mehr entziehen kann: Sie folgt Petrowskajas Suche nach ihrer Großmutter Esther anhand von Dokumenten und Fotografien, reist in dem Buch mit der Autorin nach Auschwitz und ergründet mit ihr die Tradition der Familie, Gehörlose zu unterrichten. Nicht zuletzt bewundert die Kritikerin Petrowskajas sinnlichen und bildlichen Umgang mit Sprache.

09 Mai 2014

Chimamanda Ngozi Adichie - Americanah - Lesen macht klug und schoen 1121-

»Klug, humorvoll, politisch: Chimamanda Ngozi Adichies preisgekrönter Roman ›Americanah‹ über eine junge Nigerianerin, die in den USA fast das Glück findet, ist ein literarischer Triumph.« 

Chimamanda Ngozi Adichie - Americanah
Roman
Americanah
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2014
ISBN 9783100006264
Gebunden, 608 Seiten,
24,99 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Die große Liebe von Ifemelu und Obinze beginnt im Nigeria der neunziger Jahre. Dann trennen sich ihre Wege: Während die selbstbewusste Ifemelu in Princeton studiert, strandet Obinze als illegaler Einwanderer in London. Nach Jahren kehrt Ifemelu als bekannte Bloggerin von Heimweh getrieben in die brodelnde Metropole Lagos zurück, wo Obinze mittlerweile mit seiner Frau und Tochter lebt. Sie treffen sich wieder und stehen plötzlich vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellt. 

Adichie schreibt bewundernswert einfach, grenzenlos empathisch und mit einem scharfen Blick auf die Gesellschaft. Ihr gelingt ein eindringlicher Roman, der Menschlichkeit und Identität eine neue Bedeutung gibt.
Aus dem Englischen von Anette Grube.


Chimamanda Ngozi Adichie ist eine der großen jungen Stimmen der Weltliteratur. Ihr Roman ›Blauer Hibiskus‹ war für den Booker-Preis nominiert, ›Die Hälfte der Sonne‹ erhielt den Orange Prize for Fiction 2007. Insgesamt wurde Adichies Werk in 37 Sprachen übertragen und sie steht auf der renommierten Liste der „20 besten Schriftsteller unter 40“ des „New Yorker“.Für ›Americanah‹ erhielt sie den Heartland Prize for Fiction sowie den renommierten National Book Critics Circle Award for Fiction 2013. Sie wurde 1977 in Nigeria geboren und lebt heute in Lagos und in den USA.

Mehr über Chimamanda Ngozi Adichie »


07 Mai 2014

Siri Hustvedt - Leben, Denken, Schauen - Lesen macht klug und schoen 1120

Siri Hustvedt versammelt hier 32 Essays, alle sind, in ihren eigenen Worten, verbunden durch "eine lebenslange Neugier auf das, was es heißt, ein Mensch zu sein. Ich schaue, und manchmal sehe ich."
Siri Hustvedt  - Leben, Denken, Schauen 
Essays

Buchdeckel „Leben, Denken, Schauen“



Rowohlt Verlag, Reinbek 2014
ISBN 9783498030223
Gebunden, 496 Seiten,
24,95 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


Hustvedts einzigartige Synthese des Wissens aus vielen Fachgebieten belebt den dringend nötigen Dialog zwischen den Geistes- und den Naturwissenschaften. Ihre Essays zeigen sie als scharfsinnige Betrachterin unserer Welt – und auf der Höhe ihres Schaffens.

Siri Hustvedt versammelt hier 32 Essays, entstanden zwischen 2006 und 2011. Sie alle sind, in ihren eigenen Worten, verbunden durch "eine lebenslange Neugier auf das, was es heißt, ein Mensch zu sein". Thematisch decken sie das gesamte Spektrum von Hustvedts vielfältigen Interessen ab: von der Kunsttheorie über die Literatur und Philosophie, die Psychologie und Psychoanalyse bis hin zu den Neurowissenschaften. Und doch tauchen immer wieder ähnliche Fragen auf die Grundfragen unseres Menschseins.

