31 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 673 - Helene Bessette - Ist Ihnen nicht kalt

»Lesen Sie Hélène Bessette!«  Marguerite Duras

Helene Bessette - Ist Ihnen nicht kalt
Roman

Cover: Ist ihnen nicht kalt

Secession Verlag, Zürich 2012
ISBN-13 9783905951097
21,95 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

Die Ausgangssituation: eine Frau verlässt ihren Mann. 
Sie, Dora, ist in die Schweiz gefahren, auf Kur, und kommt nicht zurück. 
Er ist Pfarrer, es sind die Worte der Liebe, die er seiner Gemeinde predigt, er, dem die eigene Liebe den Rücken gekehrt hat. 
Jetzt schreibt er ihr Briefe, morgens, wenn es graut, abends, wenn es dämmert, nachts, wenn es dunkel ist: er fleht, beschimpft, er räsoniert, er zerstört, er droht, er fleht, er skizziert das Bild seiner eigenen Zerrissenheit - und sie, antwortet sie? 
Ihre Briefe bleiben uns vorenthalten, wir erahnen sie nur aus der kaum objektiven Sicht des Mannes: zwangsläufig Opfer, zwangsläufig schuldig. Aber auch erschreckend ungebunden, unbestechlich, unbeugsam: 
eine freie Frau, die sich jeder Konvention entzieht.Bessette gelingt es in der für sie typischen Schärfe und genauen Handhabe der Sprache die Tragödie eines Bruches zu skizzieren und mit ihr die Komplexität der darin gebundenen Gefühle.
Aus dem Französischen von Christian Ruzicska.

30 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 672 - Annika Reich - 34 Meter über dem Meer


"Ein zartes, sanftes Buch ... Es erzählt ganz sachte vom Leben."
Annika Reich - 34 Meter über dem Meer
Roman 



















Hanser Verlag
ISBN 978-3-446-23863-3
18.90 €
hier bestellen


Ella und Horowitz könnten nicht unterschiedlicher sein: Ella, jung und verträumt, beginnt gerade ihren ersten Job bei einem Radiosender und hat sich zum ersten Mal verliebt - in Paul. Horowitz, alt und schrullig, ist gescheiterter Meeresforscher. Doch eines verbindet die beiden: Sie wünschen sich ein anderes Leben. Über eine merkwürdige Annonce treffen sie aufeinander: 
"6-Zimmer-Wohnung in Berlin-Charlottenburg zu tauschen gegen 2/3-Zimmer." 
Ella geht sofort auf das Angebot ein, und zögerlich beginnt sie, Paul in ihre Nähe zu lassen. 
Annika Reich erzählt mit Witz und Melancholie, mit Intelligenz und Intensität von der Unmöglichkeit, ein authentisches Leben zu führen.
















Annika Reich wurde 1973 in München geboren und lebt heute in Berlin. Sie arbeitet als Lehrbeauftragte und als Mitarbeiterin der Malerin Katharina Grosse. Sie veröffentlichte diverse kulturwissenschaftliche Essays. Seit 2010 schreibt sie regelmäßig als Fernschreiberin für den Zündfunk auf Bayern 2 und tritt im Kultursalon „Geschlossene Gesellschaft“ in der Volksbühne auf. 2003 erschien die Erzählung Teflon. 2010 folgte bei Hanser der Roman Durch den Wind.



Pressestimmen:


"Mit viel Witz geschrieben, manchmal fast schrullig, eigensinnig und immer ein bisschen melancholisch. Ein Roman, so leicht wie ein Soufflé." Christine Westermann, WDR 2, 20.01.12

"Ein zartes, sanftes Buch ... Es erzählt ganz sachte vom Leben." Christine Westermann, WDR 2, 20.01.12


"Annika Reich erzählt eine ebenso melancholische wie amüsante, geschickt ineinander verwobene Geschichte über zwei Menschen, die vor dem weglaufen, was ihnen am wichtigsten ist." Gabriela Seidel-Hollaender, UniSpiegel, 01/2012

"Wunderbar poetisch!" Freundin, 22.02.12

"Reichs Zweitling ist eine leichte, dennoch intelligente Erzählung über die Freuden, Verantwortung zu übernehmen und für andere Menschen da zu sein. Von liebenswerten Figuren bevölkert, fordert der Roman seine Leser auf, die Welt vor den eigenen Augen zu entdecken. Ob in Berlin-Mitte, in Charlottenburg oder anderswo." Simon Broll, Spiegel online, 23.04.2012



Annika Reich ist eine begabte Schriftstellerin. Die Generationsliteratur einmal zugestanden und respektiert - sie beherrscht technisch alle üblichen Register des Erzählens. Das Buch funktioniert als Anregung zum Nachdenken im intellektuellen Horizont der Frauenzeitschriften - zu mehr reicht es selten in "Durch den Wind". Das ist traurig, weil die Autorin eine respektable Disziplin im Anlegen von Handlungsverläufen hat. Aber diese Art "Generationsliteratur" wird leider zuletzt schnell wieder beiseitegelegt. Besprochen von Marius Meller dradio.de



Fazit: Ella und Horowitz, unvergesslich einzigartig!
Welch eine Geschichte, ich liebe dieses Buch, es ist schräg, anders, es ist einzigartig! Horowitz und Ella sind einzigartige und unvergessliche Protagonisten mit einem wahrlich ungewöhnlichen Leben, bloss schade ist ihre Geschichte nicht viel länger! Die unzähligen Varianten, welche uns das Leben bereithalten würde, und erfrischende andere Wege, welche man nur zu betreten braucht, dies ist eine der wertvollen Botschaften dieses wunderbaren Romans. Lesefieber.ch 


Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.06.2012
Entzücken lassen hat sich Beatrice Eichmann-Leutenegger von Fantasiereichtum und Charme in Annika Reichs Roman "34 Meter über dem Meer". Die Figuren in Reichs Roman eint der dringende Wunsch, aus dem bisherigen Leben auszubrechen und Träume zu verwirklichen, erklärt die Rezensentin, die sich insbesondere in die Figur des alten Horowitz, in der Wissenschaft wie in der Liebe bislang gescheiterter Meeresforscher, verliebt hat. Auch wenn es in den Geschichten ihrer Protagonisten nicht immer psychologisch plausibel zugeht, manches etwas konstruiert wirkt und die Autorin auch durchaus kitschige Fügungen zulässt. Nur zu bereitwillig ist Eichmann-Leutenegger ihr auf den verschlungenen Wegen ihre Figuren gefolgt, und sie stimmt Reich auch aus vollem Herzen zu, dass das Leben Geschichten einfach nötig hat, um es zu "überstehen".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2012
Könnte man Annika Reichs neuen Berlin-Roman "34 Meter über dem Meer" schlichtweg als "Wohlfühlliteratur" abtun, hätte Rezensent Oliver Jungen eigentlich nicht allzu viel auszusetzen. Vergnügt begleitet der Kritiker zunächst Reichs "niedlich verpeilte", mal zaghafte, mal ausgelassene "Holly Golightly"-Reinkarnation Ella Rot durch ihr abenteuerliches Leben in Berlin, das ihn meist allerdings mehr an französische Filme à la "Die fabelhafte Welt der Amelie" erinnert. Auch Ellas Begegnungen mit diversen kuriosen Gestalten und Reichs Idee, immer wieder das Meer als unendlichen Freiheitsraum in dem "betörend sinnlichen" Roman auftreten zu lassen, findet der Rezensent durchaus "charmant". Dass Reich allerdings die Figur des Horowitz, einem Geheimwissenschaftler und gescheiterten Genie, der auf der Suche nach der Weltformel ist, auftreten lässt und sich so bemüht, ihrem Roman den Anstrich von Intellektualität zu verleihen, erscheint Jungen einfach albern. Nach der Lektüre von all der "Wissenschafts-Clownerie" geht dem Rezensenten auch der anfängliche Zauber verloren.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.03.2012
Kristina Maidt-Zinke ist geradezu froh, dass Annika Reich ihrer Heldin Ella, Radiojournalistin und Bewohnerin eines Mitte-Apartments in Berlin, den Meeresforscher Horowitz an die Seite gestellt hat, denn eine Szenefrau von ihrem Schlag ist für einen Roman dann doch nicht ausreichend, meint sie. Neigt die Autorin in den Passagen über "Metropolen-Probleme" zur Biederkeit, genießt die Rezensentin insbesondere die Teile der Geschichte, in denen der lebenskluge und vielleicht auch ein bisschen sonderliche Horowitz, der übrigens selbst nie bis zum Meer kam, seine Auftritte hat. Wenn dieser sich mit der Heldin auf einen Wohnungstausch einlässt, hätte sich Maidt-Zinke allerdings gewünscht, dessen museale, nach Art der Belle Epoque vollgestopfte Wohnung näher beschrieben zu bekommen, statt Ella beim Weintrinken oder bei "Degeto-Dialogen" mit ihrer älteren Schwester zuzusehen. Die Rezensentin spürt den Willen Reichs zur Leichtigkeit und Lockerheit, vermisst dabei aber auch ein wenig den Biss in diesem Roman, der für ihren Geschmack dann doch zu nett und putzig geraten ist, um wirklich zu überzeugen.



Zitat: "Ich weiß, wie du riechen würdest, ich weiß, wie du laufen würdest, ich weiß, wie du mich küssen würdest, wie du schauen würdest, ich weiß einfach wie wir hier nebeneinander durch die Straßen gehen würden, wenn du jetzt hier wärst."


Manchmal erfinde ich Figuren, die Dinge ausprobieren, die ich auch gerne ausprobieren würde... 

Weitere Literatur der Autorin bei Lillemors:


Reich, Annika
Teflon
Erzählung
 
Annika Reich beschreibt Irrungen und Wirrungen zweier Mädchen auf der Suche nach dem eigenen Körper, nach der Sexualität,...  
Suhrkamp
6,50 €
Reich, Annika
Vier Freundinnen in Berlin auf der Suche nach der Liebe und dem richtigen Leben. Jetzt, wo sie doch schon Mitte dreißig sind,...  
Hanser
19,90 €



29 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 671 - Nina Bußmann - Große Ferien


Mit unheimlicher Präzision zieht Nina Bußmann uns hinein in ein Indizienspiel von parabolischer Gestalt. Während wir noch Opfer von Tätern zu unterscheiden suchen, drängt es uns unaufhaltsam hin zu jenem Moment, in dem ein Mann alles auf eine Karte setzt.


Nina Bußmann - Große Ferien
Roman


















Suhrkamp Verlag, Berlin 2012
ISBN-13 9783518422786
17,95 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)



Bereits seit Monaten unterrichtet Schramm nicht mehr; etwas soll vorgefallen sein zwischen ihm und einem Schüler. Die Kollegen haben es schon immer gewsst, hinter seinem Rücken zerrissen sie sich über ihn, der immer korrekt war, die Mäuler. Und in der Tat, Schramm war porös geworden über die Zeit mit dem Jungen, der ihm in seiner Radikalität gegen sich selbst so ähnlich schien, und plötzlich hörte Schramm ein "wir" und war wie verzaubert, vollkommen ungeschützt in einem Moment, und dann.. 
Zeit hat er jetzt genug, sollte man meinen, aber die Sache ist längst nicht ausgestanden. 
Und so wendet Schramm sich widerwillig an den einzigen Menschen, den er noch hat, seinen Bruder. 
Vielleicht kann dieser ihm helfen herauszufinden, wie eins zum andern kam, wer hier wen in der Hand hatte, wie die Dinge sich so gegen Schramm verschwören konnten.
Mit unheimlicher Präzision zieht Nina Bußmann uns hinein in ein Indizienspiel von parabolischer Gestalt. Während wir noch Opfer von Tätern zu unterscheiden suchen, drängt es uns unaufhaltsam hin zu jenem Moment, in dem ein Mann alles auf eine Karte setzt.

