29 Juni 2015

Lesen macht klug und schoen 1180 - Dörte Hansen - Altes Land

„Dieser Roman ist wohltuend anders. Keine Romantik. Klischeefrei. Starke, knorrige Charaktere. Eine Geschichte, die lange nachklingt, wie das Ächzen und Knarren in dem großen dunklen Bauernhaus.“

Lesen macht klug und schoen 1180 -  
Dörte Hansen - Altes Land
Roman




Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 288 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-8135-0647-1
€ 19,99
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Zwei Frauen, ein altes Haus und eine Art von Familie
Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen. 

Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie gesucht haben: eine Familie.


Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, lernte in der Grundschule, dass es außer Plattdeutsch noch andere Sprachen auf der Welt gibt. Die Begeisterung darüber führte zum Studium etlicher Sprachen wie Gälisch, Finnisch oder Baskisch und hielt noch an bis zur Promotion in Linguistik. Danach wechselte sie zum Journalismus, war einige Jahre Redakteurin beim NDR und arbeitet heute als Autorin für Hörfunk und Print. Sie lebt in der Nähe von Hamburg. „Altes Land“ ist ihr erster Roman.

22 Juni 2015

Lesen macht klug und schoen 1179 - Laurie Penny - Unsagbare Dinge

Lesen macht klug und schoen 1179 -  
Laurie Penny - Unsagbare Dinge
Sex, Lügen und Revolution
Unsagbare Dinge


Edition Nautilus, Hamburg 2015
ISBN 9783894018177

Paperback, 288 Seiten,
16,90 EUR
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Laurie Penny spricht das Unsagbare aus: Fucked-up Girls und Lost Boys, sexuelle Gewalt, Liebe und Lügen sind ihre Themen. Sie zeigt, dass Feminismus ein Prozess ist: Egal, wie man sich nennt – wichtig ist, wofür man kämpft.


Laurie Penny zerlegt gnadenlos den modernen Feminismus und die Klassenpolitik, wenn sie von ihren eigenen Erfahrungen als Journalistin, Aktivistin und in der Subkultur berichtet. 

Es ist ein Buch über Armut und Vorurteile, Online-Dating und Essstörungen, Straßenkämpfe und Fernsehlügen. 
Der Backlash gegen sexuelle Freiheit für Männer und Frauen und gegen soziale Gerechtigkeit ist unübersehbar – und der Feminismus muss mutiger werden! Laurie Penny spricht für einen Feminismus, der keine Gefangenen macht, dem es um Gerechtigkeit und Gleichheit geht, aber auch um Freiheit für alle. 
Um die Freiheit zu sein, wer wir sind, zu lieben, wen wir wollen, neue Genderrollen zu erfinden und stolz gegenüber jenen aufzutreten, die uns diese Rechte verweigern wollen. 
Es ist ein Buch, das jenen eine Stimme gibt, denen das Sprechen verboten wird – eine Stimme, die das Unsagbare ausspricht.

Laurie Penny ist die wichtigste Stimme des jungen Feminismus in Großbritannien und Deutschland. 1986 in London geboren, lebt sie derzeit in England und den USA. 
Sie hat Englische Literaturwissenschaft in Oxford studiert, ihr Blog »Penny Red« wurde 2010 für den George Orwell Award für politisches Schreiben nominiert. Sie schreibt regelmäßig für den New Statesman und für New Inquiry sowie auf Twitter, wo sie inzwischen über 100 000 Follower hat. Zuletzt erschien bei Nautilus Fleischmarkt. Weibliche Körper im Kapitalismus (2012).

15 Juni 2015

Lesen macht klug und schoen 1178 - Kristine Bilkau - Die Glücklichen


Ein großes Generationsporträt unserer ZeitKristine Bilkau - Die Glücklichen
Roman

Kristine  Bilkau - Die Glücklichen

Luchterhand Literaturverlag, München 2015
ISBN 9783630874531
Gebunden, 304 Seiten,
19,99 EUR
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Isabell und Georg sind ein Paar. Ein glückliches. Wenn die Cellistin Isabell spätabends von ihren Auftritten mit dem Orchester nach Hause geht oder der Journalist Georg von seinem Dienst in der Redaktion auf dem Heimweg ist, schauen sie oft in die Fenster fremder Wohnungen, dringen mit ihren Blicken in die hellen Räume ein. Bei abendlichen Spaziergängen werden sie zu Voyeuren. Regalwände voller Bücher, stilvolle Deckenlampen, die bunten Vorhänge der Kinderzimmer. 
Signale gesicherter Existenzen, die ihnen ein wohliges Gefühl geben. Das eigene Leben in den fremden Wohnungen erkennen. Doch das Gefühl verliert sich.

Mit der Geburt ihres Sohnes wächst nicht nur ihr Glück, sondern auch der Druck und die Verunsicherung. Für Isabell erweist sich die Rückkehr in ihren Beruf als schwierig: 
Während des Solos zittern ihre Hände, nicht nur am ersten Abend, sondern auch an den folgenden. Gleichzeitig verdichten sich in Georgs Redaktion die Gerüchte, der Verlag würde die Zeitung verkaufen. Währenddessen wird ihr Haus saniert. Im Treppenhaus hängt jetzt ein Kronleuchter, im Briefkasten liegt eine Mieterhöhung. Für die jungen Eltern beginnt damit ein leiser sozialer Abstieg. 
Isabell und Georg beginnen mit einem Mal zu zweifeln, zu rechnen, zu vergleichen. Jeder für sich. Je schwieriger ihr Alltag wird, desto mehr verunsichert sie, was sie sehen. Die gesicherten Existenzen mit ihren geschmackvollen Wandfarben sagen jetzt: 
Wir können, ihr nicht. Was vertraut und selbstverständlich schien – die Cafés, Läden, der Park, die Spielplätze mit jungen Eltern –, wirkt auf einmal unzugänglich. Gegenseitig treiben sich Isabell und Georg immer mehr in die Enge, bis das Gefüge ihrer kleinen Familie zu zerbrechen droht. 