Wie sehen, erinnern und fühlen wir? Wie interagieren wir mit anderen Menschen?
Was heißt es, zu schlafen, zu träumen oder zu sprechen? Was ist das Selbst? 
Siri Hustvedt, die Autorin der Bestseller "Die zitternde Frau" und "Der Sommer ohne Männer", versammelt hier 32 Essays.
Sie alle sind, in ihren eigenen Worten, verbunden durch "eine lebenslange Neugier auf das, was es heißt, ein Mensch zu sein". Thematisch decken sie das gesamte Spektrum von Hustvedts vielfältigen Interessen ab: von der Kunsttheorie über die Literatur und Philosophie, die Psychologie und Psychoanalyse bis hin zu den Neurowissenschaften. 

Aus dem Amerikanischen von Uli Aumüller und Erica Fischer.


Siri Hustvedt wurde 1955 in Northfield, Minnesota, geboren. Sie studierte Literatur an der Columbia University und promovierte mit einer Arbeit über Charles Dickens. Sie lebt in Brooklyn und ist mit dem Schriftsteller Paul Auster verheiratet, mit dem sie eine Tochter hat. Bekannt wurde sie mit den Romanen Die unsichtbare Frau, Die Verzauberung der Lily Dahl und vor allem mit den internationalen Bestsellern Was ich liebte, Die Leiden eines Amerikaners und Sommer ohne Männer. Zugleich ist sie eine profilierte Essayistin.Bei Rowohlt liegen diverse Essaybände von ihr vor, u.a. die autobiographisch-neurophysiologische Analyse Die zitternde Frau. Eine Geschichte meiner Nerven. Hustvedt hielt Vorträge über Kunst und Kunsttheorie u.a. im New Yorker Museum of Modern Art, im Prado und in der Münchner Akademie der Künste. 2012 hielt sie den 39. Freud-Vortrag in Wien
http://sirihustvedt.net/
http://opinionator.blogs.nytimes.com/author/siri-hustvedt/
http://www.psychologytoday.com/blog/reading-minds-method-or-muddle

05 Mai 2014

Lesen macht klug und schoen 1118 - Oksana Sabuschko - Museum der vergessenen Geheimnisse

Wer weiß schon wirklich etwas über die Ukraine? Die aufregendste Schriftstellerin der Ukraine Oksana Sabuschko rechnet schonungslos und mutig mit den gesellschaftlichen Verhältnissen ihres Landes ab:

Oksana Sabuschko - Museum der vergessenen Geheimnisse
Roman

Museum der vergessenen Geheimnisse

S.Fischer Taschenbuch
ISBN: 978-3-596-18932-8
voraussichtlich ab dem 26. Juni 2014 im Buchhandel
Preis € (D) 14,99
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)



Daryna ist Fernsehproduzentin in Kiew. Eines Tages entdeckt sie ein Foto der Partisanin Helzja, Mitglied der Ukrainischen Aufstandsarmee in den 40er Jahren, und beschließt, ihrer Geschichte nachzuspüren. Als sie sich im Zuge ihrer Recherche in Helzjas Enkel Adrian verliebt, steckt sie bereits mitten im Geschehen.

