02 Februar 2015

Lesen macht klug und schoen 1159 - Jessica Keener - Schwimmen in der Nacht

Ein berührender und mit traumähnlichen Bildern durchzogener Roman über die Liebe und das Überleben.

Jessica Keener - Schwimmen in der Nacht
Roman

Cover des Buches 'Schwimmen in der Nacht'

2014. 335 S.: Gebunden
ISBN 978-3-406-65939-3
Auch als E-Book lieferbar.
Von Jessica Keener. Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch
Erschienen:
19,95 €
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In diesem Roman, an dem Jessica Keener 18 Jahre geschrieben hat, erzählt sie bewegend und in einer schönen, atmosphärisch dichten Sprache von einer durch ein tragisches Unglück heimgesuchten Familie, der Sehnsucht, der Einsamkeit zu entkommen, und dem Aufbruch ins Leben.
In der Rückschau erzählt die Hauptfigur Sarah Kunitz von den 70er-Jahren, als sie fünfzehn war und mit ihrer jüdischen Familie in einer wohlhabenden Vorstadt von Boston lebt. 
Ihr Vater Leonhard unterrichtet englische Literatur, die Mutter Irene ist schon zu Lebzeiten eine ätherische Gestalt. Beide trinken gern und zu viel. Bildung wird großgeschrieben, Gehorsam ebenso. Regelmäßig stattfindende Dinner-Partys, Country-Club-Bekanntschaften und der herrliche Rosengarten beschwören den Schein eines glücklichen Lebens, können aber nicht über die innere Zerrüttung der Familie hinwegtäuschen. 
Die Ehe der Kunitz’, belastet von der Cholerik des Vaters und den Depressionen der Mutter, ist ein zuweilen liebevolles, aber explosives Gemisch. 
Die Kinder suchen in Musik, Literatur und Fantasiewelten Schutz. Als die Mutter bei einem ungeklärten Autounfall ums Leben kommt, drohen Vater und Kinder an diesem Verlust zu zerbrechen. Doch das Leben setzt sich durch. 
Sarah erlebt ihre erste Liebe und zunehmend befreien sich die Kinder aus der Isolation und den Fangarmen ihres Vaters. 
Ein berührender und mit traumähnlichen Bildern durchzogener Roman über die Liebe und das Überleben.

Jessica Keener wuchs in der Nähe von Boston auf, wo sie heute wieder lebt. Für ihre Stories wurde sie für den Pushcart Prize nominiert. Ihre Prosa wurde in verschiedenen Literaturzeitschriften veröffentlicht und mit vielen Preisen ausgezeichnet. „Schwimmen in der Nacht“ ist ihr erster Roman, der in The New York Times, dem Boston Globe und anderen wichtigen Medien begeisterte Kritiken erhielt.
http://www.jessicakeener.com/
https://www.facebook.com/Jessicakeenerauthor





Leseprobe:
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Presse:
"Der Roman hat eine erstaunliche Leichtigkeit, beinahe Schwerelosigkeit, es zieht sich eine sachte Traurigkeit durch dieses Buch."
Christine Westermann, WDR2 Bücher, 18. Mai 2014

"Sarah erlebt in ihrer Schule antisemitische Anfeindungen und lernt mit dem etwas älteren Anthony die Liebe kennen. Sie wird nach dem Tod der Mutter in eine Rolle gedrängt, sie sie auszufüllen versucht, die aber zu schwer für sie ist. Sie kann ihren Brüdern nicht die Mutter ersetzen, obwohl sie sich rührend um sie kümmert und auch immer wieder mit den ständig wechselnden Haushälterinnen der Familie guten Kontakt hält.
Jeder auf seine bewundernswerte Weise befreien sich die Kinder der Familie Kunitz aus dieser dramatischen und erstickenden Familiengeschichte. "
http://www.versalia.de/Rezension.Keener_Jessica.1879.html


Kleinbürgerliche Höllenqualen - Jessica Keener: "Schwimmen in der Nacht" Von Meike Feßmann
"Die Vorstadt als Ort von Höllenqualen ist ein bewährter Topos des modernen amerikanischen Romans. „Schwimmen in der Nacht“ stellt ihn einmal nicht aus der Sicht von Erwachsenen dar, sondern aus der eines Kindes. Stilistisch kann man Jessica Keener nicht mit Richard Yates, John Cheever oder James Salter vergleichen. Thematisch aber ist ihr Roman eine interessante Ergänzung zu den großen Berserkern der amerikanischen Literatur."
http://www.deutschlandradiokultur.de/roman-kleinbuergerliche-hoellenqualen.950.de.html?dram:article_id=277267


