30 März 2015

Lesen macht klug und schoen 1167 - Doris Knecht - Wald

Lesen macht klug und schoen 1167 - Doris Knecht - Wald

Roman


Buchdeckel „Wald“

Rowohlt Berlin
272 Seiten
ISBN 978-3-87134-769-6
€ 19,95
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Eine Frau allein in einem abgelegenen Haus in den Voralpen: Marian haust primitiv, in unfreiwilliger Autarkie, denn sie hat alles verloren. Früher, in der Stadt, hatte Marian Mode entworfen und lebte gut, dann trieben die Krise und eigene Fehler sie in den Bankrott, zum völligen Rückzug. Aber auch der Versuch, im geerbten Haus wieder zu sich zu finden, wird für Marian zum Überlebenskampf. Mühsam lernt sie, sich zu versorgen, sie fischt, wildert, stiehlt Gemüse und Hühner. Und sie muss sich arrangieren, in neuen Abhängigkeiten: Der reiche Grundbesitzer Franz versorgt sie mit dem Nötigsten – nicht ganz uneigennützig. Im Dorf feindet man die Außenseiterin immer mehr an. Als sie beschimpft und bedroht wird, muss Marian sich den Dingen stellen. Was ist das nun eigentlich mit Franz? Und wie kann sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen? 
Stückweise enthüllt der Roman Marians Sturz, schnell und unverblümt erzählt er, wie sie sich in ihrem neuen, archaischen Leben zu behaupten lernt. Eine starke, gefallene Frau mit dem Willen zum Neuanfang, und das Dasein auf dem Land als Spiegel einer brüchigen bürgerlichen Welt – in «Wald» findet Doris Knecht nicht nur einen unverwechselbaren Ton, sie erzählt auch auf mitreißende Weise davon, wie es ist, wenn man sein schönes Leben auf einen Schlag verliert.

Doris Knecht, geboren in Vorarlberg, ist Kolumnistin («Kurier», «Falter») und Schriftstellerin. Ihr erster Roman «Gruber geht» (2011) war für den Deutschen Buchpreis nominiert, derzeit wird er verfilmt, im Frühjahr 2015 kommt der Film in die Kinos. Für ihren vielgelobten Nachfolger «Besser» (2013) erhielt Doris Knecht den Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien und im Waldviertel.
https://www.facebook.com/Kolumnistin.Doris.Knecht
http://kurier.at/autor/doris-knecht/8.445
http://de.wikipedia.org/wiki/Doris_Knecht

23 März 2015

Lesen macht klug und schoen 1164 - Gertrud Leutenegger - Panischer Frühling

Ein zutiefst bewegender Roman über die eruptive Kraft der Erinnerung, die Suche nach der verlorenen Zeit. Über das Wiederfinden der eigenen Geschichte in einem anderen Menschen.

Gertrud Leutenegger - Panischer Frühling
Roman
Image

Suhrkamp Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783518424216
Gebunden, 221 Seiten,
19,95 EUR
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Ein Vulkanausbruch auf Island legt den europäischen Luftverkehr lahm, zehntausende Menschen stranden an den Flughäfen. Während die Bilder der Aschewolke um die Welt gehen, steht über der Themse ein strahlend blauer Frühlingshimmel - die Stadt wirkt wie abgeschnitten vom Rest der Welt. Auf der London Bridge begegnet die Erzählerin einem jungen Mann mit einem Feuermal im Gesicht. Jonathan verkauft die Obdachlosenzeitung; er ist ein lausiger Verkäufer, aber er ist ein begeisterter Erzähler. Und er hat eine abenteuerliche Reise hinter sich. Von der Südküste Englands ist er hierher geflüchtet, wie er sagt, weil sich das Meer dort unten immer mehr nimmt, als ihm zusteht. Jeden Tag treffen sie sich von nun an auf der Brücke über der Themse, und allmählich gehen die vergessenen Geheimnisse des einen in den anderen über.
Wie sich eine Grossstadt heutzutage in Worte fassen lässt, wie man deren Wesen dadurch begreift, dass man nichts verklärt und gleichzeitig jedem faden Elendsrealismus die kalte Schulter zeigt, das ist in «Panischer Frühling» exemplarisch nachzulesen.

