Das Ganze ist weniger Manifest als praktisches Handbuch.
Julia Korbik - Stand up
Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene.
Rogner und Bernhard Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783954030446
Kartoniert, 413 Seiten,
22,95 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)
Wir sind von echter Gleichberechtigung noch immer meilenweit entfernt.
Wer heute jung ist, kriegt Pickel und Gänsehaut, wenn das Wort Feminismus fällt. Feminismus bedeutet Achselhaare, Kampflesben, Männerhasserinnen, schlechte Laune, Alice Schwarzer.Viele denken:
Frauen können heute Bundeskanzlerin werden, sie können Maschinenbau studieren oder Pilotin werden, Hosen tragen oder Röcke, Kinder kriegen oder es lassen.
Also, wozu brauchen wir heute noch Feminismus?
Die Antwort ist ganz einfach:
Wir sind von echter Gleichberechtigung noch immer meilenweit entfernt. Solange man Mädchen-T-Shirts mit der Aufschrift In Mathe bin ich nur Deko kaufen kann, solange Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen als Männer...
Ihr Buch, bestehend aus Text, bunten Bildern und Illustrationen, zeigt, wie wichtig es ist, dass wir jetzt nicht einschlafen, sondern aufwachen, damit es nicht erst in hundert Jahren Gleichberechtigung gibt, sondern ein bisschen früher.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung,01.08.2014:
Julia Korbiks kleine Einführung in den zeitgenössischen Feminismus "Stand up" dürfte eine ziemlich kleine Zielgruppe haben, vermutet Alexandra Belopolsky, Frauen zwischen Sechzehn und Dreißig, die sich bereits als Feministinnen wahrnehmen und eine kapitalismuskritische Einstellung haben. Für diese hält das Buch eine Geschichte des Feminismus in Deutschland bereit, einen Einblick in die aktuellen Debatten um Körperbilder, 'typische' Weiblich- und Männlichkeit, Identität und Gewalt, fasst die Rezensentin zusammen. Das Buch liefert wenig Argumente, kommt Belopolsky wie ein Manifest vor, das weniger überzeugen als "feministische Alltagspower" freisetzen will. Auch werden Männer als potentielle Feministen weitestgehend ignoriert, die Probleme von Identitätsfestschreibungen streng nach Geschlecht getrennt behandelt und die Vielfalt feministischer Strömungen durch die Engführung auf eine kapitalismuskritische Variante unterschlagen, bedauert die Rezensentin.
Rezensionsnotiz zu Die Welt, 28.06.2014:
Alles so schön pink hier, scheint sich Wiebke Hollersen zunächst zu sagen. Tatsächlich beißt ihr die auflackierte Frechheit des Buches von Julia Korbik mächtig in den Augen, genau wie die Machart des Ganzen. Dass sich zeitgemäßer Feminismus mittels Zitaten, rauen Menegen an Infografiken und Statistiken über Essstörungen fassen lässt, wie es die junge Autorin hier versucht, möchte die Rezensentin bezweifeln. Zumal es im Buch an Erklärungen dieser Zahlenspiele fehlt. Fazit der verärgerten Rezensentin: ein fleißiges, bemüht lockeres Buch ohne viel Rücksicht auf und Erkenntnis für die Leserin.
Julia Korbik, 1988 im Ruhrgebiet geboren, studierte European Studies, Journalismus und Kommunikationswissenschaften in Frankreich und Deutschland. Sie arbeitete für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und ist heute Redakteurin bei The European, wo sie eine regelmäßige feministische Kolumne schreibt.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung,01.08.2014:
Julia Korbiks kleine Einführung in den zeitgenössischen Feminismus "Stand up" dürfte eine ziemlich kleine Zielgruppe haben, vermutet Alexandra Belopolsky, Frauen zwischen Sechzehn und Dreißig, die sich bereits als Feministinnen wahrnehmen und eine kapitalismuskritische Einstellung haben. Für diese hält das Buch eine Geschichte des Feminismus in Deutschland bereit, einen Einblick in die aktuellen Debatten um Körperbilder, 'typische' Weiblich- und Männlichkeit, Identität und Gewalt, fasst die Rezensentin zusammen. Das Buch liefert wenig Argumente, kommt Belopolsky wie ein Manifest vor, das weniger überzeugen als "feministische Alltagspower" freisetzen will. Auch werden Männer als potentielle Feministen weitestgehend ignoriert, die Probleme von Identitätsfestschreibungen streng nach Geschlecht getrennt behandelt und die Vielfalt feministischer Strömungen durch die Engführung auf eine kapitalismuskritische Variante unterschlagen, bedauert die Rezensentin.