28 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 670 - Festner / Raabe - Spaziergänge durch das München berühmter Frauen


»Ein 'weiblicher' Stadtführer.« SZ
Katharina Festner / Christiane Raabe - Spaziergänge durch das München berühmter Frauen



Arche Verlag
ISBN-13: 978-3-7160-3604-4
EUR 14,80
hier bestellen  (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


Sieben Spaziergänge zu den Wohnungen, Ateliers, Gartenhäusern und Salons von Münchens berühmten Frauen. Die lebendige und vielbeachtete Dokumentation weiblicher Prominenz und Präsenz aus fünf Jahrhunderten (1. Aufl. 1996) nun in einer aktualisierten Neuausgabe.


München - die Stadt berühmter Frauen wie Sophie Scholl und Gabriele Münter, Franziska zu Reventlow und Ricarda Huch, Therese Giehse und Lena Christ, Adelaide von Savoyen und Constanze Hallgarten. Schriftstellerinnen und Malerinnen, Schauspielerinnen und Sängerinnen, Politikerinnen und Pazifistinnen haben das Bild von München geprägt, haben hier gelebt, geliebt, gelitten, für sich und andere Freiheiten erkämpft, Verwirrung gestiftet und sind weit über München hinaus bekannt geworden.


Wo auf den Hüten der Männer Gamsbärte wippen und im Oktober die Blicke sich tiefer in Bierhumpen als in Mädchenaugen versenken, haben die Frauen keinen leichten Stand. 

Totgeschlagen hätten die Münchner am liebsten die feurige Lola Montez, 


die das Herz des Königs brach und ihnen wie ein "Teufel ohne Hörner und Schweif" vorkam. 

Lena Christ, Autorin der "Erinnerungen einer Überflüssigen", bat ihren Ex-Gatten um etwas Zyankali und nahm sich auf dem Waldfriedhof das Leben.
Lena Christ (Fotografie, um 1911)

Aus Liebeskummer sprang Franziska von Ickstatt, konsequente Leserin von Goethes "Werther", von der Frauenkirche in den Tod. 



"München mordet uns alle", notierte die "Königin von Wahnmoching", die rast- und zügellose Schriftstellerin Franziska zu Reventlow.

27 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 669 - Herbjoerg Wassmo - Deutschenkind Band 1 Tora-Trilogie


Band 1 der berühmten Tora-Trilogie, die für das kaum zu Ertragende eine großartige Sprache findet.
Herbjoerg Wassmo  - Deutschenkind
Das Haus mit der blinden Glasveranda


Argument Verlag  2012
Die Tora-Trilogie Bd.1
ISBN-13: 9783886194902
EUR 17,90
hier bestellen (Ab 25 Euro ist der Versand kostenfrei)


Nachkriegszeit auf einer kleinen Fischerinsel im Norden Norwegens. Tora wächst mit dem Stigma heran, Kind eines Soldaten der verhassten Besatzungsmacht zu sein. 

Das macht aus ihr praktisch Freiwild :
Die Tora-Trilogie spielt in den 1950er Jahren; Band 1 erzählt vom Heranwachsen auf einer bitterlich armen Fischerinsel vor der nordnorwegischen Küste: 
Die phantasievolle Tora ist das uneheliche Kind einer mittellosen Arbeiterin, geschwängert von einem deutschen Besatzungssoldaten – ein Stigma, das Mutter und Tochter zu Außen seiterinnen macht, denn der kollektive Hass auf die Deutschen ist noch frisch. 
Toras Mutter Ingrid schuftet in Schichtarbeit für die Fischverpackungsfabrik. 
Lebensgefährte Henrik ist ein arbeitsunfähiger Trinker, aber Ingrid ist dankbar, als Deutschenliebchen überhaupt einen Mann zu haben. 
Von Gleichaltrigen drangsaliert, hat die elfjährige Tora nur wenige enge Freundschaften. 
Ihre Tante Rakel, eine selbstbewusste und großherzige Frau voller Humor, unterstützt Tora tatkräftig. Doch Rakels Mann hat sich unabsichtlich Feinde gemacht … 
Dann zieht der taubstumme Frits auf die Insel. Mit ihm gewinnt Tora mehr als einen Freund, auch seine Mutter Randi wird zu einer wichtigen Größe in ihrem Leben. 
Trotz schwerer Themen ist dieser Roman ein echter Page turner – eine mitreißende, wunderschöne und wichtige Lektüre. 
Herbjørg Wassmo schildert einen historischen sozialen Kosmos und zeigt den Alltag eines Kindes an der Schwelle zur jungen Erwachsenen. 
Mit ihrer bildstarken, ungeheuer direkten Erzählsprache zieht sie uns völlig in Toras Welt hinein. 
Das karge Leben auf der Insel, der Alltag zwischen argloser Neugier, Gewalt und Vorurteil –  all das übt einen unwiderstehlichen Sog aus. 
Ein zeitlos großer Roman, für den Herbjørg Wassmo die höchste Auszeichnung des Nordischen Rates erhielt.

26 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 668 - Amélie Nothomb - Den Vater töten


Es gibt viel zu lachen, leise bis schrill, mit und ohne Tränen – das eben ist die Kunst der Amélie Nothomb.