"Ein Roman wie eine musikalische Komposition. Helle Töne wechseln sich mit dunklen ab, an keiner Stelle wird es erdenschwer, die Sprache ist nicht sentimental, nicht wehmütig, die Distanz, aus der erzählt wird, wohltuend. Eine sehr sachte Traurigkeit zieht sich durch diesen Roman. Am Ende hilft der jungen Sarah die Musik, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.Und wie das beschrieben wird, ist richtig, richtig gut."
http://www.wdr2.de/kultur/buecher/jessicakeener100.html


Audio
Audio:WDR 2 Bücher: "Schwimmen in der Nacht" von Jessica Keener (18.05.14)

"Jessica Keener mit ihrer feinen und differenzierten Sprachkraft vermittelt den Glanz und Niedergang einer Mittelstandsfamilie. Sie bietet Einblicke in das typisch amerikanische Gesellschaftsleben mit allen Einschränkungen und Defiziten, die das Leben der Menschen hier wie dort ausmacht.
Die Autorin hat 18 Jahre an dem Roman gearbeitet. Er ist ihr wohl gelungen."


"Keener hat einen leisen, eindringlichen Roman geschrieben, dessen Kraft sich erst nach und nach entfaltet. Eine Coming-of-Age-Geschichte, die auch nach dem Lesen noch nachhallt. Einziger möglicher Kritikpunkt wäre, dass ich gerne noch mehr erfahren hätte: über Sarahs Brüder, weitere Familienmitglieder, Freunde. Diese Figuren im jüdischen wohlhabenden Umfeld der 70er Jahre geben Stoff für viele weitere Geschichten. Hoffen wir, dass wir auf mehr von Keener nicht noch einmal 18 Jahre warten müssen."


"Ich habe "Schwimmen in der Nacht" sehr gerne gelesen. Weil Jessica Keener eine traurige und auch komplizierte Familiengeschichte so leicht und fast heiter erzählt. Der Schluss ist dann – in meinen Augen - ein wenig zu sehr "happy end", aber er passt auch gut zu dieser 70er-Jahre-Story. Denn die bewegt sich sehr gekonnt auf dem Grat zwischen Tragik und Unterhaltung, zwischen E und U – und das sehr gut lesbar! "



Audio:"Schwimmen in der Nacht" von Jessica Keener3:49 Min
(© hr-iNFO, 09.05.2014)

"Es ist keine glückliche Geschichte, an der Jessica Keener laut Verlagsbeschreibung 18 Jahre lang gearbeitet hatte. Es ist aber eine Geschichte ihrer Kindheit und eine, wie sie das Leben schreibt: Ohne Happy End, jede Person gefangen in sich selbst, im Umgang mit Ereignissen, die die eigene Welt aus den Angeln heben. Eine tiefgründige und melancholisch schwere Geschichte, von tanzenden fantasievollen Worten eingefasst. Und ich hätte gerne beim Lesen den Eindruck anderer geteilt, dass das Buch Mut stiften soll, auch nach einem herben Verlust weiterzumachen, dass es aufwärts geht. Ich empfand aber auch die erwachsene und gereifte Sarah Kunitz immernoch als sehr traurige Figur."




Zitat:
"Ich hob das Kinn an, blickte über die Köpfe des Publikums hinweg auf die roten Leuchten für die Notausgänge am hintersten Ende. Der Chor setzte ein, fügte der Melodie weitere Schichten hinzu, wie sich kräuselnde Segel, die mir antworteten. Ich setzte wieder ein, führte die Flotte, sang immer etwas heller als die Chorstimme, blieb auf meinem Höhenflug. Als ich bei der letzten Strophe angelangt war, war ich schon abgeschwirrt, raus aus der Aula, als würde ich in einem Heißluftballon über hohe Baumkronen fahren und der Chor wie Blätter unter mir rascheln."

aus: Jessica Keener - Schwimmen in der Nacht








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