Rezensionsnotiz zu Die Welt, 28.06.2014:
Alles so schön pink hier, scheint sich Wiebke Hollersen zunächst zu sagen. Tatsächlich beißt ihr die auflackierte Frechheit des Buches von Julia Korbik mächtig in den Augen, genau wie die Machart des Ganzen. Dass sich zeitgemäßer Feminismus mittels Zitaten, rauen Menegen an Infografiken und Statistiken über Essstörungen fassen lässt, wie es die junge Autorin hier versucht, möchte die Rezensentin bezweifeln. Zumal es im Buch an Erklärungen dieser Zahlenspiele fehlt. Fazit der verärgerten Rezensentin: ein fleißiges, bemüht lockeres Buch ohne viel Rücksicht auf und Erkenntnis für die Leserin.
Leseprobe hier: http://www.rogner-bernhard.de/system/production/title/extract_download/478/Stand_Up_Einselseiten_72dpi_Leseprobe.pdf
"Abgerundet wird diese Feminismus-Bibel, wie ich sie scherzhaft nenne, mit einem kleinen Wegweiser für den Alltag “Zwölf fabelhafte feministische Ideen” und einem sehr ausführlichen Glossar und Quellenverweis, den ich für unglaublich wichtig halte bei derlei Werken. Besonders gut ist übrigens auch, dass im Buch jeweils unter der Rubrik “kurz und knackig” die wichtigsten Begriffe aus dem feministischen Sprachgebrauch erklärt werden. Nicht nur für Anfänger interessant."
"Denn solange Frauen im Schnitt 22 Prozent weniger verdienen als Männer, solange Frauen sich zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen, solange Frauen, die gern flirten und Minirock tragen, als “Schlampen” beschimpft werden oder Romane von Autorinnen als “Frauenliteratur” bezeichnet werden, ist was nicht in Ordnung. Da kann man als Frau noch so selbstbewusst und emanzipiert daher kommen, solange in Politik und Gesellschaft bestimmte Regeln gelten, wie Frauen bitte schön zu sein haben, kann man sich der Ungleichheit nicht entziehen. Auch nicht mit Ironie oder einem Schulterzucken."
"Dieses Sich-Über-Alles-Lustig-Machen kritisiert Julia Korbik unter dem Schlagwort Hipster-Ironie auch sehr stark. Denn das mache jede Position unangreifbar, weil jeder Scherz ja nicht so gemeint war. "Das gilt ja nicht nur für den Feminismus, im Prinzip wird ja heute alles ironisiert und alles ist immer nur so ein Witz. Das ist ja ok, man muss nicht immer bierernst sein. Aber trotzdem sollte man manchmal innehalten und sich bewusst sein, über was man sich da gerade lustig macht!"Das Buch selbst endet ganz unironisch mit feministischen Handlungsaufforderungen für den Alltag, von "Misch dich ein", über "Thematisiere Sexismus", bis zu "Such dir Gleichgesinnte":
»Das Buch liefert alle Basics rund um das Thema ... Korbiks witzig-ironischer Plauderton macht die Beschäftigung mit Feminismus zu einer unterhaltsamen Angelegenheit ... Stand Up macht vor allem Feminismus-Neulingen Mut.«
- Missy Magazine -
Rezension auf dem Blog This is Jane Wayne:
Der einzige Ort, an dem im Jahr 2014 tatsächlich völlige Gleichberechtigung herrscht, ist wohl das stille Kämmerlein, in dem sämtliche Männer und Frauen, die Feminismus persönlich für überholt, unsinnig und fürchterlich halten, die Köpfe zusammen stecken und mit den Augen rollen. Genau jene Damen und Herren sagen zum Beispiel Dinge wie "Vermutlich wird man nur Feministin, weil man hässlich ist oder Männer hasst". Oder: "Ich verstehe gar nicht, was das Problem sein soll, mein Chef ist immer