25 November 2014

Lesen macht klug und schoen 1148 - Verena Güntner - Es bringen

Die rasante Geschichte von einem, der hart werden und zart bleiben will
Verena Güntner - Es bringen
Roman
Es bringen


Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2014
ISBN 9783462046922
Gebunden, 256 Seiten,
18,95 EUR
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Luis ist sechzehn und kein schmächiger Zauderer, kein pickliger Pubertierender: Er ist ein Bringer. Er ist der Trainer und er ist die Mannschaft, das ist sein Motto, und er trainiert jeden Tag. Gerade erst hat er die Höhenangst besiegt, nach jahrelangem Üben auf dem Balkon der Siedlungswohnung, in der er mit seiner Mutter wohnt – 15. Stock, nichts für Anfänger.
Bei den Girls gibt’s nichts mehr zu trainieren, bei den Fickwetten, die er mit den Jungs seiner Gang abschließt, gewinnt er fast immer. Nur mit Jenny vögelt er am liebsten privat, sie ist eine von den Guten. Manchmal besucht er Nutella, das Pony vom alten Autoschrauber Jablonski, aber heimlich. Das beste Mädchen allerdings ist Luis‘ Mutter, Ma, sie ist die Frau aller Frauen und hat die gleiche 
Zahnlücke wie er. Und dann ist da noch Milan, Luis‘ bester Freund, der ist der Chef der Gang und hat immer das letzte Wort, wenn’s um Aktionen geht. Für Milan würde Luis fast alles machen. 
Luis hat sein Leben also fest im Griff, denn er hat einen Plan – bis er eines Tages auf die harte Tour lernen muss, dass nicht mal der größte Bringer Kontrolle hat, wenn die Welt aus den Fugen gerät. Und während ihm nach und nach alles entgleitet, erkennt er, dass man manche Dinge loslassen muss, um an sich selbst festhalten zu können …
Schonungslos und erschütternd, leichtfüßig und heiter erzählt Güntner von der Haltlosigkeit des Erwachsenwerdens und von der größten Kunst überhaupt: dem Besiegen der eigenen Ängste.

Verena Güntner, 1978 in Ulm geboren, studierte Schauspiel an der Universität Mozarteum in Salzburg. Vier Jahre lang war sie festes Ensemblemitglied am Bremer Theater, seit 2007 ist sie als freischaffende Schauspielerin regelmäßig auf den Bühnen des Staatstheaters Wiesbaden und des Theaters Bonn zu sehen.
2012 erreichte sei mit einem Auszug aus dem Roman Es bringen die Finalrunde beim OpenMike in Berlin, 2013 machte sie den dritten Platz beim MDR-Literaturpreis und im selben Jahr gewann sie im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs den renommierten Kelag-Preis. Verena Güntner lebt in Berlin, Es bringen ist ihr erster Roman.



Presse:





»Ein schneller, harter, authentischer Debütroman.«
NEON

»Unbedingt lesen!«
Literaturclub SRF Kultur

»Herausgekommen ist eine urbane Abenteuergeschichte voller Gefühl und Härte. Cool geschrieben, zwischen Straßenjargon und Sprachkunst. Mit Tiefgang und Gesellschaftskritik, aber ohne erhobenen Zeigefinger.«
KUNSCHT! SWR Fernsehen

»Verena Güntner hat es gebracht. Ein Romandebüt voll auf die Zwölf.«
KUNSCHT! SWR Fernsehen

»Verena Güntners Kunst, den Ton des sechzehnjährigen Luis und seiner Freunde perfekt wiederzugeben und einige großartige grammatische Herrlichkeiten hinzuzudramatisieren, ist beeindruckend.«
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»[...] es ist beruhigend, dass noch ein paar Literaturpreise übrig sind, mit denen man Verena Güntner auszeichnen kann.«
Kulturnews

»Verena Güntner porträtiert mit feiner Beobachtungsgabe Jugendliche, wie sie jeder Leser tagtäglich an einschlägigen Treffpunkten wie Bushaltestellen oder Tankstellen beobachten kann.«
literaturmarkt.info

»Ein beeindruckender Text, der seiner ästhetischen Idee konsequent folgt.«
SWR2 Forum Buch

»Verena Güntner hält die Rollenprosa ihres Ich-Erzählers bewundernswert konsequent durch. [...] das reißt mit und berührt.«
NDR Kultur

»[...] einer der wichtigsten Romane dieses Herbstes [...].«
kulturnews.de

»Trotz aller Krassheit ist es ein erstaunlich wenig grelles Buch geworden, das mitreißt und berührt.«
NDR Kultur - Buch - Tipps