Amélie Nothomb  - Den Vater töten
Roman


















Erschienen in Mai 2012
Diogenes Verlag
ISBN 978-3-257-06818-4
€ 18.90

hier bestellen (Ab 25 Euro ist der Versand kostenfrei)

Aus dem Französischen von Brigitte Große. 
Norman behandelt den jungen Trickkünstler Joe wie einen Sohn. Doch Joe verliebt sich in Normans Frau, die Feuertänzerin Christina. In der Wüste von Nevada kommt es zur offenen Konfrontation – einer muss weichen.
Kein anderer geht so virtuos mit Karten um wie der junge Trickkünstler Joe Whip. 
Der große Magier Norman Terence erkennt das Talent des 15-Jährigen und nimmt ihn nicht nur unter seine Fittiche, sondern auch in sein Haus auf. Doch Undank ist auch der Ziehväter Lohn: Joe verliebt sich in Normans Frau Christina, die als Feuertänzerin zwar täglich mit dem Feuer spielt, die flammende Leidenschaft des Jungen jedoch unterschätzt. 
Am Burning Man Festival in der Wüste von Nevada, an dem sich jedes Jahr Hippies, Künstler und Artisten für sieben wilde Tage und Nächte treffen, will Joe seinen langgehegten Plan in die Tat umsetzen: 
Christina verführen und Norman ausschalten.

25 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 667 - Andrea Holzherr, Isabel Siben - EVE ARNOLD


"Nichts ist so Vergänglich wie der Augenblick und diesen versuche ich festzuhalten."



Andrea Holzherr, Isabel Siben - 


Eine Hommage
Das Buch zur großen Ausstellung der ersten Magnum-Frau
















Schirmer Mosel 

184 Seiten, 120 Tafeln in
Farbe und Duotone
ISBN 978-3-8296-0601-1
Deutsch / Englisch
€ 39.80

hier bestellen (Ab 25 € ist der Versand kostenfrei)


Mit einem Vorwort von  Gina Thomas und Texten  der Photographin



Ausstellung  -  aktuell im
Kunstfoyer der Versicherungskammer Bayern
Maximilianstraße 53, 80530 München
Tel. +49 (0)89 2160 2626  
vom 14. März 2012 bis 03. Juni 2012 -
Mo-So 9-19 Uhr, Eintritt frei




Im April 2012 wäre Eve Arnold, die Anfang des Jahres verstarb, 100 Jahre alt geworden. 
Als Hommage an die Grande Dame des Photojournalismus zeigt das Kunstfoyer der Versicherungskammer Bayern in München nun eine große Retrospektive (bis 3. Juni 2012). 


Es ist die erste Präsentation von Arnolds photographischem Werk nach deren Tod und zudem ihre erste Einzelausstellung in  Deutschland überhaupt. 
Die Ausstellung Eve Arnold: 
Hommage und das begleitende, gleichnamige Schirmer/Mosel-Buch versammeln Arnolds legendäre Starportraits  von 
Marilyn Monroe, Marlene Dietrich, Joan Crawford, Isabella Rossellini und anderen Berühmtheiten aus der Filmszene, aber auch aus dem politischen Leben sowie ihre weltberühmten Bildreportagen und Reisephotographien aus Afghanistan, China und Indien. 

Die erstaunliche Weltkarriere von Eve Arnold (1912 als eines von neun Kindern einer russischen Einwanderer-Familie geboren) begann in den späten 1940er Jahren 
in New York mit einer geschenkten Rolleicord-Kamera, der preiswerten Variante der Rolleiflex. 
Arnold arbeitete zu dieser Zeit in einem Photolabor und nahm an Photokursen teil. 
Als erste weibliche Photographin war sie seit 1951 für die später legendäre Photoagentur Magnum tätig. 
Die unabhängige, nach humanistischen Zielen ausgerichtete Photographen-Vereinigung, 1947 von Robert Capa, Henri Cartier-Bresson und David Seymour in Paris gegründet, war und ist bis heute eine Männer-Domäne. Gerade einmal zehn Frauen sind unter den 82 Photographen, die die Agentur derzeit vertritt. 
Eve Arnold bewies auch für ihr photographisches Sujet 
außergewöhnlichen Mut: mit großem sozialen Engagement widmete sie sich brisanten gesellschaftlichen Themen, wie z.B. Modenschauen im schwarzen Harlem und tauchte ein in völlig fremde Welten in der kommunistischen Sowjetunion, in China oder in verschiedenen muslimischen Ländern. 
Unsere reich bebilderte Monographie zeigt die Essenz aus Arnolds mehr als ein halbes Jahrhundert umfassendem Lebenswerk. 
Die britische Journalistin Gina Thomas hat das einführende Vorwort geschrieben, in dem sie Eve Arnolds besonderes Talent, das Vertrauen der Menschen – ob berühmt oder nicht – zu gewinnen, treffend charakterisiert: 
„Ihr Blick war durchdringend, aber nicht schonungslos, scharfsinnig, aber nie aufdringlich, und sensibel, ohne schmeichlerisch zu sein.“ 
Neben Abschiedsworten von zwei Magnum-Kollegen enthält das Buch zu jedem Bildkapitel wertvolle persönliche Kommentare der Photographin. 
„Die Frische der Bilder zu bewahren“ war ihr selbsternanntes Ziel und zugleich eine stetige Herausforderung – das ihr dies gelungen ist, davon gibt unser Band mit Arnolds vielseitigem, von einer humanen Anschauung getragenem Oeuvre eindrücklich Zeugnis.

24 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 666 - Christa Mulack - Natürlich weiblich

“Patriarchale Politik ist eine Frage der Raumgewinnung, der Raumgestaltung, Raumverwaltung und der Raumverteilung.”
Christa Mulack - Natürlich weiblich
Die Heimatlosigkeit der Frau im Patriarchat


Pomaska-Brand Verlag
ISBN: 978-3-935937-28-3
Preis: 19,80 EUR (D)
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)



Das Konzept der Gleichberechtigung hat vielen Frauen zwar eine gewisse individuelle Freiheit gebracht, aber nur im Rahmen patriarchaler Strukturen. Nach wie vor wird dem Mann in allen Bereichen der Kultur Priorität eingeräumt. Christa Mulack regt eine innerfeministische Diskussion über die Begriffe Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit an, weil sie die tatsächlichen Verhältnisse eher verschleiern als verändern.