total nett zu mir". Trotz der neuen Feminismus-Welle, die es mitunter durch Tavi Gevinson, Grimes oder Lena Dunham auf den Popkultur-Olymp geschafft hat, scheint die Mehrheit noch immer auf dem Schlauch zu stehen. Wie sooft mangelt also ganz offensichtlich an Aufklärung. An Personen, die nicht unbedingt in dem Ausmaß einer Alice Schwarzer über die Bildschirme zischen, um Missionsarbeit zu betreiben, sondern an Mädchen und Frauen, die sind wie du, ich und wir, an Persönlichkeiten, mit denen wir uns identifizieren können, denen wir uneingeschränkt und gerne zuhören, während sie uns erklären, warum es längst nicht ausreicht, sich auf Omas Lorbeeren auszuruhen. Es gibt nämlich noch einiges zu tun.
Julia Korbik könnte dieser jemand sein. "Das Kompliment, sie mache Liegestütze so gut wie ein Junge, fand sie schon in der Schulzeit daneben", heißt es. Jetzt hat die 26-jährige ihr erstes Buch veröffentlicht: "Stand Up - Feminismus für Fortgeschrittene und Anfänger".
Aktuell befinde ich mich erst auf Seite 34, so viel sei vorweg zugegeben. Allerdings kann ich schon jetzt behaupten, dass "Stand Up" womöglich das beste und nahbarste Buch sei wird, das ich jemals zum gegebenen Thema in den Händen hielt. Tonalität, Attitüde, Idee und Umsetzung sind so auf den Punkt, dass ich Julia am liebsten schon nach dem kurzen Überfliegen des Kapitels "Feminismus? Nein Danke - Das Problem mit dem Image" angerufen hätte, um mich höchst persönlich als eine ihrer neuestem Anhängerinnen zu outen
» weiter lesen auf thisisjanewayne.com
Rezension auf dem Blog Ninia Lagrande:
In regelmäßigen Abständen erscheinen Bücher über den (neuen) Feminismus - manche finden ihn super, andere wiederum nicht. Manche sehen gar die Männer in ihrer Gesamtspezies bedroht und wieder andere schreiben sich in wissenschaftliche Wortrage.
Julia Korbik, Journalistin und Feministin, hat jetzt auch ein Buch veröffentlicht: "Stand up! - Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene". Der Titel ist auch schon das einzige, was ich in diesem Post bemängeln werde: Ich hätte es besser gefunden, wenn auf dem Titel "für Anfänger_innen" gestanden hätte (oder mit Sternchen, as you like). Denn gerade bei einem Buch über Feminismus erwarte ich eine gendergerechte Sprache (die aber im Buch konsequent durchgezogen wird, soweit ich das überlicken konnte).
Ansonsten: Knallerding! Im Ernst! Ich habe lange kein so großartiges Buch gelesen und stimme da völlig mit Nike überein, die ebenfalls eine komplett euphorische Rezension geschrieben hat.
Julia rollt die Geschichte des europäischen und US-amerikanischen Feminismus von hinten auf, erzählt von den Suffragetten, erklärt die verschiedenen "Wellen" des Feminismus und was es mit dem Ausdruck "what about teh menz" auf sich hat. Die Texte werden immer wieder durch Kurzporträts bekannter Feminist_innen of all time unterbrochen - inklusive toller Zitate derjenigen, die ich mir gerne alle an die Wand tackern würde. Mir aus meiner Timeline bekannte Menschen, wie Merle Stöver oder Julia Schramm erklären, was für sie Feminismus bedeutet und beantworten Julias "5 feministische Fragen". Gerade die Interviews und verschiedenen Porträts zeigen, wie unterschiedlich Feminismus ist und war. Und wie viele unglaublich coole Menschen sich selbst als Feminist_innen bezeichnen.