Kristine Bilkau zeichnet in ihrem Debütroman »Die Glücklichen« das präzise Bild einer nervösen Generation, überreizt von dem Anspruch, ein Leben ohne Niederlagen zu führen, die sich davor fürchtet, aus dem Paradies vertrieben zu werden.

Kristine Bilkau, 1974 geboren, war 2008 Finalistin des Literaturwettbewerbs Open Mike in Berlin und 2009 Stipendiatin der Autorenwerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin. 2010 erhielt sie das Stipendium des Künstlerdorfes Schöppingen und 2013 nahm sie an der Bayerischen Akademie des Schreibens des Literaturhauses München teil. Sie arbeitet als Journalistin für Frauen- und Wirtschaftsmagazine und lebt mit ihrer Familie in Hamburg. „Die Glücklichen“ ist ihr erster Roman.

09 Juni 2015

Lesen macht klug und schoen 1177 - Renata Adler - Pechrabenschwarz

Der Sound dieser Autorin machte ihren von der deutschen Kritik gefeierten Erstling "Rennboot" zu der Wiederentdeckung der letzten Jahre und die Autorin Adler zu einem brandneuen Klassiker.

Renata Adler - Pechrabenschwarz 
Roman
Image

Bibliothek Suhrkamp 1490, Gebunden, 228 Seiten

ISBN: 978-3-518-22490-8
D: 19,95 €
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In Pechrabenschwarz erzählt Renata Adler mit kühner Raffinesse von Kate und ihrem Wagnis, sie selbst zu sein. Denn Kate befindet sich in einer Beziehung zu einem verheirateten Mann. Und die Widersprüchlichkeiten häufen sich, im Kopf und anderswo, bis sie die junge Frau zur Flucht aus New York treiben, mitten in die pechrabenschwarze Nacht im irischen Nirgendwo …
Renata Adlers Sound – im selben Moment nüchtern und sublim – ist unverkennbar. Dieser Sound machte ihren von der deutschen Kritik gefeierten Erstling Rennboot zu der Wiederentdeckung der letzten Jahre und Adler zu einem brandneuen Klassiker.
Aus dem Englischen von Helga Huisgen.


Renata Adler, geboren 1938 in Mailand, studierte in Harvard und an der Sorbonne. Sie arbeitete für den New Yorker und die New York Times. Zeit ihres Lebens ist sie eine streitbare Figur des amerikanischen Kulturlebens.
http://de.wikipedia.org/wiki/Renata_Adler


02 Juni 2015

Lesen macht klug und schoen 1176 - Lizzie Doron - Who the Fuck is Kafka?

Hass ist ein Gefühl, aber Frieden ist eine Entscheidung
Lizzie Doron - Who the Fuck is Kafka?
Roman

Lizzie Doron: „Who the Fuck Is Kafka“. Roman. Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2015. 256 S., br., 14,90 €.

dtv, München 2015
ISBN 9783423260473
Broschiert, 256 Seiten,
14,90 EUR
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Zuerst: Ein Hotel in Rom. Eine israelischpalästinensische Konferenz: Aber ist der Mann, der mit Lizzie auf dem Podium sitzt, nicht vielleicht doch ein arabischer Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürtel? Nein, Nadim pflegt nur seine Reiseunterlagen mit schwarzem Klebeband am Hosenbund zu befestigen, und dafür gibt es Gründe ...

Dann: High Heels in Ost-Jerusalem? Ein Palästinenser im vornehmen Tel Aviver Apartmentgebäude? Von Anfang an ist es eine wechselvolle Freundschaft, die sich zwischen der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron und dem arabisch-palästinensischen Journalisten Nadim entwickelt, begleitet von Vorurteilen und Unverständnis. Es gibt Grenzen der Verständigung. Lizzie hat den Holocaust im Gepäck, Nadim die Nakba - die große Katastrophe -, wie die Palästinenser die Folgen des 48er-Krieges nennen. Sie begreifen, dass sie dieselbe Irrenanstalt bewohnen, nur in verschiedenen geschlossenen Abteilungen. Nadims Frau ist aus Gaza, hat aber keinen Ort, an dem sie bleiben kann ...


Lizzie Doron, geboren 1953 in Tel Aviv, studierte Linguistik, bevor sie Schriftstellerin wurde. Ihr erster Roman ›Ruhige Zeiten‹ wurde mit dem von Yad Vashem vergebenen Buchman Preis ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Jeannette Schocken Preis. In der Begründung der Jury heißt es: »Lizzie Doron schreibt über Menschen, die von ›dort‹ kommen, die den Holocaust überlebten und nun zu leben versuchen. In Israel. Fremd, schweigend, versehrt - und stets ihre Würde wahrend. Mit großer Behutsamkeit nähert die Autorin sich ihren Figuren und mit großem Respekt wahrt sie Distanz.«