Linke Feministinnen leugnen die Geschlechterdifferenz, weil Weiblichkeit und deren biologische Basis lange Nährboden waren für die Frauendiskriminierung. Das Leugnen der biologischen Wirklichkeit führt aber heute zu einer Selbstentfremdung der Frau, zumal die biologische Forschung der jüngsten Zeit beweist, dass das Weibliche von der Natur eindeutig bevorzugt wird und die Frau lebenstüchtiger ist als der Mann. Psychologische Untersuchungen bestätigen die biologischen Fakten.

Ein Hindernis für die Frauenbewegung ist auch die latente Frauenfeindlichkeit selbst bei Frauen, – eine Folge der Überbewertung des Mannes. Frauensolidarität ist nötig. Die Autorin zeigt auf drei Feldern, wo sie konkret werden muss: im Verhältnis der Mütter und Töchter, zwischen Lehrerinnen und Schülerinnen und in der erotischen Orientierung der Frau. Auch für Mädchen ist die Mutter die erste Geliebte, eine einseitige heterosexuelle Orientierung der Frau ist daher psychologisch nicht zu begründen.

17 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 665 - Virginie Despentes - Apokalypse, Baby

»Keine ist so radikal wie Virginie Despentes!« (Der Spiegel)


Virginie Despentes -  Apokalypse, Baby
Roman


Berlin Verlag, Berlin 2012
ISBN-13 9783827010216
19,90 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


Valentine ist verschwunden - doch wer sucht eigentlich ernsthaft nach ihr? Lucy, schlecht bezahlte Privatdetektivin wider Willen, beschließt, für den schwierigen Fall die berühmte Hyäne mit ins Boot zu holen, den gefürchteten Star der Pariser Schnüfflerszene. Die Hyäne hat noch jeden zum Reden gebracht, und so geht die Suche schnell voran und führt die beiden von der noblen Pariser Stadtvilla des Vaters über die Konzerthallen der rechtsextremen Bürgersöhnchen-Boygroup "Panik Im Arsch" und die Vorort-Sozialwohnung der arabischstämmigen Familie bis nach Barcelona. 


Die Hyäne hat noch jeden zum Reden gebracht, und so geht die Suche schnell voran und führt die beiden von der noblen Pariser Stadtvilla des Vaters, eines über das Warten auf den großen Literaturpreis verbitterten Schriftstellers, über die Konzerthallen der rechtsextremen Bürgersöhnchen-Boygroup Panik Im Arsch und die Vorort-Sozialwohnung der arabischstämmigen Familie bis nach Barcelona. Die Spur ist noch heiß, und ganz langsam setzt sich ein Bild von Valentine, ihren Träumen, ihrer Einsamkeit und Verzweiflung zusammen. Doch es ist noch eine andere, gefährliche Macht hinter dem jungen Mädchen her. Und diese ist den beiden Detektivinnen bereits einen Schritt voraus. Virginie Despentes’ neuer Roman ist Sozialsatire, Thriller, Roadmovie und Liebesroman. Zynisch und romantisch, ironisch, spannend und hochexplosiv.


Ganz langsam setzt sich ein Bild von Valentine, ihren Träumen, ihrer Einsamkeit und Verzweiflung zusammen. Doch es ist noch eine andere, gefährliche Macht hinter dem jungen Mädchen her. Und diese ist den beiden Detektivinnen bereits einen Schritt voraus. 
Aus dem Französichen von Barbara Heber-Schärer und Dorit Gesa Engelhardt.

16 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 664 - Heide Göttner-Abendroth - Matriarchale Landschaftsmythologie

mit  Lillemors Literaturliste zum Thema Matriarchat

Heide Göttner-Abendroth -  Matriarchale Landschaftsmythologie
Von Rügen bis zum Berchtesgadener Land




Kohlhammer W. Verlag
Taschenbuch
ISBN: 3170223364
ca. 40 Abbildungen Titel in Neuauflage erwartet.
Voraussichtlich lieferbar Juni 2012
24,00 €
vorauss. Juni 2012
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei) 




In diesem Buch stellt Heide Göttner-Abendroth landschaftsmythologische Forschungen am Beispiel deutscher Landschaften vor. 
Dabei werden materielle Relikte der jungsteinzeitlichen/bronzezeitlichen Kulturschicht analysiert und zu der sie umgebenden Landschaft in Beziehung gesetzt. Erforderlich ist dafür die umfassende Methode einer "geistigen Archäologie", die die Autorin unter jahrelangen intensiven Studien im In- und Ausland entwickelt hat. 


Es werden nicht nur Aussagen aus Archäologie und Geographie, sondern ebenso aus Mythologie, Volkskunde (Folklore und Brauchtum) und Sprachforschung interdisziplinär in einen Zusammenhang gestellt. In diesem Sinne ist die matriarchale Landschaftsmythologie ein Teilbereich der Spurensicherung in Sachen frühhistorischer matriarchaler Kulturen.


Heilige Höhlen, Venusgrotte, Hörselberg in Thüringen

Heide Göttner-Abendroth:
„In matriarchalen Gesellschaften ist die Erde eine Urgöttin, Mutter Erde, die Schöpferin alles Lebendigen. Überall sahen matriarchale Menschen die Züge ihrer Weiblichkeit, in Hügeln, Tälern, Schluchten, Steinen und Gewässern.

Da die Erde jedoch eine große, nicht zu überschauende Göttin ist, nahmen matriarchale Menschen solche landschaftlichen Erscheinungen als Teil für das Ganze und sahen Mutter Erde darin verkörpert. Darauf konnten sie sich bewegen, auch daneben oder darin wohnen und die Erde lokal verehren.


Busenberge, the Paps of Jura, Schottland

Bevorzugt wurden dabei landschaftliche Eigenheiten der Erde mit ausgeprägt weiblichen Zügen, das heißt mit Formen, die symbolisch als weiblich gelesen werden konnten, zum Beispiel ein Tal in Form eines weiblichen Schoßes, zwei gleichförmige Hügel wie zwei Brüste, ein Bergrücken in Gestalt einer liegenden Frau, runde Findlingssteine oder schoßartige Quellsteine, eine halbkreisförmige Schlucht, aus der Quellen entspringen wie das Fruchtwasser aus dem weiblichen Schoß, der V-förmige Zusammenfluss zweier Bäche oder Flüsse, und vieles andere mehr.