» weiter lesen auf ninialagrande.blogspot.de
Rezension von Philippa Schindler auf AVIVA-Berlin:
Von wegen alles erreicht. In einem glühenden Manifest räumt die 26-jährige Journalistin und Autorin mit verstaubten Klischees auf und macht klar, wie dringlich feministische Anliegen auch heute sind.
Angela Merkel regiert nun schon in der dritten Legislaturperiode, Ursula von der Leyen herrscht über das Militär und drei der fünf einflussreichsten Polit-Talkshows im Fernsehen werden von Frauen moderiert. Wer braucht da noch Feminismus? "Wir alle!", plädiert Redakteurin und Kolumnistin Julia Korbik in ihrem Einführungsbuch "Stand Up! Feminimus für Anfänger und Fortgeschrittene" - schließlich sieht die Realität hinter dem "Showroom-Feminismus" noch immer deutlich anders aus.
"Das verfluchte F-Wort"
Geschlechtergerechtigkeit? Eine Gesellschaft, frei von Sexismus und patriarchalen Machtstrukturen? Auch 2014 kann davon noch lange keine Rede sein. Immerhin bekommen Frauen auch weiterhin rund 22 Prozent weniger Lohn und sind mit gerade einmal drei bis acht Prozent in den Führungsetagen absolut unterrepräsentiert. Ganz zu schweigen von diversen Diskriminierungsformen, denen viele Frauen in ihrem Alltag ausgesetzt sind, auf der Straße, beim Einkaufen und im Café.
Warum junge Menschen heute dennoch "Pickel und Gänsehaut [bekommen], wenn das Wort Feminismus fällt" und wie es überhaupt dazu kam, dass eine politische Bewegung für Freiheit und Selbstbestimmung so uncool wurde - darauf hat Autorin Julia Korbik eine plausible Antwort gefunden: Der Feminismus hat ein Image-Problem. Und zwar völlig zu Unrecht. Denn die feministische Gegenwart ist sehr viel bunter, als es die medial inszenierten Alternativen von Alice Schwarzer bis zum Staatsfeminismus à la Ursula von der Leyen suggerieren.
» weiterlesen auf AVIVA-Berlin.de
Weitere Presse
"Stand Up. Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene" wurde außerdem am 3. Juni im WDR, am 4. Juni auf WDR5, am 1. Juni auf rbb, am 3. Juni von dieStandard.at und in der Maiausgabe der active beauty besprochen:
"Radikal und cool - Julia Korbik ist zu Gast auf dem West ART Sofa - Kernthesen, knackige Zitate, Feminismus für heute, Feminismus für alle, und alles in STAND UP" (WDR WestART, Das Kulturmagazin des WDR Fernsehen)
"Die 26-jährige Autorin Julia Korbik schreibt ein neues Handbuch des Feminismus. (...) Korbik gibt viele Antworten und präsentiert jede Menge Vorbilder aus der heutigen Popkultur." (WDR5, Scala, 4.6.14, Live-Gespräch)
"großartige Einführung in das Thema Feminismus ... voller kluger Ideen, ein Buch, das richtig Mut und Spaß macht!" (radioeins, rbb, Die Literaturagenten, 1.6.14)
"bietet einen Überblick über wichtige feministische Debatten, Begriffserklärungen (von Antifeminismus bis Zine) oder stellt feministische Frauen und Männer vor, die zwar einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt sind, aber einiges vorzuweisen haben." (dieStandard.at, 3.6.14, Interview mit Julia Korbik)
Der einzige Ort, an dem im Jahr 2014 tatsächlich völlige Gleichberechtigung herrscht, ist wohl das stille Kämmerlein, in dem sämtliche Männer und Frauen, die Feminismus persönlich für überholt, unsinnig und fürchterlich halten, die Köpfe zusammen stecken und mit den Augen rollen. Genau jene Damen und Herren sagen zum Beispiel Dinge wie "Vermutlich wird man nur Feministin, weil man hässlich ist oder Männer hasst". Oder: "Ich verstehe gar nicht, was das Problem sein soll, mein Chef ist immer total nett zu mir". Trotz der neuen Feminismus-Welle, die es mitunter durch Tavi Gevinson, Grimes oder Lena Dunham auf den Popkultur-Olymp geschafft hat, scheint die Mehrheit noch immer auf dem Schlauch zu stehen. Wie sooft mangelt also ganz offensichtlich an Aufklärung. An Personen, die nicht unbedingt in dem Ausmaß einer Alice Schwarzer über die Bildschirme zischen, um Missionsarbeit zu betreiben, sondern an Mädchen und Frauen, die sind wie du, ich und wir, an Persönlichkeiten, mit denen wir uns identifizieren können, denen wir uneingeschränkt und gerne zuhören, während sie uns erklären, warum es längst nicht ausreicht, sich auf Omas Lorbeeren auszuruhen. Es gibt nämlich noch einiges zu tun.