Gertrud Leutenegger, geboren 1948 in Schwyz. Regiestudium an der Schauspielakademie in Zürich. Lebte mehrere Jahre in der französischen, dann in der italienischen Schweiz, heute in Zürich.

16 März 2015

Lesen macht klug und schoen 1165 - Kathrin Hartmann - Ende der Märchenstunde

"Hin und wieder hat ein Spielverderber auf die Probleme hingewiesen, aber selten so bissig ..."

Kathrin Hartmann - Ende der Märchenstunde
Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt

Kathrin  Hartmann - Ende der Märchenstunde

Karl Blessing Verlag, München 2009
ISBN 9783896674135
Kartoniert, 250 Seiten,
16,95 EUR
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Die Chance der Krise – ein grüner New Deal?
Sie sind gebildet, vermögend und bestens gelaunt. Denn sie wissen, dass man durch qualitätsbewussten Konsum die Welt verbessert: Indem sie es sich richtig gut gehen lassen, retten die Lohas uns alle.

Früher prägten gesellschaftliche Ereignisse und Revolten eine Generation. Das hat sich spätestens in den Neunzigerjahren verändert: Die Heranwachsenden bezogen ihre Identität nicht mehr aus kollektiven Protesterlebnissen, sondern aus dem Konsum von Marken. Daher zielt die öffentlich wahrnehmbare Sehnsucht heute nicht mehr auf eine bessere Welt, sondern auf bessere Produkte. Aus gesellschaftlichen Bewegungen sind bloße Stilgemeinschaften geworden. Deren wichtigste ist die der Lohas. Sie glauben, Hedonismus und Moral, Egoismus und Gesellschaftsveränderung verbinden zu können: im politischen Akt des richtigen Shoppens. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen Lohas werden.

Ob die Welt auf diese Weise besser werden könnte, ist eine ganz andere Frage. Denn die Industrie hat die Kaufkraft und Meinungsmacht der Lifestyle-Ökos längst erkannt, die Werbung auf sie abgestellt und die Produktpaletten grün bestrichen. Dem Glauben, durch Konsum die Welt schmerzfrei verändern zu können, rückt Kathrin Hartmann mit hart recherchierten Fakten und bestechenden Analysen zu Leibe. Wir drucken sie auf FSC-zertifiziertem Papier. Denn dieses Buch braucht die Welt wirklich.

• Wie aus einer Protestbewegung eine Stilgemeinschaft wurde
• Bio = gut für uns und die Umwelt. Aber die Rechnung geht nicht auf
• Beschreibt kritisch und humorvoll das Lebensgefühl einer ganzen Generation


Kathrin Hartmann, geboren 1972 in Ulm, studierte in Frankfurt/Main Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik. Während des Studiums arbeitete sie als freie Autorin für die »Frankfurter Rundschau«, »taz« und »Titanic«. Nach einem Volontariat bei der »Frankfurter Rundschau« war sie dort Redakteurin für Nachrichten und Politik. Von 2006 bis 2009 arbeitete sie als Redakteurin bei »Neon«, dem jungen Magazin vom »Stern«. 2009 erschien bei Blessing "Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt." Kathrin Hartmann lebt und arbeitet in München.
http://www.ende-der-maerchenstunde.de/

08 März 2015

Lesen macht klug und schoen 1165 - Sheila Jeffreys - Die industrialisierte Vagina



Sheila Jeffreys - Die industrialisierte Vagina 
Die politische Ökonomie des globalen Sexhandels