Hier zeigte sich die Erde für matriarchale Menschen sinnfällig als Große Frau und Mutter, solche Plätze und Landschaften galten als heilig. Sie wurden zu Kultorten oder sakralen Wohnorten, so dass die Menschen buchstäblich „im Schoß von Mutter Erde“ oder „am Busen der Natur“ ruhen konnten und sich geborgen fühlten.

 Kultstein, Bayerischer Wald

Wenn eine Landschaft mit Berg, Hügeln, Tälern und Schluchten auf diese Weise die Weiblichkeit der Mutter Erde manifestierte, wurde sie zur konkreten Landschaftsgöttin mit konkretem Namen.
Trotz der Vielfalt ihrer landschaftlichen Erscheinungen wusste man jedoch, dass es sich um eine Göttin handelt, um „die Eine mit den tausend Gesichtern“.

 Näpfchenstein und heiliger Berg Similaun im Ötztal
Lokale Mythen betonen dies und benennen die jeweiligen Landschaftsgöttinnen und ihr Tun. Dennoch ist matriarchale Landschaftsmythologie weltweit, es gibt sie überall, wo alte matriarchale Kulturen gesiedelt haben, in Europa wie in China, in Amerika wie in Afrika.

Lokal wird sie durch die ganz konkrete Landschaft, deren Erscheinungen symbolisch gelesen werden und auf die sich lokale Mythen beziehen. Daher wird matriarchale Landschaftsmythologie von Forscher/innen zuerst da betrieben, wo sie selber wohnen.“

15 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 663 - Clarissa Pinkola Estés - Der Tanz der Großen Mutter mit Liste zum Thema Matriarchat und Goettinnen


Clarissa Pinkola Estés  - Der Tanz der Großen Mutter
Von der Jugend des Alters und der Reife der Jugend




Heyne Verlag

Taschenbuch
ISBN: 978-3-453-62042-1
€ 8,99
hier bestellen  (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)


»In der Jugend Reife zeigen und im Alter jung sein«, so lautet die Botschaft von Clarissa Pinkola Estés. Mit magischer und poetischer Sprache lässt die große Geschichtenerzählerin die unbändige Willenskraft und Stärke, die Frauen in reiferen Jahren entwickeln, in Mythen und Legenden lebendig werden.

Es ist nur ein kleines Büchlein, aber das neueste Werk von Clarissa Pinkola Estés begeistert durch die kraftvolle Sprache, in der sie wunderbar Frauengeschichten vor tiefenpsychologischem Hintergrund erzählt ...

Die Ethnologin und Psychoanalytikerin Clarissa Pinkola Estés ist eine begnadete Geschichtenerzählerin. Die Geschichten, die sie am liebsten erzählt, sind Märchen, Mythen und Legenden, die von der unbändigen Kraft weiblicher Urinstinkte handeln. Es sind Erzählungen über die ungezähmte Urfrau, die tief verborgen in der Psyche jeder Frau weiterlebt.


In ihrem neuen Buch lässt Clarissa Pinkola Estés die unbändige Willenskraft und Stärke, die viele Frauen in reiferen Jahren entwickeln, auf wunderbare Weise in Mythen und Legenden lebendig werden. Verwegenheit, Feuer, Selbstbewusstsein und Enthusiasmus - die ganze Fülle des Alters offenbart sich exemplarisch im hemmungslosen Tanz der weisen Frauen, die, einem alten ungarischen Hochzeitsbrauch folgend, den Bräutigam voller Leidenschaft und Temperament herausfordern und seine Vitalität prüfen, bevor sie ihn der Braut überlassen.
Es geht um die Große Mutter, die Großmutter, die „vor allem eine zentrale Aufgabe hat, die beängstigend, wagemutig, anspruchsvoll und beglückend ist: "... das Leben bis zum Äußersten auszuleben ... ganz und gar lebendig zu sein, jeden Tag." Das ist eine sehr erstaunliche Ansicht über das Großmuttersein, über diesen Aspekt der Weisen Frau, der jeder Frau, egal welchen Alters, innewohnt. Und es geht um die Balance zwischen dem ewig jungen Geist und der uralten Seele, die sich gegenseitig fördern und unterstützen können, damit frau ihr ganzes Potential zum Ausdruck bringen kann – tief im Kontakt mit ihrem "kostbaren und wilden Selbst".

Den Höhepunkt der Erzählungen bildet der geradezu unglaubliche Bericht über einen alten ungarischen Hochzeitsbrauch – ein hemmungsloser Tanz der Großmütter, die den Bräutigam voller Temperament herausfordern und seine Vitalität prüfen, bevor sie ihn der Braut überlassen. Eine Hymne an die Weiblichkeit und das Leben in seiner höchsten Reife!

Aus dem Amerikanischen von Jochen Winter

14 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 662 - Felicitas Hoppe - Hoppe

Felicitas Hoppe erhält Büchner-Preis 2012:
Wenn das Bonmot zutrifft, dass nichts der Wahrheit näher komme als die Erfindung, dann lesen hier ine Selbstbiografie, in der nichts falsch ist, gerade weil alles erfunden ist:

Felicitas Hoppe - Hoppe
Roman






S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012
ISBN-10 310032451X
19,99 EUR
hier bestellen (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)




Als Leben zu kurz, als Roman zu schön, um wahr zu sein: Das Beste, was bislang über Hoppe geschrieben wurde!