Julia Korbik könnte dieser jemand sein. "Das Kompliment, sie mache Liegestütze so gut wie ein Junge, fand sie schon in der Schulzeit daneben", heißt es. Jetzt hat die 26-jährige ihr erstes Buch veröffentlicht: "Stand Up - Feminismus für Fortgeschrittene und Anfänger".
Aktuell befinde ich mich erst auf Seite 34, so viel sei vorweg zugegeben. Allerdings kann ich schon jetzt behaupten, dass "Stand Up" womöglich das beste und nahbarste Buch sei wird, das ich jemals zum gegebenen Thema in den Händen hielt. Tonalität, Attitüde, Idee und Umsetzung sind so auf den Punkt, dass ich Julia am liebsten schon nach dem kurzen Überfliegen des Kapitels "Feminismus? Nein Danke - Das Problem mit dem Image" angerufen hätte, um mich höchst persönlich als eine ihrer neuestem Anhängerinnen zu outen
» weiter lesen auf thisisjanewayne.com
Rezension auf dem Blog Ninia Lagrande:
In regelmäßigen Abständen erscheinen Bücher über den (neuen) Feminismus - manche finden ihn super, andere wiederum nicht. Manche sehen gar die Männer in ihrer Gesamtspezies bedroht und wieder andere schreiben sich in wissenschaftliche Wortrage.
Julia Korbik, Journalistin und Feministin, hat jetzt auch ein Buch veröffentlicht: "Stand up! - Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene". Der Titel ist auch schon das einzige, was ich in diesem Post bemängeln werde: Ich hätte es besser gefunden, wenn auf dem Titel "für Anfänger_innen" gestanden hätte (oder mit Sternchen, as you like). Denn gerade bei einem Buch über Feminismus erwarte ich eine gendergerechte Sprache (die aber im Buch konsequent durchgezogen wird, soweit ich das überlicken konnte).
Ansonsten: Knallerding! Im Ernst! Ich habe lange kein so großartiges Buch gelesen und stimme da völlig mit Nike überein, die ebenfalls eine komplett euphorische Rezension geschrieben hat.
Julia rollt die Geschichte des europäischen und US-amerikanischen Feminismus von hinten auf, erzählt von den Suffragetten, erklärt die verschiedenen "Wellen" des Feminismus und was es mit dem Ausdruck "what about teh menz" auf sich hat. Die Texte werden immer wieder durch Kurzporträts bekannter Feminist_innen of all time unterbrochen - inklusive toller Zitate derjenigen, die ich mir gerne alle an die Wand tackern würde. Mir aus meiner Timeline bekannte Menschen, wie Merle Stöver oder Julia Schramm erklären, was für sie Feminismus bedeutet und beantworten Julias "5 feministische Fragen". Gerade die Interviews und verschiedenen Porträts zeigen, wie unterschiedlich Feminismus ist und war. Und wie viele unglaublich coole Menschen sich selbst als Feminist_innen bezeichnen.