Oksana Sabuschkos zweiter Roman ist eine schonungslose, mutige und manchmal schockierende Abrechnung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen der Ukraine. In einem komplexen Panorama erzählt sie die Geschichte dreier Frauen und damit auch die schwierige und verworrene Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert. Daryna ist Fernsehproduzentin in Kiew. Eines Tages entdeckt sie ein Foto der Partisanin Helzja, Mitglied der Ukrainischen Aufstandsarmee in den 40er Jahren, und beschließt, ihre Geschichte in einer Dokumentation aufzuarbeiten, umso mehr, als sie sich im Zuge ihrer Recherchen in Helzjas Enkel verliebt. 
Fast zur selben Zeit kommt Darynas beste Freundin bei einem Unfall ums Leben, die Malerin Wlada, deren international hoch gehandelte Gemäldeserie "Geheimnisse" bei diesem Unfall verschwindet. Geheimnisse - vor den Bolschewiken vergrabene Ikonen, geheimniskrämerische Mädchenspiele, von der offiziellen Geschichtsschreibung Verschwiegenes, das Unausgesprochene zwischen Männern und Frauen - dieses Motiv durchzieht den Roman, der eine Mentalitätsgeschichte eines paradigmatischen osteuropäischen Landes darstellt.
Geheimnisse – vor den Bolschewiken vergrabene Ikonen, geheimniskrämerische Mädchenspiele, von der offiziellen Geschichtsschreibung Verschwiegenes, das Unausgesprochene zwischen Männern und Frauen – dieses Motiv durchzieht den überbordend erzählten Roman, der eine erstrangige Mentalitätsgeschichte eines paradigmatischen osteuropäischen Landes darstellt. 
Oksana Sabuschkos neues Buch ist noch offensiver als ihr Erfolgsroman Feldstudien über ukrainischen Sex, sie verschont weder die Helden der ukrainischen Geschichte noch deren Opfer, weder die Jahrzehnte unter der russischen Sowjetherrschaft noch die ersten beiden Jahrzehnte der Unabhängigkeit, und – da sich der gesellschaftliche Machtkampf gerade auch im Sexuellen spiegelt – weder Männer noch Frauen. Ihre Fragen gehen uns alle an: Ist es vernünftig, die »stillgelegten Geheimnisse« der Geschichte auszugraben – oder sollte man sie aus Sicherheitsgründen gar nicht erst berühren? 
Wie gehen wir mit den Traumata der Vergangenheit um, von denen wir gar nicht wissen, dass wir sie geerbt haben? 


Oksana Sabuschkodie wichtigste Schriftstellerin der heutigen Ukraine, wurde 1960 geboren und lebt in Kiew. Sie hat ein Philosophie-Studium abgeschlossen, an der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften gearbeitet, war als Fulbright-Stipendiatin in Harvard und Pittsburgh und als writer-in-residence 1992 an der Penn State University. Gegenwärtig ist sie Vizepräsidentin des ukrainischen Pen-Zentrums und schreibt regelmäßig für Zeitschriften und Magazine zu literarischen Themen. Ihr Werk ist in mehrere Sprachen übersetzt und wurde u. a. mit dem Global Commitment Foundation Poetry Prize 1997 ausgezeichnet. 


Sabuschko publizierte seit Mitte der 80er-Jahre mehrere Lyrikbände (ein Auswahlband in englischer Übersetzung erschien 1996 in Toronto), mehrere Erzählungen und politisch-philosophische Studien, sowie 1996 den Roman Feldstudien über ukrainischen Sex, der noch vor dem Erscheinen als Raubdruck zirkulierte und den Namen der Autorin berühmt machte. Im November 2009 erschien ihr Roman Museum der vergessenen Geheimnisse in Kiew, der seitdem die ukrainischen Bestsellerlisten anführt.
http://www.buchjournal.de/642267/
http://de.wikipedia.org/wiki/Oksana_Sabuschko
http://zabuzhko.com/ua/


04 Mai 2014

Emma Donoghue - Zarte Landung - Lesen macht klug und schoen 1119

Eine wunderschön erzählte transatlantische Liebesgeschichte:
Emma Donoghue - Zarte Landung
Roman


Krug & Schadenberg
Aus dem Englischen von Adele Marx
424 Seiten, gebunden,
ISBN 978-3-930041-90-9, 
22.90 €
Versand; bei Bestellwert ab 25 Euro keine Versandkosten