›Hoppe‹ ist keine Autobiographie, sondern Hoppes Traumbiographie, in der Hoppe von einer anderen Hoppe erzählt: von einer kanadischen Kindheit auf dünnem Eis, von einer australischen Jugend kurz vor der Wüste, von Reisen über das Meer und von einer Flucht nach Amerika. Hoppes Lebens- und Reisebericht wird zum tragikomischen Künstlerroman, mit dem sie uns durch die Welt und von dort aus wieder zurück in die deutsche Provinz führt, wo ihre Wunschfamilie immer noch auf sie wartet.
Eine Geschichte über vergebliche Wünsche, gescheiterte Hochzeiten und halbierte Karrieren. Und über das unbestreitbare Glück, ein Kind des Rattenfängers aus Hameln zu sein.


13 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 661 - Anna Halprin - Breath made Visible


Eine bildschöne Huldigung an eine grossartige Tänzerin, Choreografin und Pädagogin - 
Unser Geschenktipp:

Anna Halprin - Breath made Visible
Revolution in Dance - Jede ist TänzerIn 

Dokumentarfilm




















DVD
Schweiz/USA 2009
Sprachen: English
Untertitel: Deutsch English Français Italiano
Breath Made Visible
CH 2009 80'
Regie: Ruedi Gerber
Drehbuch: Ruedi Gerber
Kamera: Ruedi Gerber, Adam Teichman
Ton: Margaret Crimmins, Tony Volante
Schnitt: Françoise Dumoulin
Musik: Mario Grigorov
Produktion: Zas Film
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"Jeder ist ein Tänzer/eine Tänzerin" - dies ist der Leitspruch einer der bedeutendsten Pionierinnen der internationalen Tanzszene, Anna Halprin. Der Film porträtiert das Leben und die Karriere der 1920 geborenen amerikanischen Tänzerin und Choreografin, die das Verständnis von Tanz neu geprägt hat. Halprin studierte bei Martha Graham und kämpfte schon seit ihrer frühesten Arbeit für die Lossagung von stilisierten Tanzformen, um dem Tanz Persönlichkeit und Authentizität zu verleihen. Entscheidend für ihre Arbeit war der tiefe Glaube an die Kraft des Tanzes, zu heilen und zu lehren, in jeder Phase des Lebens.

12 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 660 - Tatiana De Rosnay - Das Haus der Madame Rose


Unsere Geschenkidee:
Tatiana De Rosnay - Das Haus der Madame Rose 

Roman




Berlin Verlag
ISBN-13: 9783827010339
19,90 €
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Rose Bazelet führt ein beschauliches Leben im Herzen von Paris, bis sie einen Brief erhält: 
auf Anordnung des Barons Haussmann soll ihr Haus wie Hunderte anderer abgerissen werden, weil an dieser Stelle der große Boulevard St. Germain entstehen soll. 
Doch was passiert mit den Menschen, die ihre Häuser verlassen müssen?
Paris 1868. Das mehrstöckige Haus in der Rue Childebert wurde bereits  geräumt. 
Viele Gebäude in der Nachbarschaft sind schon abgerissen.  Die Witwe Rose Bazelet hat sich im Keller ihres Hauses verschanzt, sie wird es nicht verlassen. Nur ein paar ehemalige Nachbarn wissen Bescheid. 
Allein zurückgelassen, hält sie Zwiesprache mit ihrem verstorbenen Mann Armand und lässt ihr Leben Revue passieren: ihre Hochzeit und den Einzug in das Haus, die Geburten der Kinder, die Todesfälle, Momente des Glücks und der Trauer und schließlich ein Geheimnis ... 


Tatiana de Rosnay beschreibt in ihrem neuen Roman den einsamen Kampf einer Frau gegen die Obrigkeit, und wieder stecken Häuser und Wohnungen voller Erinnerungen und Geheimnisse. Aus dem Englischen von Gabi Wurster


11 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 659 - Renée Rauchalles - "Mir träumte meine Mutter wieder"

Ein schönes und vielschichtiges Geschenkbuch, (nicht nur) zum Muttertag.
Renée Rauchalles  - "Mir träumte meine Mutter wieder" 

Autorinnen und Autoren über ihre Mütter



















konkursbuch, Verlag Claudia Gehrke, 
ISBN 978-3-88769-700-6
19.90 EUR

hier bestellen   (Ab 25€ ist der Versand kostenfrei)

"Kaum etwas ist so prägend für unser Leben wie die Beziehung zur Mutter", lautet Renée Rauchalles´ These. Das Sachbuch ist als Geschenkbuch auf Hochglanzpapier in violetter Schrift und mit vielen Bildern gestaltet. 

Die Mütter sind die ersten Menschen, denen wir nahe sind. Unsere Beziehung zu ihnen beschäftigt uns unser Leben lang. Oft haben wir eine enge Bindung an sie, das Ringen um Liebe und Anerkennung der eigenen Persönlichkeit gestaltet das Verhältnis andererseits oft schwierig. Hin- und hergerissen zwischen Liebe, Ehrung und Ablösung machen sich Mütter und Kinder das Leben nicht leicht.


Für das Buch „Mir träumte meine Mutter wieder" hat Renée Rauchalles in liebevoll ausgewählten Gedichten und kurzen Prosatexten ein breites Spektrum von Werken zusammengetragen, in denen Mütter und das Verhältnis zu ihnen thematisiert werden. 
Dazu suchte sie intensiv in Archiven und Nachlässen und fand viele interessante und teilweise bislang unveröffentlichte Bilddokumente und Briefe, die sie in biografische Texte einbaute. 
Mit den zeitgenössischen Autoren hat sie ausführliche Gespräche geführt.


So gibt das Buch Einblicke in private Momente der Dichterinnen und Dichter mit ihren Müttern und in ganz unterschiedliche Strukturen des Verhältnisses zu Müttern, die über die Jahrhunderte hinweg immer wiederkehren. 
Da ist beispielsweise die strenge fördernde Mutter von Annette von Droste-Hülshoff, die sich aufopfernde, liebend unterstützende Mutter von Erich Kästner, sowie die kontrollierende, ihr Kind nach eigenem Wunsch formende Mutter von Rainer Maria Rilke. 
Das Buch ist wie ein „Familien-Foto-Album" aufgebaut, in dem sich von jeder Seite aus blättern und hineinlesen lässt. Es gibt thematische Blöcke, wie den der in der Nazizeit verfolgten Autoren und Autorinnen. 
Ein Register, ausführliche bio-/bibliografische Angaben zu Autoren und Bildern runden das Ganze ab. 
Ein schönes und vielschichtiges Geschenkbuch, (nicht nur) zum Muttertag.


