08 Februar 2016

Lesen macht klug und schoen 1213 - Katerina Tuckova - Das Vermächtnis der Göttinnen

Uraltes Wissen, von Müttern an Töchter weitergegeben - eine abenteuerliche Spurensuche

Katerina Tuckova - Das Vermächtnis der Göttinnen
Eine merkwürdige Geschichte aus den Weißen Karpaten.
Roman

Das Vermächtnis der Göttinnen


Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2015
ISBN 9783421046307
Gebunden, 416 Seiten,
22,99 EUR
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 Verstreut in den Weißen Karpaten liegen einzelne Hütten, weit entfernt von allem. Es ist die Heimat der weisen Frauen, die ihr Wissen seit Generationen weiterreichen. Sie gelten als Göttinnen mit magischen Heilkräften und der Fähigkeit, die Zukunft vorherzusehen. Warum nur haben sie ihre eigene nicht gesehen? Als Jugendliche muss Dora, die letzte der Göttinnen, miterleben, wie ihre Tante Surmena in die psychiatrische Klinik eingewiesen wird, und sie kehrt dem archaischen Leben den Rücken, verschreibt sich Fortschritt und Wissenschaft. Erst viel später, als die Archive der Staatssicherheit geöffnet werden, begreift sie, dass Surmena, wie auch die anderen Göttinnen, als regimefeindlich verfolgt worden war. Fassungslos deckt Dora bis dahin unbekannte Schicksale ihrer Familie auf. Eine Spur führt gar zu der von Himmler angelegten Hexenkartothek. Haben die Göttinnen etwa mit den Deutschen kollaboriert?
Aus dem Tschechischen von Eva Profousová.

Ein mitreißender Roman über Macht, Korruption und Verrat in totalitären Regimen, über Rationalität und Magie.

Katerina Tucková
wurde 1980 in Brünn geboren, studierte Kunstgeschichte, Literatur- und Sprachwissenschaft. Sie ist als Kuratorin, Sachbuchautorin und Schriftstellerin tätig. Katerina Tuckovás Bücher werden in elf Sprachen übersetzt.


Presse:




'Dora studiert Ethnografie und schreibt ihre Diplomarbeit über die "Weißen Göttinnen:" Mit dem Öffnen der Archive gelingt es ihr in den 90-iger Jahren herauszufinden, warum ihre Tante Surmena in der Psychiatrie sterben musste. Der Roman changiert zwischen Fiktion und realen Begebenheiten, arbeitet mit Zeitsprüngen und unterschiedlichen Sprachstilen: lange Stasi-Protokolle stoßen auf poetische Naturbeschreibungen und Gebete oder magische Beschwörungsformeln. Keine leichte Lektüre.*Eine Rezension von Andrea Lieblang
http://www.wdr5.de/sendungen/buecher/lesefruechte/vermaechtnis-der-goetinnen-tuckova-100.html



Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.01.2016
In ihrer tschechischen Heimat ist Kateřina Tučkovás zweiter Roman zum Bestseller geworden, erzählt die Rezensentin Katharina Granzin. Sie hat dafür zwei Erklärungen: Zum einen sei das Buch schlichtweg spannender und gut recherchierter "Faktenroman" über Heilerinnen aus dem mährischen Bergdorf Žítková, die lange Zeit als Hexen hingerichtet und später von den Nazis zum Forschungsobjekt gemacht wurden. Zum anderen trifft das Buch laut Granzin in der Tschechoslowakei den Nerv der postkommunistischen Gesellschaft, indem Kommunisten für das Verschwinden der beinahe magischen Kräfte verantwortlich gemacht würden. Befürchtungen, es handele sich hier um einen esoterischen Roman, kann Granzin zerstreuen: Der Zugang der Literaturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin sei ein sehr rationaler.

'In ihrem Nachwort bemerkt die Autorin, dass ihr Roman entstanden sei auf der Basis wahrer Frauenschicksale, deren Familien zum Teil bis heute in Žítková leben. Auch das mag seinen außergewöhnlichen Erfolg erklären. Mit mehr als 100.000 Exemplaren hat sich in den letzten Jahren kaum ein Buch in der Tschechischen Republik so gut verkauft. Es erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise des Landes und wurde in 12 Sprachen übersetzt. Die Gemeinde Žítková erlebt seit Erscheinen der Originalausgabe 2012 nach wie vor einen gewaltigen Besucherandrang.'
http://www.deutschlandradiokultur.de/katerina-tuckova-das-vermaechtnis-der-goettinnen-maehrens.1270.de.html?dram:article_id=332910




„Man kann nicht gut hineinblicken“ – mit diesem Satz beginnt das neue Buch der tschechischen Erfolgsautorin Kateřina Tučková. Unmittelbar gemeint ist das Elternhaus der Protagonistin Dora, jenes Haus, in dem sie einen entsetzlichen Fund machen wird. Übertragen aber kann der Satz als Motto für das gesamte Buch bzw. für Tučkovás Umgang mit der Vergangenheit verstanden werden. Žítkovské bohyně, der Roman, der am 21. September unter dem Titel Das Vermächtnis der Göttinnen in deutscher Übersetzung erscheinen wird, ist – wie bereits sein Vorgänger Die Vertreibung der Gerta Schnirch – eine bemerkenswerte Version des Genres ‚Historischer Roman‘. Bei Tučková kann man nicht „gut hineinblicken“ in die Vergangenheit, und das, obwohl es hier um hellsichtige Frauen geht, obwohl ihre Heldin Dora ausgiebige ethnografische Archivstudien betreibt und obwohl die Autorin keineswegs zimperlich ist, wenn es um die Schilderung drastischer, oft tragischer und gewalttätiger Geschichten geht.'
http://www.zeitgeschichte-online.de/geschichtskultur/von-goettinnen-und-archivbeamten

'Kateřina Tučkovás Roman über die Göttinnen aus den Weißen Karpaten könnte zu meinem Jahreshighlight werden. Von der ersten Seite an, hat mich dieser Roman gepackt und nicht mehr los gelassen. Für mich gehört dieser Roman in den Magischen Realismus. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Roman die offizielen Kriterien dazu erfüllt.
https://aigantaigh.wordpress.com/2015/12/07/rezension-katerina-tuckova-das-vermaechtnis-der-goettinnen/


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