Marta Press, Hamburg 2014, 280 S.,
ISBN 978-3-944442-09-9,
D: 29,90 €,
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In ihrem Buch "Die industrialisierte Vagina" (Routledge 2008, Marta Press 2014) thematisiert Jeffreys die Industrialisierung der Prostitution und des Sexhandels, die einen viele Milliarden Dollar schweren globalen Markt geschaffen hat, der Millionen von Frauen betrifft und wesentlich zur Wirtschaft einzelner Länder als auch zur Weltwirtschaft beiträgt. 
"Die industrialisierte Vagina" untersucht, wie sich Prostitution und andere Bereiche der Sexindustrie – einst sich im Verborgenen abspielende und gesellschaftlich verachtete Praktiken in kleinem Maßstab – zu sehr profitablen, seriösen Marktsektoren entwickelt haben, die von Regierungen legalisiert und entkriminalisiert wurden. Sheila Jeffreys demonstriert die Globalisierung der Prostitution, in dem sie nicht nur auf das Wachstum und die globale Ausbreitung der Pornografie und den Boom von Sexshops, Stripclubs und Begleitagenturen hinweist. Sie bezieht auch die Katalogbrautindustrie und die Zunahme von Sextourismus und Frauenhandel sowie Militärprostitution und sexuelle Gewalt im Krieg mit ein.


Sheila Jeffreys ist Professorin für Sozial- und Politikwissenschaften im australischen Melbourne und arbeitet speziell zu den Themen Sexindustrie, Frauenhandel, Schönheitspraktiken, Pornografie, feministische internationale Politiken, sexuelle Gewalt in Kriegen, HIV, AIDs, lesbische Politiken u. a.  
In ihrem Buch "Die industrialisierte Vagina" (Routledge 2008, Marta Press 2014) thematisiert Jeffreys die Industrialisierung der Prostitution und des Sexhandels,
http://www.sheilajeffreys.com/?page_id=12

02 März 2015

Lesen macht klug und schoen 1163 - Sabine M. Gruber - Chorprobe

Eine junge Frau hat einen Traum: im berühmten Chorus zu singen. 
Sabine M. Gruber - Chorprobe
Roman




Picus Verlag, Wien 2014.
287 Seiten,
ISBN-13: 9783711720139
22,90 EUR.
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Eine junge Frau hat einen Traum: im berühmten Chorus zu singen. Der egozentrische Chorleiter nimmt sie wider Erwarten auf. Doch die Chor-Idylle ist trügerisch…

Cindy singt für ihr Leben gern. Seit Jahren schon nimmt sie, schlecht bezahlte Anwaltssekretärin, Gesangstunden. Da bekommt sie die Chance ihres Lebens: eine Einladung zum Vorsingen beim charismatischen Leiter des berühmten Chorus, Wolfgang G. Hochreither alias: Wolf. Cindys Wunsch wird wahr. Doch die Wirklichkeit hat wenig Ähnlichkeit mit ihrem Traumbild… Cindy taucht ein in ein Wechselbad der Gefühle. Sie erlebt Menschlichkeit und beglückende musikalische Momente auf Konzertreisen mit dem Star-Dirigenten Viktor von Weiden. Zugleich ist sie, wie alle anderen im Chorus, dem Terror und der Willkür des egomanischen Wolf ausgeliefert. Von der Sucht nach Singen und Applaus befallen, verstrickt Cindy sich im Netz des manipulativen Systems aus Macht und Abhängigkeit und droht Wolfs erotischen Avancen zu erliegen. Da begegnet sie Emil.

Psychologisch meisterhaft und vielschichtig analysiert Sabine M. Gruber am Beispiel eines Chores die Dynamik von Beziehungen und spielt in allen Tonarten menschlicher Gefühle.


SABINE M. GRUBER Lebt als freie Schriftstellerin und Musikpublizistin in Klosterneuburg bei Wien. Studierte Übersetzen (Französisch, Russisch) und Cembalo in Wien. Schreibt Romane, Erzählungen, Kurzprosa und Musik-Essays. Anerkennungspreis des Landes NÖ, Jubiläumsstipendium der Literarmechana. Publikationen u.a.: "Unmöglichkeiten sind die schönsten Möglichkeiten", "Kurzparkzone" (Erzählungen), "Beziehungsreise" (Roman), "Chorprobe" (Roman). 


Weitere Infos über "Sabine Gruber mit M." finden Sie unter: http://www.sabine-m-gruber.at :-)