2011 scheint das Thema in der Luft zu liegen. So schaffte es gerade auf die Bestseller-Liste das Buch „Die Mutter des Erfolgs" der chinesischen Autorin Amy Chua, deren Mutter ähnlich wie die strenge Mutter von Elfriede Jelinek aus dem Kind eine Musikerin machen wollte; in Vorbereitung ist ein neuer Roman von Martin Walser zum Thema, „Muttersohn", sowie die Filme „I Killed My Mother" und "Das Blaue vom Himmel" (ab Juni im Kino), in dem es um eine Mutter-Tochter-Beziehung geht (die Produktionsfirma unterstützte "Mir träumte meine Mutter wieder" ). 
Das Buch liegt also "im Trend", und ist zugleich zeitlos. Denn das Thema ist immer aktuell.


Autorinnen und Autoren u.a.: Rose Ausländer, Erika Burkart, Paul Celan, Annette von Droste-Hülshoff, Gert Heidenreich, Else Lasker-Schüler, Christine Lavant, Friederike Mayröcker, Sylvia Plath, Rainer Maria Rilke, Nelly Sachs, SAID, Albert von Schirnding, Dieter Schlesak, Ilana Shmueli, Yoko Tawada, Mario Wirz.
Unter den 49 vorgestellten SchriftstellerInnen sind kanonische DichterInnen der vergangenen Jahrhunderte wie Else Lasker-Schüler, Johann Wolfgang von Goethe, Annette von Droste-Hülshoff und Rainer Maria Rilke. 
Dazu reihen sich AutorInnen der Gegenwart wie Amir Shaheen oder Annette Weisberg. 
In der Bildauswahl – von "Dürers Mutter" (1514) und dem Bildnis der Mutter von Vincent van Gogh (1888) bis zu Brigitta Rambecks "Madonna 2000" (ca. 1980) findet man eine bunte Mischung von Kunstwerken verschiedener Jahrhunderte.


Ein Verdienst der Herausgeberin ist es, dass sie 16 Beiträge, die bisher noch nie veröffentlicht wurden, erstmals abgedruckt hat, so zum Beispiel das Gedicht "Aufbruch" von Amir Shaheen, das den Ablösungsprozess von der Mutter beschreibt.
Mit vielen erstveröffentlichten Texten und Fotos u.a. von:


Rose Ausländer, Erika Burkart, Paul  Celan, Annette von Droste-Hülshoff, Erich Fried, Gert Heidenreich, Else Lasker-Schüler, Christine Lavant, Friederike Mayröcker, Sylvia Plath,  Rainer Maria Rilke, Nelly Sachs, SAID, Albert von Schirnding, Dieter  Schlesak, Ilana Shmueli, Yoko Tawada, Mario Wirz.

10 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 658 - Friederike Schmöe - Rosenfolter

Ein neuer Fall für Katinka Palfy

Friederike Schmöe - Rosenfolter


Kriminalroman



Gmeiner Verlag
Erschienen: April 2012
Paperback
ISBN 978-3-8392-1275-2
11,90 €
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AUF ROSEN GEBETTET  Bamberg, kurz vor Eröffnung der Landesgartenschau im April 2012. 
Auf dem Ausstellungsgelände werden kurz nacheinander ein Ohr, ein Finger und eine Hand gefunden, jeweils gebettet auf einem Kissen aus roten Rosen. 
Ein Rachefeldzug? 
Als schließlich noch eine Leiche im Fischpass, dem Öko-Vorzeigeprojekt der Gartenausstellung, liegt, bricht endgültig Panik aus. Privatdetektivin Katinka Palfy, Hauptkommissar Harduin Uttenreuther und Reporter Dante Wischnewski ermitteln …

09 Mai 2012

Lesen macht klug und schoen 657 - Hildegard Möller - Malerinnen und Musen des »Blauen Reiters«

Juni 2012: 100. Geburtstag »Der Blaue Reiter«.


» Nur durch Dich kann ich zu wirklich Großem kommen.«
Hildegard Möller  - Malerinnen und Musen des »Blauen Reiters« 




















Piper Verlag
Erscheint: Mai 2012
Mit 23 Fotografien im Text und 16 farbigen Abbildungen auf Tafeln
ISBN: 9783492274920
€ 12,99
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» Nur durch Dich kann ich zu wirklich Großem kommen.« Wassily Kandinsky an Gabriele Münter

Hildegard Möller erzählt von der Suche nach der neuen Kunst und dem unverfälschten Leben. Sie schlägt damit den Bogen zum Almanach »Der Blaue Reiter«, der 1912 im Piper Verlag erschien und die wichtigste Programmschrift der modernen Kunst und des Expressionismus darstellt.

Ihre Namen kennt jeder, ihre Bilder erzielen heute Höchstpreise – aber wer waren die Per­sönlichkeiten, die später die weltbe­rühm­te Gruppe »Der Blaue Reiter« bildeten? 
Gerade die Frauen der Gruppe – etwa 


 
Maria Marc,
 Marianne von Werefkin
 
Elisabeth Macke

– werden von der ausgewiesenen Biografin Hildegard Möller in den Mittelpunkt gestellt. 
Sie erzählt von den leidenschaftlich gelebten Liebesbeziehungen, vom Wunsch nach bürgerlicher »Ehrbarkeit« und der Sehnsucht nach dem freien künstlerischen Leben, aber auch davon, wie sehr die Frauen mit ihren künstlerischen Ambitionen zugunsten ihrer Männer zurücksteckten. 
Erstmals entsteht so ein Gesamtbild der Frauen und Männer des »Blauen Reiters«.