Eine wunderschön erzählte transatlantische Liebesgeschichte:
Sie begegnen sich auf einem Langstreckenflug nach London: Jude Turner und Síle O’Shaughnessy. 
Für Jude ist es ihr erster Flug überhaupt – Reiselust ist ihr fremd. Sie ist im beschaulichen Ireland, Ontario, verwurzelt und betreut dort ein kleines Heimatmuseum. Síle hingegen ist als Flugbegleiterin in ihrem Element.
Sie lebt im quirligen Dublin und ist ständig auf Achse. Ihre Begegnung geht keiner der beiden aus dem Sinn. Sie schreiben sich E-Mails, führen Ferngespräche, treffen sich wieder. Sie verlieben sich ineinander – zwei Frauen, deren Welten unterschiedlicher kaum sein könnten …

Emma Donoghue, aufgewachsen in Dublin, begann schon mit dreiundzwanzig Jahren vom Schreiben zu leben. Sie schätzt sich glücklich, nie mehr einer »anständigen Arbeit« nachgegangen zu sein, seit ihr nach einer kurzen Episode als Zimmermädchen gekündigt wurde. Nachdem sie mehrere Jahre zwischen England, Irland und Kanada gependelt ist, lebt Emma Donoghue seit 1998 mit ihrer Lebensgefährtin und ihren beiden Kindern in London, Ontario.
Zarte Landung ist  von Emma Donoghues persönlichen Erfahrungen inspiriert, die sie als »Zeitzonen-Tango« beschreibt.

02 Mai 2014

Emmanuèle Bernheim - Alles ist gutgegangen - Lesen macht klug und schoen 1116

Mit literarischer Intensität, dicht und präzise, erzählt Emmanuèle Bernheim, welche unendliche Zumutung es für eine Familie ist, wenn und wie sie sich trotz unauflösbarer Gewissenskonflikte gemeinsam auf den Tod zubewegt. 

 Emmanuèle Bernheim - Alles ist gutgegangen




Verlag: Hanser Berlin
Preis: 18,90 €
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Versand; bei Bestellwert ab 25 Euro keine Versandkosten

Was tut eine Tochter, wenn der eigene Vater sie bittet, ihm beim Sterben zu helfen?
"Die Diagnose ist nicht berauschend." 88-jährig erleidet André Bernheim, Kunstsammler in Paris, schillernd, charmant, vital, einen schweren Schlaganfall. Nichts, was sein Leben ausmachte, ist ihm nun mehr geblieben, und so bittet er seine Tochter, ihm den Freitod zu ermöglichen. Mit literarischer Intensität, dicht und präzise, erzählt Emmanuèle Bernheim, welche unendliche Zumutung dies für die Familie ist, wie sie sich trotz unauflösbarer Gewissenskonflikte gemeinsam auf den Tod zubewegt. Mit großer Offenheit spricht sie über eine der letzten tabuisierten Fragen unserer Zeit und eine sehr persönliche Entscheidung – sie berührt damit jeden von uns. 
Ein großes Buch über das Glück des Lebens und die Freiheit zu sterben.

"Die Diagnose ist nicht berauschend." 88-jährig erleidet André Bernheim, Kunstsammler in Paris, schillernd, charmant, vital, einen schweren Schlaganfall. Nichts, was sein Leben ausmachte, ist ihm nun mehr geblieben, und so bittet er seine Tochter, ihm den Freitod zu ermöglichen. Mit literarischer Intensität, dicht und präzise, erzählt Emmanuèle Bernheim, welche unendliche Zumutung dies für die Familie ist, wie sie sich trotz unauflösbarer Gewissenskonflikte gemeinsam auf den Tod zubewegt. Mit großer Offenheit spricht sie über eine der letzten tabuisierten Fragen unserer Zeit und eine sehr persönliche Entscheidung.
Aus dem Französischen von Angela Sanmann. 


Emmanuèle Bernheim, 1955 geboren, lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin (z.B. Swimming Pool) in Paris. Sie wurde u. a. mit dem Prix Médicis ausgezeichnet. Ihre Romane wurden in 25 Sprachen übersetzt. Zuletzt erschienen von ihr Der rote Rock (2002) und Stallone (2003).
http://de.wikipedia.org/wiki/Emmanu%C3%A8le_Bernheim