»[...] ein gelungenes Debüt.«
Morgenmagazin

»Einfühlsam, aber schonungslos direkt [...]. Da, wo andere Distanz einnehmen und aus der Ferne berichten, geht Verena Güntner noch näher heran.«
Spiegel Online

» Es bringen erzählt einen dieser Sommer, von denen es in einem Leben nur zwei oder drei gibt und in denen man lebendiger ist, als man je wieder sein wird, weil alles sich verändert.«
Bücher Magazin

» Es bringen hat durchaus das Potenzial zu einer härteren Variante von Wolfgang Herrndorfs Tschick und hebt sich von vielen anderen Adoleszenzgeschichten schon dadurch ab, dass hier keine persönliche Leidensgeschichte erzählt wird.«
Die Welt

» Es bringen und Tigermilch sind die verwahrlosten Geschwister einer neuen, krass realistischen Underdog-Literatur, in denen Hochhäuser kein bisschen cool – sondern einfach nur deprimierend sind.«
EinsLive


Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.10.2014:
Rezensentin Roswitha Budeus-Budde zeigt sich wenig überzeugt von Verena Güntners neuem Roman "Es bringen". Allzu viel "prolliges" Machogehabe von Besäufnissen und "Fickwetten" liest die Kritikerin hier, und bedauert, dass auch die von der Autorin zu weiten Teilen entsprechend gestaltete Sprache leider kaum Raum für sinnvolle Dialoge und Figurenentwicklung lässt. Auch der Handlung kann Budeus-Budde bald nicht mehr viel abgewinnen, zu durcheinander gerät ihr die in einen Psychokrimi mündende Geschichte, zu vorhersehbar das klassische Coming-of-age-Ende. In den Passagen allerdings, in denen Güntner tieferen Einblick in die Gefühlswelt und Kindheitsgeschichte des Protagonisten gewährt, entdeckt die Kritikerin das Erzähltalent der Autorin wieder.


Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2014
Sabine Doering hofft schon auf das nächste Buch von Verena Güntner, so sehr hat ihr der Roman gefallen. Güntners Gespür für fremde Lebenswelten in der Hochhaussiedlung hält sie für stark, ebenso ihre Einfühlung in die Psyche eines 16-Jährigen, der sich mit Taschengelderpressung und Fickwetten rumschlagen muss. Das derbe Mit- und Gegeneinander und das Halten auf Fairness unter den Jugendlichen vermag die Autorin laut Doering ohne Besserwisserei und Sozialverkitschung zu vermitteln. Und was der Roman an Handlung so rüberbringt, hat laut Rezensentin das Zeug zum ganz großen Drama.


Rezensionsnotiz zu Die Welt, 13.09.2014
Jan Küveler kann seine Sympathie für die Autorin und ihren Text nicht verbergen. Dass Verena Güntner eigentlich Schauspielerin ist, neuerdings in Schöneberg wohnt und Pizza Mozzarella mag, erfahren wir bei ihm, aber auch, wie krass Güntners Roman über den Alltag eines Jugendlichen irgendwann in den 90ern ist. Es geht ums Ficken und Saufen, erklärt Küveler den Text, allerdings auf Schulhofniveau, denn Luis ist erst 16. Die besondere Leistung der Autorin besteht für den Rezensenten in der Einfühlung in die Figur. Schließlich sei Güntner ja so ziemlich das Gegenteil von Luis, meint Küveler.


"Zwischen Saufgelagen und "Fickwetten" versucht Luis, sich selbst zu finden. Die Autorin Verena Güntner beschreibt in ihrem Debüt "Es bringen" die Zerrissenheit eines 16-Jährigen, der daran scheitert, kein Bringer zu sein."

02.11.2014 - 08:00 UHR  Der Sonntag mit: Verena Güntner
Text: erik-brandt-hoege - Bilder: oH
Kein Tag in der Woche ist so frei wie der Sonntag. Für jetzt.de dokumentieren deshalb interessante Menschen diesen Tag in Bildern. Diesmal: Autorin Verena Güntner.

Zitat zum Buch:
So erkläre ich meinen Job meiner Oma: Ich schreibe Bücher. 
Mein liebster Wochentag: Samstag, weil ich gerne Ausflüge mache. 
Aktuelles Projekt: "Es bringen", mein im August erschienener Debütroman, mit dem ich zur Zeit unterwegs bin.
Verena Güntner 


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