» weiter lesen auf ninialagrande.blogspot.de
Rezension von Philippa Schindler auf AVIVA-Berlin:
Von wegen alles erreicht. In einem glühenden Manifest räumt die 26-jährige Journalistin und Autorin mit verstaubten Klischees auf und macht klar, wie dringlich feministische Anliegen auch heute sind.
Angela Merkel regiert nun schon in der dritten Legislaturperiode, Ursula von der Leyen herrscht über das Militär und drei der fünf einflussreichsten Polit-Talkshows im Fernsehen werden von Frauen moderiert. Wer braucht da noch Feminismus? "Wir alle!", plädiert Redakteurin und Kolumnistin Julia Korbik in ihrem Einführungsbuch "Stand Up! Feminimus für Anfänger und Fortgeschrittene" - schließlich sieht die Realität hinter dem "Showroom-Feminismus" noch immer deutlich anders aus.
"Das verfluchte F-Wort"
Geschlechtergerechtigkeit? Eine Gesellschaft, frei von Sexismus und patriarchalen Machtstrukturen? Auch 2014 kann davon noch lange keine Rede sein. Immerhin bekommen Frauen auch weiterhin rund 22 Prozent weniger Lohn und sind mit gerade einmal drei bis acht Prozent in den Führungsetagen absolut unterrepräsentiert. Ganz zu schweigen von diversen Diskriminierungsformen, denen viele Frauen in ihrem Alltag ausgesetzt sind, auf der Straße, beim Einkaufen und im Café.
Warum junge Menschen heute dennoch "Pickel und Gänsehaut [bekommen], wenn das Wort Feminismus fällt" und wie es überhaupt dazu kam, dass eine politische Bewegung für Freiheit und Selbstbestimmung so uncool wurde - darauf hat Autorin Julia Korbik eine plausible Antwort gefunden: Der Feminismus hat ein Image-Problem. Und zwar völlig zu Unrecht. Denn die feministische Gegenwart ist sehr viel bunter, als es die medial inszenierten Alternativen von Alice Schwarzer bis zum Staatsfeminismus à la Ursula von der Leyen suggerieren.
» weiterlesen auf AVIVA-Berlin.de
Weitere Presse
"Stand Up. Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene" wurde außerdem am 3. Juni im WDR, am 4. Juni auf WDR5, am 1. Juni auf rbb, am 3. Juni von dieStandard.at und in der Maiausgabe der active beauty besprochen:
"Radikal und cool - Julia Korbik ist zu Gast auf dem West ART Sofa - Kernthesen, knackige Zitate, Feminismus für heute, Feminismus für alle, und alles in STAND UP" (WDR WestART, Das Kulturmagazin des WDR Fernsehen)
"Die 26-jährige Autorin Julia Korbik schreibt ein neues Handbuch des Feminismus. (...) Korbik gibt viele Antworten und präsentiert jede Menge Vorbilder aus der heutigen Popkultur." (WDR5, Scala, 4.6.14, Live-Gespräch)
"großartige Einführung in das Thema Feminismus ... voller kluger Ideen, ein Buch, das richtig Mut und Spaß macht!" (radioeins, rbb, Die Literaturagenten, 1.6.14)
"bietet einen Überblick über wichtige feministische Debatten, Begriffserklärungen (von Antifeminismus bis Zine) oder stellt feministische Frauen und Männer vor, die zwar einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt sind, aber einiges vorzuweisen haben." (dieStandard.at, 3.6.14, Interview mit Julia Korbik)
Zitat zum Buch:
"Feminismus lässt Mädchen und Frauen erkennen, dass sie völlig in Ordnung sind und nichts an sich ändern, nicht noch fünf Kilo abnehmen, nicht leiser lachen, nicht Turnschuhe durch High Heels ersetzen müssen, nur weil die Gesellschaft ihnen Komplexe einredet. Feminismus ist die ultimative Waffe um den ganzen Mist zu durchschauen."
"Es gibt so viele kleine Dinge, die man tun kann, um feministisch zu handeln. Das muss nicht immer die große Demo sein. Feminismus ist eine Haltung und wenn man sie nicht im täglichen Leben zeigt, wo dann?"
Julia Korbik
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen