19 September 2016

Lesen macht klug und schoen 1239 - Hilary Mantel - Jeder Tag ist Muttertag

Mit grimmiger Wärme schildert Mantel ein Milieu, das in seiner Erstarrung keine Wünsche duldet und keine Sehnsucht nach Aufbruch. 

Hilary Mantel - Jeder Tag ist Muttertag
Roman




















DuMont Verlag, Köln 2016
ISBN 9783832198237
Gebunden, 256 Seiten,
22,99 EUR
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Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. Längst haben es die Nachbarn aufgegeben, mit Evelyn und Muriel Axon Kontakt zu pflegen. Das ist Evelyn, die früher gelegentlich als Medium arbeitete und sich von Geistern verfolgt fühlt, nur recht. Zusammen mit ihrer Tochter verbarrikadiert sie sich in ihrem Haus, das mehr und mehr verfällt. Mit den Sozialarbeitern, die ihre geistig behinderte Tochter fördern wollen, wird sie schnell fertig. Aber wie soll sie mit Muriels Schwangerschaft und dem Kind, wenn es denn mal da ist, umgehen? Isabel Field ist die neueste Sozialarbeiterin, die den Widerstand der Axon-Damen brechen will. Sie ist ähnlich verbissen und starrköpfig wie Evelyn. Und hat ebenso viele Probleme: einen sexuell sehr aktiven Vater, der seine Eroberungen in den Waschsalons der Kleinstadt macht, und einen schwärmerischen, aber angstgetriebenen Liebhaber, Colin Sydney, der Abendklassen besucht, um seiner dominanten Frau zu entkommen. Wäre da noch Muriel. Sie scheint ganz offensichtlich ein eigenes Leben zu haben, von dem weder ihre Mutter noch die Sozialarbeiter etwas ahnen. Und man fragt sich, ob Muriel wirklich so behindert ist, wie alle glauben.

Hilary Mantel wurde 1952 in Glossop, England, geboren. Nach dem Jura-Studium in London arbeitete sie als Sozialarbeiterin. Sie lebte fünf Jahre lang in Botswana und vier Jahre in Saudi-Arabien. Für den Roman ?Wölfe? wurde sie 2009 mit dem Booker-Preis, dem wichtigsten britischen Literaturpreis, ausgezeichnet.


Presse:

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 18.06.2016
Hilary Mantels 1985 im Original erschienener Debütroman wird deprimieren, warnt Richard Kämmerlings vor. Belohnt werden Leser mit starken Nerven in jedem Fall aber mit Erkenntnis, fährt der Kritiker fort, der hier Schreckliches aus dem Alltag einer Sozialarbeiterin liest: Mit einigem Sarkasmus beschreibe Mantel das Versagen der Behörden im Falle einer geistig behinderten schwangeren Frau, die mit ihr schwer traumatisierten und sadistischen Mutter zusammenlebt. Allein wie die Autorin zwischen den Innenperspektiven von Mutter und Tochter wechselt, lässt den Rezensenten mit einiger Bewunderung an Elias Canetti oder Iris Murdoch denken. Nicht zuletzt lobt er Mantels "bitterbösen" Humor und attestiert ihr ein feines Gespür für "Rasierklingenschärfe in banalsten Bemerkungen".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.06.2016
Petra Pluwatsch kennt Hilary Mantel vor allem als Verfasserin opulenter historischer Romane. Dass die Autorin auch die Gegenwart treffend zu erfassen vermag, beweist sie der Rezensentin mit diesem Frühwerk von 1985. Die Enge der 70er Jahre wird für Pluwatsch sofort spürbar, wenn Mantel von zwei abgeschottet und verwahrlost lebenden Frauen erzählt, über die sich die Nachbarn das Maul zerreißen. Dass es im Haus von Mutter und Tochter tatsächlich Gespenster gibt, wie es heißt, möchte Pluwatsch nicht ausschließen. Bitterböse, meint sie, ist zudem das Bild der Familie, das die Autorin zeichnet. Spaß hat die Rezensentin dennoch. Dafür sorgen Mantels Stil und Sprache und die Leerstellen im Text, die Pluwatsch nach Belieben selber füllen darf.

