Dana Grigorcea -
Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit
Roman
Dörlemann Verlag, Zürich 2015
ISBN 9783038200215
Gebunden, 220 Seiten,
22,00 EUR
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Eine Bank wird überfallen und in der Folge die Angestellte Victoria vom Dienst beurlaubt, um ihr traumatisches Erlebnis zu verarbeiten. Eben erst in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, nutzt sie die Zeit, um das Bukarest ihrer Kindheit, aber auch der Gegenwart zu erkunden. Sie begegnet der alten Näherin auf ihrem Podest, dem Bankräuber, ihrem ehemaligen Liebhaber und dem Sohn der ermordeten Nachbarn wieder, während sie im heißesten Sommer seit Jahren im Cabrio durch die Stadt fährt mit ihrem gegenwärtigen Freund, der ihr einen Heiratsantrag macht.
Dana Grigorcea, geboren 1979 in Bukarest, studierte Deutsche und Niederländische Philologie in Bukarest und Brüssel. 2015 wurde Dana Grigorcea beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. Nach Jahren in Deutschland und Österreich lebt sie mit Mann und Kindern in Zürich.
Presse:
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.09.2015
Die Kritik an der Selbsttäuschung der rumänischen Gesellschaft, die Dana Grigorcea in ihrem Roman "Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit" äußert, ließe sich ebenso gut auf ihr eigenes Buch anwenden, wundert sich Christopher Schmidt. Denn trotz einiger Warnungen vor der Unzuverlässigkeit der Erzählerin, einer als Bankerin zurückgekehrten Emigrantin, verschwimmen bei Grigorcea doch Fakt und Fiktion zu dem fantastischen Wirrwarr einer von Anachronismen durchzogenen Gegenwart, das den Blick auf die Wirklichkeit verstellt, erklärt der Rezensent. Gerade hier ist der blinde Fleck wenigstens der Erzählerin, die sich auf die Suche nach ihrer verlorenen Herkunft begibt, in die sie derart fantasierend noch immer ganz verstrickt ist, so Schmidt.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.09.2015
Rezensentin Wiebke Porombka ist glücklich, dass Dana Grigorceas Roman "Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit" hält, was bereits der in diesem Jahr in Klagenfurt ausgezeichnete Textauszug versprach. Wunderbar bewegende, ebenso komische wie traurige, bisweilen "absurde" Episoden liest die Kritikerin in diesem Buch, in dem die in Bukarest geborene Autorin in gelungenen Anekdoten das Vorwende-Rumänien erstehen lässt. Und so folgt die beeindruckte Rezensentin hier der Bankerin Victoria, die nach einem Überfall zur Gesprächstherapie gebeten wird und in kurzen Erinnerungspassagen von Not, Alltag und Bedrohungen unter dem Ceausescu-Regime erzählt. Ein "existentieller" Roman, der nicht zuletzt durch Poesie und feinen Humor besticht, lobt die Kritikerin.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.08.2015
Beeindruckt zeigt sich Roman Bucheli von Dana Grigorceas Erinnerungsarbeit in diesem neuen Roman. Dass Komik und Trauer nah beieinander liegen erfährt Bucheli anhand der Geschichte der jungen Erzählerin, die sich erinnernd dauernd aus der Bukarester Gegenwart zurück in die Ceausescu-Ära bewegt und im Dazwischen lebt. Mit ihr hat der Rezensent eine raffinierte Geschichtensammlerin, die ihm zwar nur die mal rührenden, mal kuriosen Bruchstücke einer Biografie vermittelt, aber doch so, dass das Nebeneinander von Gewaltgeschichte und Burleske dem Leser einleuchtet, wie Bucheli versichert. Der Sprachwitz und das kompositorische Können der Autorin machen das Lesevergnügen für Bucheli komplett.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.08.2015
Unwiderstehlich findet Judith von Sternburg Dana Grigorceas Heldin, ebenso wie ihren satirischen Blick auf die Verhältnisse im verrückt witzigen Vorwenderumänien. Dass sich die Autorin mit Details abgibt, trägt auch dazu bei. Für Sternburg gilt Grigorcea darum als eine Entdeckung, auch wenn das Buch schon ihr zweiter Roman ist. Elegant und souverän scheint der Rezensentin die Art und Weise, wie die Autorin Leserinnenerwartungen enttäuscht und das Erzählen der mündlichen Überlieferung überlässt, mosaikartig, unermüdlich.
