02 Juni 2015

Lesen macht klug und schoen 1176 - Lizzie Doron - Who the Fuck is Kafka?

Hass ist ein Gefühl, aber Frieden ist eine Entscheidung
Lizzie Doron - Who the Fuck is Kafka?
Roman

Lizzie Doron: „Who the Fuck Is Kafka“. Roman. Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2015. 256 S., br., 14,90 €.

dtv, München 2015
ISBN 9783423260473
Broschiert, 256 Seiten,
14,90 EUR
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Zuerst: Ein Hotel in Rom. Eine israelischpalästinensische Konferenz: Aber ist der Mann, der mit Lizzie auf dem Podium sitzt, nicht vielleicht doch ein arabischer Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürtel? Nein, Nadim pflegt nur seine Reiseunterlagen mit schwarzem Klebeband am Hosenbund zu befestigen, und dafür gibt es Gründe ...

Dann: High Heels in Ost-Jerusalem? Ein Palästinenser im vornehmen Tel Aviver Apartmentgebäude? Von Anfang an ist es eine wechselvolle Freundschaft, die sich zwischen der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron und dem arabisch-palästinensischen Journalisten Nadim entwickelt, begleitet von Vorurteilen und Unverständnis. Es gibt Grenzen der Verständigung. Lizzie hat den Holocaust im Gepäck, Nadim die Nakba - die große Katastrophe -, wie die Palästinenser die Folgen des 48er-Krieges nennen. Sie begreifen, dass sie dieselbe Irrenanstalt bewohnen, nur in verschiedenen geschlossenen Abteilungen. Nadims Frau ist aus Gaza, hat aber keinen Ort, an dem sie bleiben kann ...


Lizzie Doron, geboren 1953 in Tel Aviv, studierte Linguistik, bevor sie Schriftstellerin wurde. Ihr erster Roman ›Ruhige Zeiten‹ wurde mit dem von Yad Vashem vergebenen Buchman Preis ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Jeannette Schocken Preis. In der Begründung der Jury heißt es: »Lizzie Doron schreibt über Menschen, die von ›dort‹ kommen, die den Holocaust überlebten und nun zu leben versuchen. In Israel. Fremd, schweigend, versehrt - und stets ihre Würde wahrend. Mit großer Behutsamkeit nähert die Autorin sich ihren Figuren und mit großem Respekt wahrt sie Distanz.«





Pressestimmen:

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.04.2015
Lizzie Dorons "Who the Fuck Is Kafka" mag mit dem Wort Roman überschrieben sein, Sandra Kegel hat in einem Gespräch mit der Autorin herausgefunden, dass die Geschichte darin sich mehr oder weniger wie beschrieben ereignet hat. Nadim Abu Hanis, der palästinensische Fotograf und Menschenrechtsaktivist, den die Jüdin Doron auf einer Konferenz in Rom kennenlernt, heißt in Wirklichkeit anders, die Fiktion soll ihn schützen, die scheiternde Freundschaft über die Grenze hinweg hingegen war real, erklärt die Rezensentin. Das Buch mag nicht den Anspruch haben, als Hochliteratur durchzugehen, aber es ist dennoch eine gelungene Dokumentation über das Israel der fünfziger Jahre und den grotesken Konflikt, der nach wie vor andauert, fasst Kegel zusammen.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 07.03.2015
Etwas enttäuscht zeigt sich Felix Zwinzscher über den Roman von Lizzie Doron. Zwar gelingt es der Autorin laut Zwinzscher in ihrer Beschreibung einer israelisch-palästinensischen Freundschaft, die ganze Absurdität und Ausweglosigkeit der Lebenssituation in Israel und den palästinensischen Gebieten zu zeigen, dem Buch aber mangelt es an Kunstfertigkeit, meint der Rezensent. Dass die Autorin darin Tagebuchaufzeichnungen verarbeitet, weiß er. Die Ich-Bezogenheit der Erzählerin geht ihm dennoch irgendwann auf die Nerven.


Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 03.03.2015
Sehr eindringlich, sehr wichtig, aber offenbar auch ziemlich komisch findet Alexandra Senfft diesen Roman, in dem die israelische Autorin Lizzie Doron von ihrer unmöglichen Freundschaft zu einem palästinensischen Filmemacher erzählt. "Dicht an der Realität" sieht die Rezensentin den Roman, wenn er die tief sitzenden Feindbilder, die neurotisch-paranoiden Reaktionen und die ganz alltäglichen Hindernisse beschreibt, die dieser Freundschaft im Wege stehen. Denn das Misstrauen dem anderen gegenüber sitze genauso tief in den beiden Protagonisten wie in ihrem Umfeld oder bei den Grenzposten. Wie die beiden versuchen, dem enggezogenen "Spannungsdreieck" zwischen Israelis, Palästinensern und - immer auch dabei - den Deutschen zu entkommen, hat der Rezensentin sehr imponiert.