»Ein rasanter Cocktail aus Grauen und wilder Schadenfreude« THE NEW YORK TIMES
Längst haben es die Nachbarn aufgegeben, mit Evelyn und Muriel Axon Kontakt zu pflegen. Das ist Evelyn, die früher gelegentlich als Medium arbeitete und sich von Geistern verfolgt fühlt, nur recht. Zusammen mit ihrer Tochter verbarrikadiert sie sich in ihrem Haus, das mehr und mehr verfällt. Mit den Sozialarbeitern, die ihre geistig behinderte Tochter fördern wollen, wird sie schnell fertig. Aber wie soll sie mit Muriels Schwangerschaft und dem Kind, wenn es denn mal da ist, umgehen?
Isabel Field ist die neueste Sozialarbeiterin, die den Widerstand der Axon-Damen brechen will. Sie ist ähnlich verbissen und starrköpfig wie Evelyn. Und hat ebenso viele Probleme: einen sexuell sehr aktiven Vater, der seine Eroberungen in den Waschsalons der Kleinstadt macht, und einen schwärmerischen, aber angstgetriebenen Liebhaber, Colin Sydney, der Abendklassen besucht, um seiner dominanten Frau zu entkommen.
Wäre da noch Muriel. Sie scheint ganz offensichtlich ein eigenes Leben zu haben, von dem weder ihre Mutter noch die Sozialarbeiter etwas ahnen. Und man fragt sich, ob Muriel wirklich so behindert ist, wie alle glauben.

Hilary Mantels Debütroman erscheint nun erstmals auf Deutsch und beweist, dass die für ihre Tudor-Romane ›Wölfe‹ und ›Falken‹ preisgekrönte und in den Adelsstand erhobene britische Autorin schon 1986 eine überaus scharfsinnige Beobachterin des Zwischenmenschlichen war. Diesem Anfang wohnt in der Tat ein Zauber inne.«
KULTURNEWS

»Hilary Mantel erzählt […] mit großer Lust, mit viel Boshaftigkeit. Beim Lesen muss man immer wieder laut lachen und das Lachen bleibt einem im Halse stecken.«
Sandra Kegel, 3SAT KULTURZEIT

»Wut ist die Dauergefühlslage der Charaktere in jeder Tag ist Muttertag. Wut über das verpasste Leben. […] Jeder Tag ist Muttertag ist eine kurze, rasante und psychologisch ausgefeilte Geschichte über die frustrierte Sehnsucht nach Leben. Herrlich fies, erstaunlich spannend und voll teuflischen Humors.«
Brigitte Neumann, BAYERN2 DIWAN

»Ungelogen, auf jeder der 256 Seiten hält man inne und bewundert, wie Mantel die Tragikomik des ganz normal beschissenen Familienalltags seziert.«
Anne Haeming, SPIEGEL ONLINE

»Mantels Komik ist eher bitterböse. Sie verfügt über ein hochfeines Sensorium für Rasierklingenschärfe in banalsten Bemerkungen.«
Richard Kämmerlings, LITERARISCHE WELT

»Mit grimmiger Wärme schildert Mantel ein Milieu, das in seiner Erstarrung keine Wünsche duldet und keine Sehnsucht nach Aufbruch. Das kommt einem auch fast 30 Jahre, nachdem es geschrieben wurde, ziemlich zeitgemäß vor. Auch Mantels Talent für Dialoge wird in diesem ersten Roman sichtbar. […] Es macht Spaß, das Werk dieser Schriftstellerin kreuz und quer zu erkunden, Hinweise darauf zu finden, wie sich ihr Stil formte, das Nebeneinander von nüchternen, reportierenden Sätzen und spirituell aufgeladenen Passagen, zu erkennen, wie sie schon früh mit ungewöhnlichen Blickwinkeln arbeitete und mit unvermittelten Wendungen im Handlungsverlauf.«
Claudia Voigt, LITERATUR SPIEGEL

»Mantels Debüt […] erzählt mit subtilem Humor von seelischer Grausamkeit und der Unfähigkeit, sich aus der Tristesse eines verkorksten Lebens zu befreien.«
Judith Liere, STERN

»Diese Mischung aus Spookyness und sozialem Realismus, das ist schon ziemlich großartig.«
Ina Hartwig, 3SAT BUCHZEIT

»Eine bitterböse schwarze Komödie.«
ALLEGRA



»Superstar der Literatur«
Thomas Schindler, ARD MOMA

»Hilary Mantel entwirft mit ›Jeder Tag ist Muttertag‹ das spannungsgeladene Psychodrama einer symbiotischen Mutter-Tochter-Beziehung.«
3SAT

»Ein Knüller.«
Ronald Pohl, DER STANDARD



»Hilary Mantel ist heute eine der wichtigsten Stimmen in der englischsprachigen Literatur, nach und nach erscheinen ihre Bücher nun auch auf Deutsch. Ihr erster Roman zeigt eine Qualität, die sich durch viele Werke von Hilary Mantel zieht: ein leiser, in aller Ruhe ausgespielter, durchdringend böser Humor.«
Frank Meyer, DEUTSCHLANDRADIO KULTUR

»Richtig gut, weil auch richtig schräg. […] Bitterböse aber beißend komische Geschichte. Man sieht mit stillem Vergnügen, wie alles nur noch schlimmer wird.«
Christine Westermann, WDR 2 BÜCHER

»Hilary Mantel ist eine scharfsinnige Beobachterin des ganz gewöhnlichen zwischenmenschlichen Elends […] Ein kleines Meisterstückchen.«
Ruth Fühner, HR2 KULTUR

»Was Hilary Mantel […] kann, ist wirklich, diesen genauen, scharfen Blick einzusetzen.«
Rainer Moritz, NDR KULTUR GEMISCHTES DOPPEL

»Faszinierende Düsternis«
Hans-Dieter Fronz, MANNHEIMER MORGEN

»Mantels Debüt steckt voller Überraschungen. Es ist vollkommen trostlos und: durch und durch brillant.«
Silke Hellwig, WESER KURIER

»Am Ende ist es so wie im echten Leben: Nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Das Lachen bleibt einem oft im Halse stecken.«
Simone Hoepke, KURIER

»Gruselig, böse, gnadenlos. […] Bei Hilary Mantel gibt es keine Küchenpsychologie, keine krampfhaften Erklärungen, die Kälte in der Analyse der menschlichen Beziehungen, das Böse der Charaktere, sie werden bis zum beinahe unerträglichen Ende durchgehalten.«
Britta Bode, BERLINER MORGENPOST

»Hilary Mantel hat einen tiefschwarzen Humor, gespeist aus einem schrägen, manchmal bösen Blick auf die so genannte Alltags-Normalität und einem wachen Sinn für das Unheimliche und Abgründige, das dahinter rumort.«
Sigrid Löffler, RADIO BREMEN

»Bitterböse ist das Bild, das Hilary Mantel von dem Beziehungsgeflecht Familie zeichnet. Das zu lesen macht durchaus Spaß, zumal die Autorin eine fabelhafte Stilistin ist, die mit Sprache umzugehen weiß wie ein Koch mit seinen Messern.«
Petra Pluwatsch, BÜCHER MAGAZIN (KSTA)

»Hilary Mantels Debütroman erscheint nun erstmals auf Deutsch und beweist, dass die für ihre Tudor-Romane ›Wölfe‹ und ›Falken‹ preisgekrönte und in den Adelsstand erhobene britische Autorin schon 1986 eine überaus scharfsinnige Beobachterin des Zwischenmenschlichen war. Diesem Anfang wohnt in der Tat ein Zauber inne.«
KULTURNEWS

»Hilary Mantel erzählt […] mit großer Lust, mit viel Boshaftigkeit. Beim Lesen muss man immer wieder laut lachen und das Lachen bleibt einem im Halse stecken.«
Sandra Kegel, 3SAT KULTURZEIT

»Wut ist die Dauergefühlslage der Charaktere in jeder Tag ist Muttertag. Wut über das verpasste Leben. […] Jeder Tag ist Muttertag ist eine kurze, rasante und psychologisch ausgefeilte Geschichte über die frustrierte Sehnsucht nach Leben. Herrlich fies, erstaunlich spannend und voll teuflischen Humors.«
Brigitte Neumann, BAYERN2 DIWAN

»Ungelogen, auf jeder der 256 Seiten hält man inne und bewundert, wie Mantel die Tragikomik des ganz normal beschissenen Familienalltags seziert.«
Anne Haeming, SPIEGEL ONLINE

»Mantels Komik ist eher bitterböse. Sie verfügt über ein hochfeines Sensorium für Rasierklingenschärfe in banalsten Bemerkungen.«
Richard Kämmerlings, LITERARISCHE WELT

»Mit grimmiger Wärme schildert Mantel ein Milieu, das in seiner Erstarrung keine Wünsche duldet und keine Sehnsucht nach Aufbruch. Das kommt einem auch fast 30 Jahre, nachdem es geschrieben wurde,


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