29 Februar 2016

Lesen macht klug und schoen 1216 - Marilynne Robinson - Lila

Eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der USA - endlich in deutscher Übersetzung

Marilynne Robinson - Lila
Roman



S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2015
ISBN 9783100024305
Gebunden, 288 Seiten,
21,99 EUR
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Unbestritten gilt Marilynne Robinson als eine der größten Schriftstellerinnen ihres Landes. Ihre Bücher gelten als Klassiker, deren Helden unvergesslich und deren Empathie eine Tiefe erreichen, die wie aus der Welt gefallen scheint. 
Lila ist ein Findelkind, das von einer Landstreicherin und Überlebenskünstlerin aufgegriffen wird. Als ungleiche Geschwister ziehen sie durch Amerikas harte Jahre, als Dürre und Hunger das Leben zeichnen. Bis eines Tages Lila im Regen unerwartet ein Dach über dem Kopf findet. Und mehr als das - nach Jahren der Entbehrung wird sie mit der Sorge und Zartheit eines Mannes konfrontiert, der ihr Leben und alles, was sie bisher erfahren hat, auf den Kopf stellen wird.

Marilynne Robinson, geboren 1943, ist eine preisgekrönte ameri­kanische Autorin und Essayistin. Ihr Roman ›Housekeeping‹ (1980) wurde mit dem PEN Award ausgezeichnet, ›Gilead‹ (2004) mit dem Pulitzer Prize (Fiction) und dem National Book Critics Circle Award. ›Home‹ (2008) erhielt den Orange Prize for Fiction. Ihr neuer Roman ›Lila‹ (2014) bildet den Abschluss der Trilogie, war »New York Times«-Bestseller und wurde mit dem ­National Book Critics Circle Award 2015 ausgezeichnet. Marilynne Robinson lebt in Iowa und lehrt am Writers‘ Workshop der University of Iowa.





Presse:

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.09.2015
Nun ist mit "Lila" immerhin schon mal der letzte Band der grandiosen Trilogie Marilynne Robinsons auf Deutsch erschienen, freut sich Rezensent Lothar Müller. Der Kritiker bewundert die Kunst der amerikanischen Autorin, die Sprache der Bibel und die Erfahrungswelt von Predigern und Kirchenbesuchern ganz ohne Predigtcharakter in eine moderne Romanform zu gießen und die Innenwelten der Protagonisten zu erkunden. Und so folgt Müller hier der stillen, vielschichtig skizzierten Lila, die in den Zeiten der Großen Depression von einer Wanderarbeiterin entführt wurde, sich als Hure verdingte und schließlich einen alten, warmherzigen Reverend heiratet. Was auf den ersten Blick wie Erbauungsliteratur klingt, entfaltet sich zu einem meisterhaften Roman, der mit modernen Erzähltechniken die verschiedenen Lebensstationen Lilas verknüpft, historische Hintergründe beleuchtet und in wunderbaren Landschaftsbildern von der Einsamkeit der Protagonistin erzählt, lobt der Rezensent. Auch mit der deutschen Übersetzung ist der Kritiker im Wesentlichen zufrieden.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 29.08.2015
Marilynne Robinsons neuer Roman "Lila" mutet sehr anachronistisch an, findet Carmen Eller. Die Geschichte ist konsequent aus der Perspektive eines amerikanischen Findelkindes erzählt, das während der Great Depression bei Wanderarbeitern unterkommt und sich später in einen älteren Prediger verliebt, fasst die Rezensentin zusammen. Die Liebesgeschichte bewegt sich knapp diesseits der Melodramatik, die Sprache erinnert ein wenig an Jane Eyre und an das neunzehnte Jahrhundert, es passiert erstaunlich wenig und das eigentliche Interesse gilt der Psychologie der Erzählerin, erklärt Eller. Ob diese interessant genug ist, um die Spannung das Buch über aufrecht zu erhalten, will die Rezensentin jedoch nicht beurteilen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.08.2015
Die amerikanische Autorin Marilynne Robinson kann wohl nicht anders, als Partei zu ergreifen, mutmaßt Rezensentin Sylvia Staude in ihrer Besprechung des Romans "Lila". Die gläubige Protestantin Robinson schreibe mit großer Ernsthaftigkeit, aber nicht belehrend, so fasst die Rezensentin die Meinung amerikanischer Kritiker zusammen. Das führt nach Staudes eigenem Dafürhalten zum Verzicht auf "postmoderne Ironie", zugleich aber zu einer "wundersam zarten Geschichte" über eine religiös geprägte Liebe in Zeiten der Depression des Mittleren Westens in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Die Figuren, von denen Staude einige bereits aus Robinsons Vorgängerromanen kennt, seien "in feinsten Nuancen gezeichnet", auch die wechselnden Erzählperspektiven gefallen der Rezensentin. "Lila" lobt sie als ein gänzlich kitschfreies Werk, das von der Übersetzerin Uda Strätling zudem auf gelungene Weise ins Deutsche übertragen worden sei.

»ein ungewöhnliches, gefühlvolles Buch, ganz ohne Ironie.«
Stefan Keim, Westdeutscher Rundfunk, WDR 5, 06.10.2015

»mit großer sprachlicher Kraft und aus ungewöhnlicher Perspektive[…]Es handelt sich um die Entdeckung einer gewaltigen Erzählerin.«
Manuela Reichart, Deutschlandradio Kultur, 16.09.2015

»Lilas Lebensstationen hat Marilynne Robinson kunstvoll ineinander geblendet.«
Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung, 12.09.2015

»Robinson beherrscht ihren Stoff, durch den stets ein Hauch 19. Jahrhundert weht.«
Carmen Eller, Die Welt, 29.08.2015

»eine wundersam zarte Geschichte […] mit Happy end – einem kleinen stillen, auch rührenden. Gleichzeitig […] so fern von jedem Kitsch, wie ein Roman nur sein kann.«
Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, 26.08.2015

»Wie rasend, wie zärtlich Marilynne Robinson Lilas Geschichte erzählt: Als hätte sie sich die Sätze ohne Betäubung aus dem eigenen Leib geschnitten.«
Ingrid Mylo, Badische Zeitung, 05.12.2015



Bereits bei Lillemors vorgestellt:
Lesen macht klug und schoen 790 - Marilynne Robinson - Haus ohne Halt -






edition fünf, Gräfelfing/Hamburg 2012, ISBN 9783942374231, Gebunden, 256 Seiten, 19,90 EUR
Aus dem Amerikanischen von Sabine Reinhardt. Neu überarbeitet und mit einem Nachwort von Karen Nölle. Ein kleiner Ort inmitten grandioser, übermächtiger Natur an einem Gebirgssee in den Rocky…

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