»Hier kam alles zusammen, was gute Literatur ausmacht: Witz, Komik, Tragödie, Poesie, Melancholie, Trauer, Elend, Liebe.«
Roman Bucheli, NZZ
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»Es ist ein hinreißendes Rumänien-Portät, das in der Erregung des rumänischen Volkes kulminiert, das sich nach Freiheit und Veränderung sehnt [...]«
Ijoma Mangold, DIE ZEIT
»Die Tragödie kippt in die Komödie und in die Farce; Liebe und Tod wohnen hier so nah nebeneinander, wie vor der Wende eine kleine Unendlichkeit den Osten vom Westen trennte. Grigorcea baut mit poetischen Mitteln eine Welt der Gleichzeitigkeit im Ungleichzeitigen, sie schöpft aus der Komik das Todtraurige und hat einen Instinkt für den Irrwitz der Normalität und die Surrealität des Totalitären.«
Roman Bucheli, NZZ
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»[...] die Schriftstellerinnen, die am heutigen dritten Tag des Wettbewerbs ihre Texte lasen – Anna Baar, Teresa Präauer und Dana Grigorcea [durchdrangen] auf je eigene, aber jede für sich auf beeindruckende Weise vermittels ihrer poetischen Sprache die Wirklichkeit ebenso, wie sie Wirklichkeit – oder auch vermeintliche Realität – zuallererst entstehen ließen.«
Wiebke Porombka, ZEIT ONLINE
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»Ihr Text Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit schilderte eine Kindheitserinnerung aus Rumänien vor dem Fall des Eisernen Vorhangs, in der Michael Jacksons falsche Begrüßung des Bukarester Konzertpublikums als eines Budapesters den traurig-komischen Höhepunkt bildet. Hildegard Keller würdigte den Beitrag in ihrer Laudatio als Burleske mit großem epischen Atem, der eine neue Perspektive in der Tradition der Heimkehrerliteratur biete.«
Jan Wiele, Franfurkter Allgemeine Zeitung
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»Es entsteht ein Bild, das Sequenzen des Damals mit solchen der Gegenwart zusammen fügt, und zwar auf leichte und zugleich dynamische Weise - sehr elegant geschrieben.«
Ulrich Noller, Funkhaus Europa
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»Ein irrwitzig komischer und zugleich melancholischer Roman über das Erinnern.«
Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung
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»Ein wunderbar leichter, flirrender Roman darüber, dass man die Vergangenheit nicht zurückholen kann.«
Christian Möller, WDR5
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»Ihre Prosa ist wie mit dicken Pinselstrichen gemalt, draufgängerisch, genüsslich, üppig und humorvoll.«
Anne-Catherine Simon, Die Presse Online
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»Dana Grigorcea, die von Hildegard Keller eingeladen wurde, erzählt in Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit die Geschichte und die politische Wende Rumäniens anhand der Kindheits- und Jugenderinnerung und des aktuellen Lebens einer Frau in Bukarest nach.«
Börsenblatt
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»Der poetische Stil und die anschaulichen Szenerie-Beschreibungen wecken auch beim Leser Erinnerungen: an das Sommerferiengefühl der Kindheit und an das sorglose Sich-Treiben-Lassen durch scheinbar nicht enden wollende Wochen.«
Annkathrin Bornholdt, NDR
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»Dana Grigorcea schreibt licht und gewandt, ihr lesend zu folgen ist ein amüsantes Vergnügen.«
Ulrich Noller, Funkhaus Europa