Carsten Hueck, ORF Ex libris, 08.02.2015
»›Who the fuck is Kafka‹ ist unverzichtbar für jeden, der die Realität des israelisch-palästinensischen Verhältnisses in seiner Widersprüchlichkeit und Vielschichtigkeit verstehen möchte. «
Volker Breidecker, Süddeutsche Zeitung, 09.02.2015

»...kühl, schnörkellos und psychologisch ausgefeilt erzählt...«
Mirko Schwanitz, WDR 5 / Scala, 04.02.2015

»Aus einem Mosaik nüchtern präziser Beobachtungen erschafft Lizzie Doron in ›Who the Fuck Is Kafka‹ ein sehr intimes Psychogramm der derzeitigen israelischen und palästinensischen Gesellschaft, wie man es noch nicht gelesen hat.«
tv.orf.at, Die besten 10 im März 2015, 01.03.2015

»In ›Who the fuck ist Kafka‹ schildert Lizzie Doron intim und persönlich die ganze Tragik des schier endlosen Nahostkonflikts.«
Alexandra Senfft, die tageszeitung, 03.03.2015

»Lizzie Doron hat einen lebhaften, unterhaltsamen und nah an der Realität angesiedelten Roman über das verminte Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern geschrieben.«
Süddeutsche Zeitung, SZ extra, 05.03.2015

»Gelungen ist ihr ein anrührendes Psychogramm der israelischen und palästinensischen Gesellschaft (...).«
Felix Zwinzscher, 07.03.2015

»Die Komplexität und Ausweglosigkeit der Situation in Nahost wird im Verlauf des Buches immer deutlicher.«
Ute Büsing, rbb Inforadio, quergelesen, 08.03.2015

»Eine israelische Schriftstellerin, die stets Historisches mit Privatem und Fakten mit Fiktion mischt, ist Lizzie Doron.«
B5 aktuell, Das interkulturelle Magazin, 05.03.2015

»In Lizzie Dorons sechsten Buch steht der Nahostkonflikt im Mittelpunkt und wie er den Alltag der Betroffenen dominiert.«
Katja Gasser, ORF 2, 16.03.2015

»Ein Buch jedenfalls, das man lesen sollte, will man die Konflikte im Nahen Osten besser verstehen.«
Sonja Esmailzadeh, B5 aktuell, Kultur, 10.03.2015

»Und dennoch gelingt es Lizzie Doron, den Ernst der Lage mit Humor erfahrbar zu machen.«
Die Welt, 11.04.2015

»Wie schwer das Miteinander ist, wie unlösbar der Konflikt, das erfahren wir aus skurrilen und doch sehr realen Alltagsszenen zwischen Lizzie und Nadim. Eindrucksvoll.«
Barbara Heine, NDR 90,3, 12.03.2015

»Lizzie Doron rückt ihre Leser ganz nah an die Problematik im Nahen Osten heran.«
Esther Willbrandt, funkhauseuropa.de, 02.02.2015

»Ja, das ist ein Buch, das mich unglaublich berührt hat.«
Matthias Glatthor, boersenblatt.net, Neu im Regal – Lesetipp der Woche, 01.03.2015

»Ein bewegendes Buch, dem man viele Leser wünscht.«
freundin, 11.03.2015

»In ihrem Roman ›Who the Fuck Is Kafka‹ findet Lizzie Doron die richtigen Worte für eine komplizierte Freundschaft, die durch tragische Erlebnisse belastet wird. «
Christine Thalmann, ARD TV Forum, Leipziger Buchmesse, 14.03.2015

»Sie hat ein ganz wunderbares Buch geschrieben.«
Esther Willbrandt, Radio Bremen/Nordwestradio, 15.03.2015

»Dieser Roman hat mir außerordentlich gut gefallen.«
Nicole Hoffmann, Missy Magazine, 01.03.2015

»In dem stark autobiografisch geprägten Roman erzählt Lizzie Doron in klarer, schnörkelloser Sprache von den kafkaesken Zuständen, in denen Lizzie und Nazim leben, in denen Angst und Unsicherheit den Alltag bestimmen.«
Die Presse am Sonntag, 08.02.2015

»Doron schildert überzeugend und vielschichtig die Allgegenwart des Konflikts.«
Konrad Holzer, Buchkultur

»Es ist ein durch und durch leidenschaftliches, persönliches Buch, in dem die rassistischen, feindlichen Gedanken auf beiden Seiten nicht ausgeklammert werden.«
Sabine Schwietert, Börsenblatt, 08.01.2015

»Schweres leicht verpackt...«
Ingrid Mosblech-Kaltwasser, der-kultur-blog.de, Februar 2015

»Lizzie hat es wahr gemacht, sie hat Nadims Geschichte erzählt und diesen bestürzenden, aber unbedingt lesenswerten Roman geschrieben. Gut, dass es ihn gibt!«
Sheila Schönbeck, Bremen Magazin, März 2015

»Es ist ein berührendes Buch über eine fragile Freundschaft, die trotz der tiefen Gräben möglich ist, und somit eine winzige Hoffnung auf Frieden lässt.«
Winfried Stanzick, lovelybooks.de, 03.03.2015

»Es ist eine verzweifelte Zwickmühle, die da mit großer literarischer Kunst beschrieben wird.«
Jürgen Kleindienst, Leipziger Volkszeitung , 07./08.03.2015

»Ein berührendes Plädoyer für den Dialog.«
Anna Löwe, leipziglauscht.de, 14.03.2015

»Eine eindrucksvolle Erzählung über eine Freundschaft, die auf einer Feindschaft beruht.«
Sharon Adler, aviva-berlin.de, 24.03.2015

»Ein Engagement wie das von Lizzie Doron schafft ein Bewusstsein darüber, wie viel Arbeit noch vor uns liegt und dass es sich lohnt, hart dafür zu arbeiten.«
radioBERLIN 88,8, radioberlin.de, 20.03.2015

»Lizzie Doron ist eine wunderbare Autorin, sie erzählt schwere Dinge leicht, wir folgen aufmerksam, wir erfahren viel und ich möchte das Buch gern sehr empfehlen – so wie alle ihre Bücher.«
Inge Wünnenberg, Hannoversche Allgemeine Zeitung, ›sonntag‹, 15.03.2015

»Trotzdem leistet die Autorin einen äußerst wichtigen Beitrag zum Verständnis des schwierigen Zusammenlebens in ihrer Heimat. «






Alle Bücher der Autorin bei Lillemors:
Bereits im Blog vorgestellt:

Lizzie Doron - Das Schweigen meiner Mutter - Lesen macht klug und schoen 1072

»Mit Ironie und zartem Witz beschreibt die Israelin Lizzie Doron ihre eigene Geschichte und das Lebensgefühl in den Anfangsjahren ihres Landes.«
Lizzie Doron - Das Schweigen meiner Mutter
Roman



AutorIn

Titel

Inhalt

Verlag

Preis

Doron, Lizzi Es war einmal eine Familie
Cover: Lizzie Doron. Es war einmal eine Familie - Roman. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2009.
 
Tel Aviv, Anfang der neunziger Jahre: Helena, Elisabeths Mutter ist gestorben. Während der Schiva, der sieben Trauertage...   Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag
16,80 €
Doron, Lizzi Es war einmal eine Familie

 
Helena, Elisabeths Mutter ist gestorben. Während Elisabeth in der Wohnung Schiva sitzt und alte Bekannte bewirtet, werden...   Suhrkamp
7,50 €
Doron, Lizzie Ruhige Zeiten
Roman
  
Cover: Lizzie Doron. Ruhige Zeiten - Roman. Jüdischer Verlag, 2005.
Lizzi Doron erzählt mit erhellendem Witz und großer menschlicher Wärme vom fragilen Balanceakt des "Dennoch", der die Geschichte...   Suhrkamp
16,80 €
Doron, Lizzie Der Anfang von etwas Schönem
Roman
  
Cover: Lizzie Doron. Der Anfang von etwas Schönem - Roman. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 2007.
Der neue Roman von Lizzie Doron handelt vom Nach- und Fortwirken der Vergangenheit in der zweiten Generation -er erzählt...   Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag
18,80 €
Doron, Lizzie Das Schweigen meiner Mutter
Roman
  
Cover: Lizzie Doron. Das Schweigen meiner Mutter - Roman. dtv, 2011.
Auf der Suche nach dem Verlorenen Vater.   DTV
14,90 €
Doron, Lizzie Who the fuck is Kafka
Roman
  
Cover: Lizzie Doron. Who the Fuck is Kafka? - Roman. dtv, 2015.
Eine israelische Schriftstellerin, ein palästinensischer Journalist. Er will einen Film über sie drehen, sie erzählt sein...   DTV
14,90 €

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