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»Der zärtlich-verrückte Bukarest-Roman setzt Erinnern und Vergessen in Szene, begleitet von Schlagern, Jazz, Pop und den Verheißungen des Kinos. Protagonisten aus unterschiedlichen Zeiten bevölkern dieses ebenso klug wie böse, witzig wie traurig erzählte Buch.«
Kolja Mensing, Deutschlandradio Kultur
»Eine Rückkehrerin durchschaut die Bukarester Gesellschaft, mit Witz, liebevoll, ohne Verbitterung«
Erika Achermann, St.Galler Tagblatt
»Der Stadtrundgang durch Bukarest, zu dem Dana Grigorcea mit ihrem zweiten Roman einlädt, ist so betörend wie faszinierend.«
Frank von Niederhäusern, kulturtipp
»Nachdem die in Zürich lebende Rumänin Dana Grigorcea am Klagenfurter Wettlesen Dritte wurde, ist jetzt ihr Roman Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit erschienen: fabulierfreudig und erhellend, vergnüglich und herausfordernd zugleich.«
Irene Widmer, Schweizer Feuilletondienst
»Der neue Roman der aus Rumänien stammenden Schriftstellerin Dana Grigorcea handelt von der politischen Wende Rumäniens im Spiegel der Kindheits- und Jugenderinnerungen und des aktuellen Lebens einer Frau in Bukarest.«
ART-TV
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»Auch ihr im August erscheinender zweiter Roman Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit verhandelt Fragen von Herkunft und eigener Geschichte.«
Lisa Eggert, Literaturkritik
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»Aber während ihre Kolleginnen sich oft genug im Sentimentalen verirren, schreitet Grigorcea forsch und mit dem überlebensnotwendigen Quäntchen Witz und Wurstigkeit voran.«
Bernd Noack, Nürnberger Nachrichten
»Ein Buch von berauschender poetischer Erzählkunst, das man nicht aus der Hand legen mag.«
Bernd Noack, Ruhr-Nachrichten
»Die in der Schweiz lebende Rumänin gefiel mit einer ›rumänischen Burleske‹, in der Michael Jackson eine unrühmliche Rolle spielt.«
Jamal Tuschik, Junge Welt
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»Für diesen Text hat die aus Rumänien stammende Dana Grigorcea den 3-sat Preis bekommen. Auf meiner Liste war sie die Nummer eins. Es ist eine großartige Geschichte, die drei Episoden aneinandergefügt, in denen Ahnungslosigkeit zu Verrat führt. Über allem steht die Frage nach Schuld und Unschuld in einer Diktatur, und die Frage, was die Sehnsucht nach Freiheit bedeutet, wie sie sich ausdrückt und was sie mit Verrat zu tun hat.«
Wallfischblog
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»Bleibt, endlich den Text unterzubringen, der Schmutzwäsche, Literatur und Brille, durch die wir sie betrachten, das passende Bild liefert: Dana Grigorceas Text Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit.«
Part of it
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»In ihrem hinreißenden Vortrag erzählte die Wahl-Zürcherin von einer Kindheit im Ceaușescu-Rumänien, ihr Buch ist zugleich Mediensatire, Bukarester Stadtporträt und ein Plädoyer für politische Freiheit.«
Anna Steinbauer zum Erlanger Poetenfest, Süddeutsche Zeitung
»Dass ihre Poesie zudem immerzu von leisem Humor grundiert wird, kann man kaum genug feiern. Hello, Bukarest!«
Wiebke Porombka, FAZ
»Grigorcea erzählt lakonisch, bricht oft im entscheidenden Moment ab. Sie ist eine der stärksten Sprachgestalterinnen der deutschen Gegenwartsliteratur.«
Felix Schneider, 52 beste Bücher, Radio SRF2 Kultur
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